Standort auf Karte: Djurgården:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Update 25.12.2021:  Bild mit A29 170 von 2016

Stockholm besass einst ein sehr grosses Netz an Strassenbahnen und damit verknüpften Vorortsbahnen. Wie vielerorts dem Zeitgeist der 60er Jahre entsprechend wurde dieses umweltfreundliche Verkehrsmittel nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Verkehrsplaner, welche die Verkehrsflächen ausschliesslich für den privaten Individualverkehr beanspruchten, zum Hindernis. So begann man schon in den 50er Jahren Vorortsbahnen unter die Erde zu verlegen. Trotzdem erfolgten zeitgleich noch grössere Fahrzeug-Anschaffungen sowohl für die Städtischen- wie auch für die Vororts-Linien. In den 60er Jahren fielen dann die Entscheide die städtischen Strassenbahnen stillzulegen und einige Vorortsbahnen, sofern nicht auch zur Stilllegung vorgesehen, auf vollwertigen U-Bahn Betrieb umzubauen. Dieser Entscheid viel trotz der Tatsache, dass auf vielen Linien sehr modernes Rollmaterial im Einsatz stand. Im Gegensatz z.B. zu Göteborg nutzte man in Stockholm die Umstellung auf Rechtsverkehr als Gelegenheit sich unter dem Vorwand von Kosten für die Umstellung (welche sogar vom Staat getragen worden wären) von der Strassenbahn zu verabschieden. Einzig 3 Aussenäste von Vorortslinien überlebten als Provisorium diesen Tag (siehe Bericht Lidingö und Nockeby).
So wurde am 27.5.1967 die Linie 10 nach Ropsten mit Anschluss an die Lidingölinien stillgelegt. Am letzten Tag mit Linksverkehr (2.9.1967) kam das Ende für die noch verbliebenen Strassenbahnlinien 4,6,8 sowie der Linie 7 welche zuletzt vom Vanadisplan via Nybroplan nach Djurgården verkehrte. Die Linie 7 wurde 1904 vom Norrmalmstorg/Nybroplan ausgehend nach Djurgården in Betrieb genommen und behielt ihre Linienführung auf dem Abschnitt bis zur Stilllegung im Jahre 1967. Die Linie 7 war beliebt, verband sie doch das Zentrum mit der auch von Besuchern geschätzten Museumsinsel Djurgården. 
Im Anschluss der Stilllegungen wurden haufenweise auch noch fast neuwertige Fahrzeuge kurzerhand im Freien verbrannt und das übriggebliebene verbogene Metall vom Schrotthändler zusammengesammelt. Als habe man bei der Tat ein schlechtes Gewissen überlebten nur sehr wenige Fahrzeuge dieses Inferno. Diese Verschrottungsmethode wurde aber zu der Zeit vielerorts angewandt und war keine Spezialität Stockholms. 
So kam wohl wirklich niemand auf den Gedanken, dass einst wieder einmal die gerade aus dem Stadtbild entfernten Strassenbahnen ins Stadtbild zurückkehren werden. Hätte jemand damals gesagt, dass dafür sogar wieder die gerade mit einer Teerschicht bedeckten Geleise benutzt würden, wäre er wohl für völlig verrückt erklärt worden.

