Standort auf Karte: Meiringen/Innertkirchen:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Die Meiringen-Innertkirchen Bahn wurde 1926 als interne Werksbahn der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) gebaut und diente vor allem dem Materialtransport für die unzähligen Baustellen der Grimselwerke. So kollidierte der Bau auch nicht mit der Konzession der teilweise parallelen, 1912 eröffneten Trambahn Meiringen-Aareschlucht. Zentral ist der 1,5km lange Kirchettunnel entlang der Aareschlucht nach Innertkirchen. Die Endstation befindet sich unmittelbar neben einem Unterwerk der KWO. Von da führen Anschlussgeleise noch weiter in die unterirdischen Kraftwerksanlagen. Neben den mit zwei Dampflokomotiven durchgeführten Materialtransporten stand die Werkbahn auch den Mitarbeitern und eingeschränkt der lokalen Bevölkerung zur Verfügung wofür ab 1931 ein erster kleiner Akkumulatortriebwagen mit nur 12 Sitzplätzen beschafft wurde. Später ergänzten 2 weitere etwas grössere Akkutriebwagen den Wagenpark. Als Materialbahn konzipiert fand keine Elektrifizierung statt. So konnten auch sperrige Güter oder via der ebenfalls meterspurigen Brünigbahn von Interlaken Ost angelieferte, auf Rollschemel verladene Normalspurwagen problemlos durch die beiden Tunnel transportiert werden. Dafür besteht in Meiringen eine Gleisverbindung zur Brünigbahn, der einzigen Meterspurlinie der SBB. (ab 2005 Zentralbahn). 
Nach Abschluss der Kraftwerksbauten im Grimselgebiet wurde es ruhig auf der Werkbahn und seitens des Betreibers wurde sogar über eine Stilllegung nachgedacht. Dies stiess jedoch keinesfalls auf Gegenliebe seitens der lokalen Bevölkerung.  
So erhielt 1946 die MIB auch eine Konzession für den regulären öffentlichen Verkehr und konnte danach auch der touristischen Erschliessung des hinteren Haslitals und dem Grimselgebiet dienen.  Nachdem aber die bisherigen Akkutriebwagen mit ihren schweren Bleibatterien an ihr Lebensende gelangten und ein Umbau auf Dieselbetrieb nicht realisiert werden konnte, stellte sich die Frage nach dem Weiterbestand der MIB erneut. Nach erneuter Willensbezeugung zugunsten einem Weiterbestand der Bahn wurde 1977 eine für Nebenbahnen sinnvolle und kostengünstige Elektrifizierung mit 1200V= beschlossen. Eine Vollbahn mässige Elektrifizierung mit 15kV/16 2/3 Hz wie bei der Brünigbahn der SBB schied aus Kostengründen auch bedingt durch die kleinen Tunnelprofile aus. So blieb die Abfahrtstelle der MIB Triebwagen weiterhin etwas abseits vom SBB Bahnhof der Brüniglinie. 
Mit Blick auf die Kosten wählten nun die Kraftwerke für das Rollmaterial eine eher aussergewöhnliche Lösung, welche der Bahn aber bald einen sehr grossen Bekanntheitsgrad verschaffen sollte. So wurden 1977 von der "Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft" (OEG), eine klassische Überlandstrassenbahn im Städtedreieck Mannheim-Weinheim-Heidelberg drei alt brauchbare Triebwagen mit Baujahr 1952 gekauft (OEG 63,65,68). (Interner Link zum Artikel über die OEG am Ende dieses Berichts). 
Ähnlich zu den schweizerischen Standard-(Einrichtungs-)Tramwagen der Nachkriegszeit besassen die Triebwagen markante spitz zulaufende Enden. Dazu waren es aber für den MIB Betrieb notwendige 2-Richtungsfahrzeuge mit beidseitigen Türen und Führerständen. Ähnliche Triebwagen vom Typ VST II gab es in der Schweiz nur 3 Stück in Neuenburg, welche jedoch damals noch nicht verkäuflich waren.
