BEB / Bözenegg Eriwis Bahn - BEB auswärts - Ziegelei Schumacher Körbligen 2022: Teil 1

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Standort auf Karte: Ziegelei Schumacher: Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Die Lokomotive der Bözenegg-Eriwis Bahn (DS30 DIEMA 2054) wurde 1957 an die Flemmingsche Ziegelwerke für die Tongrube in Altwarmbüchen bei Hannover ausgeliefert. Dort tat sie auf 50cm Spurweite bis zur Schliessung der Ziegelei im Jahre 1979 Dienst als klassische Ziegelei-Lokomotive. Danach an den Hersteller DIEMA zurückverkauft, gelangte sie 1983 auf 60cm umgespurt und für den Tunnelbau angepasst in die Schweiz an die Firmen Zschokke (Näfels), später Prader (Siebnen). Die Einsätze bei den Baufirmen waren aber eher von kurzer Dauer und mündeten in einer beinahe Verschrottung und Übernahme der Lok mit zerstörtem Motor durch die Maschinenbaufirma Tafag in Arth-Goldau (siehe Bericht Lebenslauf).
Das Gleis in der Bözenegg der Zürcher Ziegeleien, welche bis ins Jahr 2000 Opalinuston abbauten, war stets nur eine Verbindung von der Grube Eriwis zur Verladung beim SBB-Bahnhof. Eine Ziegelei gab es da in Schinznach-Dorf nie. So wuchs schon länger der Wunsch, dass die Lok irgendwann noch einmal zu ihren Wurzeln zurückkehren kann und den Betrieb bei einer Ziegelei erleben könnte.

Der einzige Betrieb in der Schweiz, welcher bis heute für die Produktion von Backsteinen eine (moderne) Feldbahn einsetzt ist die Ziegelei Schumacher in Körbligen, ein altehrwürdiges Familienunternehmen. Ein erster Kontakt zu dieser besonderen Ziegelei entstand noch als Jugendlicher als ich in meinen Schulferien im Jahre 1981 die damals noch 50cm spurige Bahn besuchen durfte. Ein weiteres Mal kreuzten sich unsere Wege im Jahre 2015 als die Zukunft in der Bözenegg an einem seidenen Faden hing und es darum ging im Notfall ein neues zu Hause für den BEB-Zug zu finden. Das sogleich offerierte Asyl in Körbligen musste dann nicht eingelöst werden, geblieben sind aber die stets freundlichen Kontakte, welche nun dazu führten, den lange gehegten Wunsch, mit der Lok noch einmal Ziegelei-Luft zu schnuppern, in die Realität umsetzen zu können.

Obwohl seit der Umspurung der Bahn 1989 von 50cm auf 60cm und gleichzeitiger Umstellung auf Betrieb mit grossräumigen Kastenkippwagen kein Betrieb mit klassischen Kipploren mehr durchgeführt wurde, baute man für Museumszwecke sechs der ehemaligen Kipploren auf 60cm Spurweite um. Dazu wurde 2013 ein firmeneigenes Museumsdepot erstellt und 2015 mit einer halben Kilometer langen Nebenlinie mit der regulär benutzten Stammlinie verbunden. Was für eine grossartige Wertschätzung gegenüber dem industriellen Erbe früherer Generationen.
So erhielt die Lokomotive für ihren Aufenthalt auch einen Platz in dem mit historischen Feldbahnlokomotiven bereits gut gefüllten Depot. Viele Lokomotiven standen einst im Einsatz bei der Ziegelei selbst und wurden für den Museumsbetrieb auf 60cm umgespurt. Dazu sind aber auch einige Juwelen aus fremden Betrieben wie eine O&K Lok von 1918 oder auch eine Dampflok da beheimatet. Die Loks sind revidiert und einsatzbereit.
So ist es fast keine Überraschung, dass sich die BEB-Lok da gleich äusserst gut aufgehoben fühlte und der "Lokführer" von der Gastfreundschaft des Ziegeleibesitzers und seiner Belegschaft überwältigt war. Auch an der Stelle ein grosses Dankeschön!

Im Teil 1 des Berichts werden die Fahrten während dem 5-wöchigen Aufenthalt in Körbligen mit der BEB-Lok und den alten Kipploren auf dem ganzen Gleisnetz der Ziegelei gezeigt. Selbstverständlich durfte damit der reguläre Ziegeleibetrieb nicht gestört werden, aber es gab immer für alles eine Lösung und waren es die Sonntage. Da konnte die BEB-Lok das gesamte Gleisnetz bis in die Entladehalle hinein ganz für sich allein beanspruchen.

Im folgenden Teil 2 werden Einsätze der BEB-Lok mit anderen Lokomotiven zusammen gezeigt.

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BEB auswärts - Ziegelei Schumacher Körbligen 2022: Teil 1