Aber in der Tat gab es dieses Wunder tatsächlich mit der ehemaligen Linie 7 im Jahre 1991, 24 Jahre nach deren Stilllegung. Zur Belebung der immer mehr im Autoverkehr langsam erstickenden Innenstädte und als Attraktion für die Besucher der Museumsinsel gab es um 1985 erste Planungen seitens der Stadt Stockholm die ehemalige Linie 7 in ihrer ursprünglichen Linienführung vom Norrmalmstorg nach Djurgården mit historischen Fahrzeugen wieder in Betrieb zu nehmen.
Als Betreiber stellte sich die "Svenska Spårvägssällskapet" mit ehrenamtlich tätigen Mitgliedern zur Verfügung. Dazu war "Svenska Spårvägssällskapet", die Vereinigung zum Erhalt von Strassenbahnen Schwedens, als Betreiber der angesehenen Museumsbahn in Malmköping (siehe Bericht), zusammen mit dem Stockholmer Strassenbahnmuseum "Stockholms Spårvägsmuseum" auch in der Lage Museumsfahrzeuge zur Verfügung zu stellen.
So kehrten in Stockholm mit der Wiedereröffnung der historischen Linie 7 am 2.7.1991 an prominenter Stelle wieder Strassenbahnen von anno dazumal ins Stadtbild zurück. Dazu war es tatsächlich möglich in Djurgården längere Streckenabschnitte von zuletzt im Linksverkehr betriebenen Gleisen von der darüber angebrachten Teerschicht zu befreien und diesmal für Rechtsverkehr wieder in Betrieb zu nehmen. Für die Unterbringung der Museumsfahrzeuge konnte auf Djurgården eine eigene Halle mit Werkstatt errichtet werden. 
Die Linie wurde sogleich zum Erfolg, obwohl sich SL weigerte den Betrieb in ihren Tarifverbund zu integrieren. So wurden für die Benutzung von den ebenfalls ehrenamtlich tätigen Kondukteuren eigene Billette zu sehr moderaten Preisen verkauft. 
Da der tägliche Betrieb im normalen Strassenverkehr für historisch wertvolle Museumswagen auch ein Risiko darstellt, wurden schon bald zusätzlich noch in grosser Zahl verfügbare alte Fahrzeuge von Göteborg und Oslo beschafft. Damit können die wertvollen originalen Museumsfahrzeuge geschont werden.

Es dauerte noch 2 Jahrzehnte und ein allgemeines Umdenken in der Verkehrspolitik bis auch in Stockholm Strassenbahnen als im Vergleich zu U-Bahnen günstiges und fast ebenso effizientes Verkehrsmittel erkannt wurden. Die weltweite Renaissance von oft unter dem Namen Stadtbahn laufenden neuen Strassenbahnen nahm ja seinen Ursprung im fast vollständig von Strassenbahnen geräumten Frankreich. Diese Entwicklung führte in Stockholm 2010 zur Einführung einer regulären, nun mit modernen niederflurigen Gelenkwagen betriebenen Linie 7 welche direkt zum Hauptbahnhof verlängert wurde. Die noch vorhandenen bis 1967 benutzten Geleise mussten dazu allerdings ersetzt werden, waren doch auch die Gleismittenabstände für die modernen Gelenkfahrzeuge zu gering. Planungen sehen auch wieder eine Verbindung zur ebenfalls vollständig modernisierten Lidingölinie 21 nach Ropsten vor. 
Die heute auch touristisch betriebene Museumslinie bekam mit Einführung der regulären Linie 7 die Liniennummer 7N und ist im Verkehrsverbund integriert. Zum Angebot gehört auch ein rollendes Café. Dennoch werden auch weiterhin Fahrten mit musealen Fahrzeugen angeboten. Gelegentlich kommen so auch Fahrzeuge von der Museumsbahn in Malmköping oder anderen Museen für eine gewisse Zeit zu Besuch. Bekannt sind Besuche mit historischen Fahrzeugen aus Norrköping, Malmö oder Lidingö. Aber auch für den Betrieb zukünftiger Tramlinien wurde die Linie 7 schon mehrfach für Vorführfahrten mit modernem Rollmaterial genutzt.
Mein Besuch der Museumslinie fand 1992, ein Jahr nach der erstaunlichen Wiedereröffnung der Linie 7 statt. Wiederum noch kaum vorstellbar war damals die Jahrzehnte später einsetzende Entwicklung zur regulären Wiedereinführung von Strassenbahnen in Stockholm. Wahrscheinlich, wenn nicht mit Sicherheit hat für diese Entwicklung das unermüdliche Engagement der Mitglieder der in ganz Schweden angesehenen "Svenska Spårvägssällskapet" einen wesentlichen Beitrag geleistet.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Djurgården, Ryssviksvägen, Endhaltestelle Waldemarsudde
Die Geleise der grossen Endschleife waren noch original von der am letzten Tag mit Linksverkehr am 2.9.1967 stillgelegten Linie 7. Von der 1991 eröffneten Museumslinie werden nun die unter einer Teerschicht wieder freigelegten Geleise der Schleifenstrecke im Rechtsverkehr (Gegenuhrzeigersinn) befahren. Dazu mussten damals entfernte oder noch vom Linksverkehr stammende Haltestelleninseln neu erstellt werden. Briefkästen an Strassenbahnen, welche in der Nähe von Postämtern regelmässig geleert wurden, gehörten vielerorts einst zum normalen Kundendienst und waren Ausdruck miteinander verzahnter staatlichen Dienstleistungen. (Service public)
Stockholms Spårvägar A12 342 (Serie 324-353) Bj.1924 ASEA/Kalmar/MAN