Zwei der Triebwagen (OEG 63 > MIB 6, OEG 65 > MIB 7) wurden für ihr neues Einsatzgebiet von der SBB-Werkstätte in Meiringen aufwändig revidiert und mit einem zusätzlichen mit Benzin betriebenen Gleichstromaggregat mit VW-Motor ausgerüstet um auch Güterwagen auf fahrleitungslosen Anschlussgeleisen oder auf mit 15kV elektrifizierten SBB Geleisen verschieben zu können. Die beiden Triebwagen erhielten dadurch die Bezeichnung Bem 4/4. Der dritte Triebwagen (OEG 68) diente als Ersatzteilspender. Die Triebwagen erhielten auf Seite Meiringen grössere Schneepflüge da ihr Einsatz stets ab Innertkirchen erfolgte. Bedingt durch die beengten Tunnelprofile mussten schmale Einholm-Stromabnehmer verwendet werden. Der Anstrich erfolgte im damals gerade neu für den öffentlichen Verkehr angedachten Einheitsanstrich in Orange welcher sich aber (glücklicherweise) nicht landesweit durchsetzen konnte. Dank den Zierlinien und den Anschriften mit Wappen hinterliessen die Wagen aber dennoch einen gefälligen Gesamteindruck.
So wurde die MIB mit ihren 2 aussergewöhnlichen und bestens gepflegten Tramwagen mitten in den Alpen nicht nur zu einem Anziehungspunkt für Eisenbahnfreunde, sondern auch für Besucher aus dem Grossraum Heidelberg/Mannheim welche da unverhofft an frühere Tage der Verkehrsgeschichte ihrer Heimat erinnert wurden. 
Die beiden ex. OEG Triebwagen erledigten bis 1988 den Gesamtbetrieb, danach wurde zusätzlich noch der 1949 gebaute Triebwagen 301 (1500V=) der Berner Oberland Bahnen (BOB) angemietet. Der nur gemietete Triebwagen behielt bei der MIB aber bis zu seiner Rückgabe im Jahre 1996 seine BOB Beschriftung und seinen originalen Anstrich in braun/beige. So war auch dieser bereits historische BOB Triebwagen auf der MIB wieder eine Besonderheit und einen erneuten Besuch wert. Nach der Rückkehr zur BOB wurde der Triebwagen dann allerdings da nach 47 Einsatzjahren als Ersatzteilspender verschrottet.
Das Ende durch Verschrottung ereilte den ex. OEG Tramwagen MIB 7 im Jahre 1999. Der Triebwagen 6 wurde 1998 noch provisorisch mit einer leistungsfähigen Diesel-Notstromgruppe bestückt, indem kurzerhand ein Teil einer Seitenwand entfernt wurde. Als reiner Dieseltriebwagen Bm 4/4 bezeichnet und nicht mehr für Personenverkehr tauglich wurde er so noch im Rangierdienst eingesetzt. Seine Verschrottung erfolgte danach im Jahre 2001.
Seit 1996 übernahm ein fabrikneuer aber durch seine fantasielos kantige Form wenig ansprechender Triebwagen den Gesamtverkehr. 
So wurden bis gegen Ende der 90er Jahre die Besonderheiten auf der MIB durch den ungewöhnlichen Einsatz alter Strassenbahnen in den Alpen zu einer abgeschlossenen Episode in der Geschichte der Bahn. Ebenso ist auch der einst aussergewöhnliche Ausstieg nur durch eine Tür mitten im Tunnel bei der Haltestelle "Aareschlucht Ost" Vergangenheit. Da befindet sich heute im aufgeweiteten Tunnelgewölbe ein vollwertiger Perron.
Am 1.1.2021 wurde die der Kraftwerke Oberhasli gehörende MIB von der Zentralbahn (ZB) übernommen. Die Zentralbahn (ZB) entstand 2005 aus dem Zusammenschluss der SBB Brüniglinie mit der ehemaligen "Luzern-Stans-Engelberg" Bahn (LSE). Sollte dereinst das zusammen mit dem Bau eines Hochspannungskabel geplante Projekt eines schmalspurigen Grimseltunnel von Innertkirchen zur Matterhorn-Gotthard Bahn (ex. Furka-Oberalp) realisiert werden, würden wohl auch einmal hochwertige Schnellzüge à la Glacier-Express auf Gleisen der einstigen MIB von Luzern oder dem Berner Oberland nach Graubünden fahren. 
Wer würde sich dann noch daran erinnern, dass man da einst mitten in den Alpen ganz gemütlich mit alten Strassenbahnen aus Deutschland nach Innertkirchen reisen konnte? 