 

 

Originalbild anzeigen Grafik BEB


Übersichtsplan der 1991 eröffneten Museumslinie 7. Die Linie entspricht vollständig der ursprünglichen Linie 7 vom Norrmalmstorg nach Djurgården. In den letzten Jahren vor der Stilllegung 1967 wurde die damalige Linie 7 jedoch noch mit der einstigen Stadtlinie 14 zum Vanadisplan zusammengelegt. Haltestellen auf der Museumslinie wurden gelegentlich verschoben oder aufgehoben: Stand 2021.
Nach Einführung der mit modernem Rollmaterial von SL regulär betriebenen und zum Hauptbahnhof verlängerten Strassenbahnlinie 7 im Jahre 2010, wird die Museumslinie als 7N beschildert. Weitere Ausbauten incl. neuer Depotanlagen sind geplant aber bis dato noch nicht realisiert.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1992


Billette der Museumslinie aus dem ersten Betriebsjahr (12 SKR ≈ 1.20 SFR). Links oben das Symbol der "Svenska Spårvägssällskapet", der Vereinigung schwedischer Nahverkehrsfreunde welche die Linie mit ehrenamtlich tätigen Mitgliedern betreibt. Auf der Rückseite etwas Werbung für das damalige Projekt einer Schnellstrassenbahn welche in Alvik die Linie 12 (Nockebybanan) kreuzen sollte. Das damalige Projekt konnte mittlerweile als "Tvärbanan" mit den Liniennummern 30 und 31 incl. den auf dem blauen Billett erst angedachten, gestrichelt dargestellten Strecken weitgehend realisiert werden. Nach der Jahrtausendwende nahmen Pläne für neue reguläre Tramlinien in Stockholm generell Fahrt auf. Dazu starteten auch die für langfristigen Erhalt vorgesehenen Sanierungsarbeiten für die beiden übriggebliebenen Vorortslinien 12 und 21. SL (Storstockholms Lokaltrafik) betreibt unter "Spårväg City" heute die Tramlinien 7,12,21,30,31. Dazu wurde ab 2010 auch die Museumslinie in den SL Tarifverbund integriert.

 

 


 

 

Bilder vom 30./31.7.1992 der am 2.7.1991 (wieder-) eröffneten Linie 7 (Djurgårdslinjen)

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Norrmalm, Nybroplan, Birger Jarlsgatan
Die Endschleife um einen Häuserblock zum Norrmalmstorg wird im Uhrzeigersinn befahren. Dabei kreuzen sich die Schleifengeleise auf dem Nybroplan zur Doppelspur Richtung Djurgården/Waldemarsudde. Mitten in Stockholm ohne neuzeitliche Autos oder moderne "Accessoires" fast ein perfekter Zeitsprung in die Jahre vor 1967. Wär hätte sich damals beim Herausreissen der Geleise hier so eine Rückkehr vorstellen können? Derjenige wäre wohl für komplett verrückt erklärt worden.
Stockholms Spårvägar Vorortswagen A12 342 (Serie 334-343) Bj.1924 ASEA

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Norrmalm, Nybroplan, Birger Jarlsgatan

Mit etwas Schwarz/Weiss und Sepia Einstellungen aber ohne jegliche Retuschen dasselbe Bild als antike Ansichtskarte aus den 60er Jahren.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 30.7.1992


Stockholm-Djurgården, Ryssviksvägen, Endhaltestelle Waldemarsudde 
Der Vorortstriebwagen 342 der Stockholms Spårvägar hat eine bewegte Geschichte. Ursprünglich auf den "Bromma"-Linien durch Alvik im Einsatz (12,13) zog er 1959 den letzten Zug auf der Vorortslinie 15 nach Sundbyberg. Danach gelangte der mit vier 60kW Motoren von ASEA ausgerüstete Triebwagen als Dienstwagen 9342 für Schneepflugfahrten auf Lidingö. In dieser Funktion überlebte der Triebwagen in oranger Farbgebung die Jahre bis er zum 60 Jahre Jubiläum der Nockebybanan (Linie 12) im Jahre 1989 wieder sein blau/weisses Farbkleid der ehemaligen Stockholms Spårvägar zurückerhielt. So war der einst auf beiden übriggebliebenen Vorortsbahnen (12/21) tätige Wagen auch bei der Wiedereröffnung der Djurgårdslinjen im Jahre 1991 von Anfang an mit dabei. Bis 1996 im täglichen Einsatz kam der Wagen 1997 nach Malmköping, zur Zeit Södertälje und wartet da nicht mehr betriebsbereit auf eine grössere Revision. Auf der Linie 7 (7N) ist seit 1994 auch der zweite erhaltene A12 Triebwagen 335 im Einsatz. A12 Triebwagen wurden 1924 in 3 Baulosen von verschiedenen Herstellern geliefert. 324-333 Kalmar, 334-343 ASEA und 344-353 MAN.
Stockholms Spårvägar Vorortswagen A12 342 (Serie 334-343) Bj.1924 ASEA

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 30.7.1992


Stockholm-Djurgården, Ryssviksvägen, Endhaltestelle Waldemarsudde
Stockholms Spårvägar Vorortswagen A12 342 (Serie 334-343) Bj.1924 ASEA 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Östermalm, Nybroplan/Strandvägen
Das prächtige Gebäude vom "Kungliga Dramatiska Teatern" (Königliches Theater) bildet die perfekte Kulisse für den 1925 gebauten schweren Vorortstriebwagen. Dank einer kurzen Rotphase für die Autos stören auch hier nur wenige neuzeitliche Accessoires den Zeitsprung in die Jahre als die blau/weissen Strassenbahnen noch zum normalen Stadtbild Stockholms gehörten. Allerdings waren diese Triebwagen vom Typ A12 zuletzt meist auf den "Bromma"-Linien durch Alvik 12,13 und der Linie 15 nach Sundbyberg im Einsatz. 
Stockholms Spårvägar Vorortswagen A12 342 (Serie 334-343) Bj.1924 ASEA  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Östermalm, Nybroplan/Strandvägen
Auch wenn schwere Vorortstriebwagen auf der Linie 7 einst nicht üblich waren, lässt sich auch mit dem mitten in Stockholm aufgenommenen Bild ohne Bildmanipulationen ein fast perfekter Sprung in die "gute alte Zeit" erzeugen.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Djurgården, Djurgårdsvägen
Auf den originalen Gleisen der 1967 stillgelegten Linie 7 befährt der Triebwagen die Schleifenstrecke in Djurgården um die in einem grosszügigen Park gelegene italienische Botschaft. Die eingleisige Streckenführung in Seitenlage passt hier besonders gut zum schweren, 1925 gebauten Vorortstriebwagen. 
Stockholms Spårvägar Vorortswagen A12 342 (Serie 334-343) Bj.1924 ASEA 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Östermalm, Djurgårdsbron, Djurgårdsbrunnsviken
An mehreren Stellen konnten mit etwas Glück ohne jede Retusche fast perfekte Bilder aus einer anderen Zeit aufgenommen werden. Keine neuzeitlichen Autos, keine Leuchtreklamen und keine Leute in neonfarbenen Jogginganzügen - kurzum die beinahe perfekte Kulisse. 
Stockholms Spårvägar Vorortswagen A12 342 (Serie 334-343) Bj.1924 ASEA 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Östermalm, Djurgårdsbron, Djurgårdsbrunnsviken