 

 

 

Originalbild anzeigen BEB


Übersichtsplan der Meiringen-Innertkirchen Bahn, Streckenlänge 4,99km

 

 

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Als der Wagenführer die Fahrgäste zu Beginn der Fahrt in seinem Triebwagen noch persönlich begrüsste konnte man wie einst bei Strassenbahnen üblich da natürlich auch noch Billette kaufen.  

 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Meiringen MIB
Endstation der Meiringen-Innertkirchen Bahn und Ende der 1200V Gleichstrom-Fahrleitung. 
Im Hintergrund der SBB Bahnhof mit den 15kV/ 16 2/3Hz Fahrleitungen der ebenfalls meterspurigen Brüniglinie. Zum Verschub von Güterwagen in den SBB Teil wurden die MIB Triebwagen mit benzinbetriebenen Gleichstromaggregaten mit VW Motor ausgerüstet. 
MIB Bem 4/4 6 ex. Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft (OEG) 63 Bj.1952, Fuchs(Heidelberg)/ BBC(Mannheim), 4x60kW, 65km/h, Umbau SBB Meiringen für MIB 1977 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Meiringen MIB
Die markant verjüngte Frontpartie der 1952 von Fuchs in Heidelberg gebauten Triebwagen war sehr ähnlich zu den schweizerischen Standard-Tramwagen aus dieser Zeit. Als Überlandstrassenbahn war die OEG als Eisenbahn konzessioniert und so besassen deren Triebwagen 3 Stirnlampen. Diese Signalisation stimmte auch in der Schweiz für die MIB, so musste daran nichts umgebaut werden. Da sich bei diesen nur 2,2m breiten Fahrzeugen die Türen etwas ungünstig in der Schräge der Kopfpartie befinden, wurden für Haltestellen mit entfernter Perronkante weit ausladende Trittbretter mit Haltegriffen montiert. Der für den Triebwagen aus den 50er Jahren etwas zu modern wirkende schmale Einholm-Pantograf war den beengten Tunnelprofilen der ursprünglich nur als Werkbahn gebauten MIB geschuldet.    

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Meiringen MIB
Bem 4/4 6 ex. OEG 63 Bj.1952 Fuchs/BBC
Rechts das Verbindungsgleis zu den Gleisanlagen der SBB Brünigbahn. Rechts oben an der Fahrleitung sind noch Isolatoren der Trennstelle für die völlig unterschiedlichen Stromsysteme zu erkennen. (MIB 1200V= / SBB 15kV 16 2/3Hz)