Als sei die Zeit stehengeblieben. Mit etwas schwarz/weiss und Sepia könnte auch dieses Bild wohl problemlos als Ansichtskarte aus den 60er Jahren durchgehen.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Norrmalm, Endstation Norrmalmstorg
Briefkasten an den Rückseiten der Stockholmer Strassenbahnen waren einst üblich und wurden auf der Museumslinie auch wieder aktiv in dieser Funktion eingeführt. 
Links:
Stockholms Spårvägar Vorortswagen A12 342 (Serie 334-343) Bj.1924 ASEA 
Rechts:
Stockholms Spårvägar A4 37 ist ein 1943 von der Råsundaverkstad auf Fahrgastfluss mit sitzendem Kondukteur umgebauter Wagen. Der Wagen stammt aus der 1904 gebauten Serie A2 welche 1926 zu A1 Triebwagen umgebaut wurde. Der Linksverkehr-Einrichtungswagen besitzt nur Türen auf der linken Seite und wurde als Verkaufsstelle auf dem Norrmalmstorg oder für Direktfahrten nach Skansen eingesetzt. Um dem Publikum den Fahrgastfluss mit Einstieg nur an der hinteren Türe sichtbar zu machen, erhielten diese Wagen damals einen kurzlebigen grünen Anstrich. Die Laufeigenschaften der zu A4 vergrösserten Zweiachser waren aber offenbar nicht über alle Zweifel erhaben, bekamen sie doch den Übernamen "Jitterbugg", eine damals durch seine wilden Zuckungen bekannte Tanzart welche später zum "Jive" mutierte.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 30.7.1992


Stockholm-Norrmalm, Endstation Norrmalmstorg
Mit einer Umgestaltung/Aufwertung des Norrmalmstorg wurde die Ausweichstelle bzw. das Überholgleis im Kehrschleifengleis hier mittlerweile wieder entfernt. Dafür bekamen die Museumsfahrzeuge eine schön gestaltete Abfahrtstelle neben dem mit viel Glas neu gebauten Caféhaus rechts der hier wartenden Fahrzeuge.
Links:
Stockholms Spårvägar A4 37 "Jitterbugg" Serie 21-47 Bj.1943-45 Råsunda/Hägglund ex. A1 Bj.1926  ex. A2 Bj.1904.
Der Triebwagen trägt neben der besonderen grünen Farbgebung für Fahrgastfluss mit Einstieg an der hinteren Türe auch die in den Kriegszeiten mit Verdunkelung angebrachten weissen Streifen zur besseren Sichtbarkeit. Der Linksverkehr-Wagen gelangte erst kurz vor der Aufnahme am 4.6.1992 zur Djurgårdslinjen. Seit 2001 ist das Fahrzeug wieder in Malmköping.
Rechts:
Malmö Stads Spårvägar Rechtsverkehr Triebwagen 71 Serie 70-81 (Mustang) in den Farben der Stockholms Spårvägar Bj.1946 General Motors Nordiska /ASEA

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 30.7.1992


Stockholm-Djurgården, Ryssviksvägen, Endhaltestelle Waldemarsudde 
Stockholms Spårvägar besass für den Stadtverkehr mehrere Serien (A25-A27) von eleganten "Mustang" Triebwagen (insgesamt 101 Stück) welche nach 1967 fast allesamt verschrottet wurden. So wurden die Stockholmer Triebwagen auch nie auf Rechtsverkehr umgebaut.
Einzige Ausnahme war der bereits 1964 nach Malmö verkaufte Triebwagen 416 welcher da zum MSS (Malmö Stads Spårvägar) Triebwagen 80 wurde. Dieser Triebwagen 80 wurde nach der Stilllegung der Strassenbahn in Malmö im Jahre 1973 verschrottet. Der ebenfalls verkaufte Stockholmer Triebwagen 413 welcher zum Malmö 81 werden sollte kam da nie in Betrieb.
So ist der auf der Djurgårdslinjen in blau/weiss verkehrende Triebwagen 71 tatsächlich ein zu den Stockholmer A25 baugleicher, 1967 auf Rechtsverkehr umgebauter Triebwagen aus Malmö. Die Nummer 71 ist die originale Nummer der Malmö Stads Spårvägar (MSS). Der Wagen ist Eigentum vom "Malmö Tekniska Museum" und eine Leihgabe an die Djurgårdslinjen. 
Malmö Stads Spårvägar 71 Serie 70-81 (Mustang) Bj.1946 General Motors Nordiska /ASEA  