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Meiringen Sand (heute Haltestelle Aareschlucht West)
Die MIB Haltestelle liegt unmittelbar links der Fussgängerbrücke. Die Aufnahme wurde vom gegenüber liegenden Aareufer vom ehemaligen Trassee der 1956 stillgelegten Trambahn Meiringen-Aareschlucht (MRA) gemacht. Nachdem 1946 die MIB auch eine Konzession für den öffentlichen Verkehr erhalten hatte, stellte die MIB zur nur in den Sommermonaten betriebenen MRA auf der Westseite der Aareschlucht eine gewisse Konkurrenz dar. Die MRA besass hier die Haltestelle "Aaresteg" und fuhr von hier noch ein paar 100m weiter direkt zum Schluchteingang. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Aareschlucht Westseite, Tunneleingang Kirchettunnel (1502m) 
Der von Innertkirchen kommende Triebwagen hat auf seiner Fahrt nach Meiringen soeben den entlang der Aareschlucht gebauten Tunnel verlassen. Der Eingang zum nur in den Sommermonaten offenen Weg durch die Schlucht mit der dazugehörigen touristischen Infrastruktur befindet sich auf der Seite des Fotografen. Hier befand sich einst auch die Kehrschleife der Trambahn Meiringen-Aareschlucht (MRA).

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Aareschlucht Ostseite
Der von Meiringen kommende Triebwagen hat den noch schwach hinter Ästen erkennbare Kirchettunnel verlassen und wird demnächst Innertkirchen erreichen. 
Von der im Tunnel liegenden aussergewöhnlichen Haltestelle "Aareschlucht Ost" ist über einen Fussgängersteg über die Aare der Osteingang des Wegs durch die Schlucht zu erreichen.
Der Weg durch die eindrückliche Schlucht ist grösstenteils an meist senkrechten Felswänden befestigt oder führt selbst durch kleine Tunnelabschnitte. Der Unterhaltsaufwand ist sehr aufwändig, daher ist die Benutzung des nur im Sommer offenen Weges auch kostenpflichtig.   

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Innertkirchen Spis, Unterwasser
Bem 4/4 6 ex. OEG 63 Bj.1952 Fuchs/BBC
Der von Innertkirchen kommende Triebwagen hat den kurzen "Cheistentunnel" (63m) verlassen und soeben den Seitenfluss "Gadmerwasser" überquert. Der Triebwagen fährt nach Meiringen und nicht wie angezeigt nach Innertkirchen. Die Anzeige "Innertkirchen" wurde aber unabhängig der Fahrtrichtung üblicherweise beidseitig belassen. So näherten sich von der Brünigbahn umsteigende Fahrgäste in Meiringen stets von hinten der etwas abseits gelegenen Abfahrtstelle und dem da wartenden Triebwagen nach Innertkirchen.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Innertkirchen
Eine kleine Ruhepause vor der "MIB Güterexpedition" für den Bem 4/4 6. Die MIB Fahrzeuge besassen sinnvollerweise dasselbe von +GF+ (Georg Fischer) speziell für die Brünigbahn entwickelte Kupplungssystem. So konnten auch die für den damals noch selbstverständlichen Stückgutverkehr per Bahn die SBB Güterwagen mit den ehemaligen OEG Triebwagen befördert werden. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Innertkirchen
MIB Bem 4/4 6 ex. Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft (OEG) 63 Bj.1952, Fuchs(Heidelberg)/ BBC(Mannheim), 4x60kW, 65km/h, Umbau SBB Meiringen für MIB 1977 
Beide MIB Triebwagen 6 und 7 trugen seitlich zwischen den Abkürzungen MIB (Meiringen Innertkirchen Bahn) und KWO (Kraftwerke Oberhasli AG) das Wappen von Meiringen. 
Der Triebwagen 6 wurde 1997 nach 20 Jahren bei der MIB ausrangiert und 1998 provisorisch noch zum rein dieselbetriebenen Rangierfahrzeug umgebaut und als Bm 4/4 6 bezeichnet. Dazu wurde eine Seitenwand teilweise aufgeschnitten und eine leistungsfähige dieselbetriebene Notstromgruppe im ehemaligen Fahrgastraum eingebaut. Im Jahre 2000/2001 erfolgte der Abbruch. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Innertkirchen
MIB Bem 4/4 6. Das markante "Gesicht" einer Strassenbahn aus den 50er Jahren. Bei der Oberrheinischen Eisenbahn erhielten sie den nicht unpassenden Namen "Spitzmaus". Die extra breite und schwere +GF+ Kupplung war eine Sonderausführung für die Brünigbahn. In der Schweiz wurde die gleich funktionierende aber etwas schmalere +GF+ Kupplung bei Strassenbahnen und Lokalbahnen zum Standard.   

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.9.1991


Innertkirchen
MIB Bem 4/4 7 ex. Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft (OEG) 65 Bj.1952, Fuchs(Heidelberg)/ BBC(Mannheim), 4x60kW, 65km/h, Umbau SBB Meiringen für MIB 1977. 
Die beiden 1977 gekauften und umgebauten Triebwagen ex OEG 63 und 65 entstammten einer Serie aus 8 Triebwagen 63-70. Die Wagen 63-66 wurden 1952, die Wagen 67-70 1956 gebaut.
Als einziger Triebwagen dieser Serie ist heute die Nr.66 bei der "Interessengemeinschaft Nahverkehr Rhein-Neckar" museal erhalten. (Externer Link am Ende des Berichtes)

  

 

Originalbild anzeigen BEB / 14.8.1988


Innertkirchen
Bem 4/4 7 ex. OEG 65 Bj.1952 Fuchs/BBC
Die Triebwagen besassen nur Seite Meiringen grössere ausklappbare Schneepflüge, die üblicherweise ganzjährig montiert blieben. Triebwagen 7 wurde 1999 verschrottet. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.9.1991


Innertkirchen Aeppigenstrasse / Grimseltor
Im Zentrum von Innertkirchen verkehrt die MIB auf einem kurzen Stück als eigentliche Strassenbahn. Anhand dem eingeschalteten Schlusslicht von Meiringen kommend, wird der Triebwagen bald seine Endstation Innertkirchen neben dem Unterwerk der Kraftwerke Oberhasli erreicht haben.  

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.9.1991


Innertkirchen Aeppigenstrasse / Grimseltor
Mit den ehemaligen OEG Tramwagen ergab sich in Innertkirchen den Eindruck einer richtigen "Alpenstrassenbahn". In der Tat ist dies der Hauptplatz von Innertkirchen und der zentrale Verkehrsknoten für den Umstieg auf Postautolinien. So zweigen hier auch die nur im Sommer betriebenen Alpenpostlinien zum Susten- und Grimselpass ab. Im Hintergrund der Berg mit dem etwas despektierlichen Namen "Pfaffenchopf". 
Die MIB Haltestelle lag damals gerade im Rücken des Fotografen und hiess "Innertkirchen Hof". Später wurde diese Haltestelle vor den im Hintergrund sichtbaren Bahnübergang verlegt und so ideale Umsteigemöglichkeiten zu den Postautos geschaffen. Dabei änderte auch der Name der Haltestelle zu "Grimseltor". 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.9.1991


Haltestelle Innertkirchen Hof
Bem 4/4 7 ex. OEG 65 Bj.1952 Fuchs/BBC. Auf dem Bild ist gut zu sehen, wieso die Triebwagen zusätzliche Trittbretter und Griffstangen erhielten. Die Fahrzeuge waren wie einst bei Strassenbahnen üblich für ebenerdigen Einstieg ab Strassenniveau ausgelegt, so spielten die Türen in der Schräge auch keine Rolle. Bei Halten an Perronkanten wäre aber die Gefahr von Fehltritten in die Lücke ohne die Trittbretter und Griffstangen zu gross geworden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Innertkirchen
Die Triebwagen wurden während ihrer 20-jährigen Einsatzzeit auf der MIB stets gut gepflegt und unterhalten. 1992 mussten die Drehgestelle vom Triebwagen 7 revidiert werden. Genau für solche Zeiten ohne Fahrzeugreserve weilte seit 1988 der im Hintergrund sichtbare Triebwagen 301 der Berner Oberland Bahnen (BOB) mietweise bei der MIB. Dies dürfte aber die letzte Revision am Triebwagen 7 gewesen sein, 1999 war seine Zeit bei der MIB abgelaufen. Die Verschrottung erfolgte noch im selben Jahr.   