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 26.6.1988


Malmköping, zwischen den Haltestellen Malmakvarn und Udden (Fahrtrichtung Hosjö)
A27 500 der Stockholms Spårvägar ist der einzig erhaltene und zuletzt gebaute "Mustang" Wagen der Serie A27. Der heute in Malmköping beheimatete, originale Linksverkehr-Triebwagen 500 war jedoch 2001 kurzzeitig auch zu Gast auf der ebenfalls von der "Svenska Spårvägssällskapet" betriebenen Stockholmer Djurgårdslinjen 7. 
Stockholms Spårvägar Tw 500 Serie A27 (490-500), Bj.1951-52, Hägglund & Söner

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 30.7.1992


Stockholm-Djurgården, Ryssviksvägen, Endhaltestelle Waldemarsudde
Stockholms Spårvägar A25G 71 ex. Malmö Stads Spårvägar 71 Serie 70-81 (Mustang) Bj.1946 General Motors Nordiska AB, Stockholm/ASEA, 4x65PS, 34Sitz-/70Steh-Plätze 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Djurgården, Djurgårdsvägen/Skansen 
Zur Entlastung der historischen Fahrzeuge aus Stockholm konnten als Ergänzung für den täglichen Betrieb auf der Djurgårdslinjen 6 "Mustang" Triebwagen aus Göteborg zum Preis von je 1 SEK (≈ 10Rappen) übernommen werden. Wie noch zu erkennen wurden die von Hägglund in den Jahren 1947-49 gebauten Wagen als Linksverkehr-Triebwagen geliefert und 1967 auf Rechtsverkehr umgebaut. Im Gegensatz zu den zeitgleich gebauten Triebwagen A25-A27 für Stockholm (siehe vorgängige Bilder) wirkten die Wagen für Göteborg durch die breite Front jedoch etwas weniger dynamisch. Im Gegensatz zu Stockholm verfolgte Göteborg aber eine völlig andere Verkehrs-Strategie und baute (und baut noch immer) sein Strassenbahnnetz stetig aus und ergänzte es zusätzlich mit Schnellstrassenbahnlinien. Tunnelstrecken wurden dafür zur Durchquerung von Hügeln gebaut, nicht als Vorleistung für geplante U-Bahnen. Das Zentrum von Göteborg wird ebenerdig als klassische Strassenbahn durchfahren. So erreichten die "Mustangs" von Göteborg eine wesentlich längere Einsatzzeit als die Namensvetter aus Stockholm welche 1967 nach nicht mal 20 Einsatzjahren "noch fast neu" bereits verschrottet wurden.
Die damalige Werbung an den Göteborger "Mustang"-Wagen eines Energieunternehmens war noch im Rahmen der 60er Jahre einigermassen dezent und nahm sogar Bezug auf den Strassenbahnbetrieb.  
SL A31 331 ex. Göteborgs Spårvägar (GS) M23 18 (Serie 1-35) Bj.1948-49 Hägglund & Söner    

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 27.7.1985


Göteborg, Centralstasjon/Drottingtorget (Bahnhofsplatz)
Der "Mustang" Wagen 15 aus der gleichen Serie (1-35) in seiner Heimatstadt Göteborg. Der Museumswagen steht hier im Einsatz als Billett-Verkaufsstelle für die populäre "Ringlinien". Dank dem dicht ausgebauten Liniennetz in Göteborg können Stadtrundfahrten auch heute noch mit (historischen) Tramzügen angeboten werden. Stadtrundfahrten mit Strassenbahnen waren wie vielerorts einst auch in Stockholm üblich. In Göteborg gab es 63 "Mustangs" welche in 2 Serien geliefert wurden 1-35: 1948-49 und 36-60: 1951-52. 3 weitere Wagen 61-63 wurden 1956 von Gävle übernommen. "Mustang" Wagen aus Göteborg gelangten nicht nur zur Djurgårdslinjen in Stockholm (6 Stück), sondern auch an den an Wagenmangel leidenden Betrieb in Oslo (7 Stück). Mehrere Wagen sind museal erhalten.
Göteborgs Spårvägar (GS) M23 15 (Serie 1-35) Bj.1948-49 Hägglund & Söner 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Norrmalm, Nybroplan, Birger Jarlsgatan
Insgesamt wurden von SL bereits 1988 6 Triebwagen (328-333) aus Göteborg (GS) für den Betrieb auf der 1991 eröffneten Djurgårdslinjen zum symbolischen Preis von je 1SEK gekauft. In Stockholm wurden die Wagen als Typ A31 bezeichnet. Ab ca. 1995 mit vermehrt touristischer Ausrichtung fuhren leider einige der Wagen mit hier deplatzierter Vollwerbung. Triebwagen 330 ist mittlerweile verschrottet. 