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 14.8.1988


Innertkirchen 
Der Zahnrad-/Adhäsions-Triebwagen ABDeh 4/4 301 der Berner Oberland Bahnen (BOB) war bei der BOB bereits entbehrlich und konnte seinen "Lebensabend" von 1988-1996 noch mietweise bei der MIB verbringen. Nach der Rückkehr zur BOB im Jahre 1996 wurde der Triebwagen da verschrottet. Der Triebwagen 301 Bj.1949 SLM/BBC (Adhäsion 70km/h, Zahnrad 30km/h) war der Erste der Serie 301-303 welche die Modernisierung der BOB in den Nachkriegsjahren einleitete und da die bisherigen mit kleinen Lokomotiven bespannten Züge ersetzten. In ähnlicher Form wurden diese Triebwagen bei der BOB bis 1986 nachgebaut. 1965-1979 ABDeh 4/4' 304-311, 1986 ABDeh 4/4" 311-313. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Meiringen Endhaltestelle MIB
Passend ins Berner Oberland besassen die MIB Haltestellen hübsche Wartehäuschen im Chalet-Stil. Der 1949 von SLM/BBC gebaute Triebwagen hatte da schon etwas den Charme einer Museumsbahn und motivierte wiederum viele Eisenbahnfreunde der MIB einen Besuch abzustatten. 1996 mit Ankunft des fabrikneuen, kantigen Triebwagens BDe4/4 8 war die Zeit der besonderen Fahrzeuge auf der MIB von der OEG wie auch vom BOB Triebwagen abgelaufen. Mindestens für Eisenbahnfreunde ging damit eine Besonderheit und ein kleines Juwel verloren.  

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Innertkirchen Aeppigenstrasse / Grimseltor
Der 1500V= BOB ABDeh 4/4 301 Bj.1949 SLM/BBC konnte auf der mit 1200V= elektrifizierten MIB seine Höchstgeschwindigkeit im Adhäsionsbetrieb von 70km/h nicht mehr ganz ausfahren was aber nicht störte. Da sich die BOB Zahnstange über der Schienen-Oberkante befindet, war ein Einsatz des für Zahnrad- und Adhäsionsbetrieb ausgelegten Triebwagens auf der MIB problemlos möglich. Wie bei den OEG Triebwagen musste bedingt durch die kleinen Tunnelprofile einzig der originale Scherenpantograf durch einen schmalen Einholm-Stromabnehmer getauscht werden. Die in Interlaken ebenfalls mit der Brünigbahn verbundenen Berner Oberland Bahnen besitzen dasselbe Kupplungssystem wie die Brünigbahn und die MIB.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Innertkirchen
Auch wenn der Lack schon etwas verblichen war, gab der mit erhabenen verchromten Buchstaben beschriftete Triebwagen noch immer ein ansprechendes und gepflegtes Erscheinungsbild ab. Während der bald eintreffende neue Triebwagen von Stadler nur noch aus kantigen geraden Blechen zusammengeschustert wurde, waren die Fahrzeuge der 50er und 60er Jahre noch sorgfältig und sehr harmonisch abgerundet.   

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Innertkirchen MIB
Der BOB ABDeh 301 wartet neben der MIB Güterexpedition und dem da für den Stückgutverkehr abgestellten Brünigbahn SBB Güterwagen auf Fahrgäste nach Meiringen. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Innertkirchen Aeppigenstrasse / Grimseltor
Auch als "Strassenbahn" gab der Zahnrad-/Adhäsions-Triebwagen der BOB ein gutes Bild ab. Die BOB selbst besass keine Streckenabschnitte mit Strassenbenutzung.  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Innertkirchen Hof
Die unmittelbar nach dem Strassenabschnitt in Innertkirchen folgende Haltestelle Innertkirchen Hof wurde aufgehoben und Richtung Innertkirchen MIB versetzt. Da neu als Haltestelle "Grimseltor" bezeichnet bestehen beste Umsteigemöglichkeiten zu den Postautolinien Richtung Susten- und Grimselpass. Im Hintergrund biegt das Gleis Richtung Meiringen in den kurzen Cheisten-Tunnel ein.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Ehemalige Haltestelle Innertkirchen Hof mit dem Berg "Pfaffenchopf" (1849m) im Hintergrund. Die rechts vom Gleis entlang laufende Aeppigenstrasse wurde später ausgebaut und mit Leitplanken gegen das Geleise abgetrennt. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Haltestelle Innertkirchen Hof 
Auch hier befand sich ein hübsches MIB Wartehäuschen im Chalet-Stil.
BOB ABDeh 4/4 301, Bj.1949 SLM/BBC, 632kW, 40t, Adhäsion 70km/h, Zahnrad 30km/h, Sitzplätze 1Kl. 10, 2Kl. 32, LüP 17.0m. Der Triebwagen wurde 1996 nach Rückgabe zur BOB da verschrottet.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 28.2.1988


Innertkirchen MIB
Die MIB wurde 1926 als Materialtransportbahn/Werkbahn für die Baustellen der Grimselwerke gebaut. Der Personenverkehr war damals nur zweitrangig und nur für Mitarbeiter und nicht ganz legal für Einwohner toleriert. Erst 1946 erhielt die MIB eine reguläre Konzession für öffentlichen Verkehr. Für den Transport von oft sperrigen Gütern für den Kraftwerksbau mussten die Tunnelprofile voll ausgenutzt werden, so verzichtet man auf eine Elektrifizierung und beschaffte zwei Dampflokomotiven. Für den eingeschränkten Personentransport wurde 1931 ein kleiner Akkutriebwagen Ta 2/2 3 mit 12 Sitzplätzen und später nochmals zwei etwas grössere Akkutriebwagen 4 und 5 mit 22 Sitzplätzen beschafft. Alle Akkutriebwagen sind museal erhalten geblieben. (3 "Trudi" Bj.1931: DEV Bruchhausen-Vilsen (D) da T46, 4 Bj.1939: Verkehrshaus Luzern) Der zuletzt gelieferte CFa 2/2 5 Bj.1949 SIG/SAAS, 30km/h 54PS wurde in Innertkirchen als Denkmal aufgestellt.  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 21.6.1992


Innertkirchen MIB
Akkutriebwagen CFa2/2 5 als Denkmal aufgestellt. Für die beiden baugleichen Triebwagen 4 und 5 gab es in den 70er Jahren Überlegungen für einen Umbau zu 4-achsigen Dieseltriebwagen. Die Laufeigenschaften der Fahrzeuge mit Achsstand 6.5m überzeugten nie. Stattdessen entschied man sich aber zu einer nachhaltigen, trotzdem kostengünstigen Elektrifizierung der MIB mit 1200V= und der Beschaffung von gut erhaltenen, alt brauchbaren Triebwagen der Oberrheinischen Eisenbahn Gesellschaft OEG. 
(P.S.: Jnnertkirchen ist die alte Schreibweise vom heutigen Innertkirchen)

 

 


 

 

zum Bericht:  Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft 1986 - 75 Jahre OEG

 

 

Externer Link:

Die "Interessengemeinschaft Nahverkehr Rhein-Neckar" betreut den museal aufgearbeiteten Triebwagen 66 der OEG aus der Serie 63-70. Die MIB kaufte 1977 davon die Wagen 63/65/68
Der Tw 66 ist heute der einzig noch existierende Triebwagen dieser Serie.

http://www.ign-ev.de/wagenpark/historischefahrzeugederrnv/oeg66/

 

 


 

 

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