SL A31 330 ex. Göteborgs Spårvägar (GS) M23 12 (Serie 1-35) Bj.1948-49 Hägglund & Söner    

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 31.7.1992


Stockholm-Östermalm, Strandvägen/Narvavägen, Djurgårdsbron 
Folgende Triebwagen-Nummern aus Göteborg wurden übernommen:
328 ex. GS 14, 329 ex. GS 19, 330 ex. GS 12, 331 ex. GS 18, 332 ex. GS 25, 333 ex.GS 30
SL A31 330 ex. Göteborgs Spårvägar (GS) M23 12 (Serie 1-35) Bj.1948-49 Hägglund & Söner  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Johan Hellström / 25.4.1998


Stockholm, Alkärrshallen, Depotzufahrt Alkärret, Museumslinie 7 
Der mit einem originalen Scheren-Pantografen ausgerüstete Triebwagen A24C 373 Bj.1944 ASEA erhielt auch wieder einen stirnseitigen Weichenstellhebel. Ursprünglich war eine Scheibe als Schiebefenster zum Öffnen, damit der Wagenführer vom Führerstand aus die Weichen mit dem langen Stellhebel umstellen konnte. Der Triebwagen befindet sich heute auf der Museumsbahn in Malmköping und ist der einzig nahe am A24 Originalzustand mit Falttüren und zweiteiligen Frontfenstern der Stockholms Spårväger erhaltene Triebwagen.
Ebenfalls in Malmköping befindet sich ein im Ursprungszustand befindlicher baugleicher Zug aus SSLidJ (Södra Lidingöbanan) Triebwagen A24 16 + LiB (Norra Lidingöbanan) Steuerwagen B24 34.   

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 5.8.1986


Lidingö-Larsberg, Aga
Der seit 1987 ebenfalls in Malmköping befindliche A24 Triebwagen 16 der SSLidJ (Södra Lidingöbanan) mit den ursprünglichen Frontfenstern. Das Signalhorn war jedoch typisch für die als Eisenbahn betriebenen Lidingöbanan. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 80-Jahre Jubiläum der SSLidJ im Jahre 1994 kehrte der Triebwagen für einige Zeit nach Lidingö zurück und machte danach vor der Rückkehr nach Malmköping im selben Jahr auch Fahrten auf der Djurgårdslinjen.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Johan Hellström / 5.8.1997


Stockholm, Djurgårdsvägen/Ryssviksvägen, Museumslinie 7
Der 1986 von der Nockebybanan (Linie 12) zur SSLidJ gelangte Triebwagen A24C 373 Bj.1944 ASEA erhielt nach seiner Ausserdienststellung 1996 auf der Lidingöbanan im Mai 1997 wieder seinen blau/weissen Anstrich der Stockholms Spårväger und wurde für einige Jahre so auf der in Stockholm im Jahre 1991 eröffneten Museumslinie 7 (Djurgårdslinjen) eingesetzt. Auf dem Bild fährt der Triebwagen auf den originalen, letztmals im Linksverkehr befahrenen und im Jahr 1967 nur zu geteerten Gleisen, welche für die Museumslinie nach 24Jahren! nun im Rechtsverkehr wieder freigelegt und in Betrieb genommen werden konnten. Im Hintergrund verzweigen sich die Geleise in die grosse nun im Gegenuhrzeigersinn befahrene Kehrschleife.  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Johan Hellström / 29.5.2016


Stockholm-Djurgården, Skansen (Kehrschleife)

Als die Stilllegung der Strassenbahn und der Umbau der Vorortslinien auf U-Bahn Betrieb bereits beschlossen war, entstand kurzfristig nochmals Bedarf an leistungsfähigen Triebwagen für den Vorlaufbetrieb auf teilweise umgebauten aber noch mit Fahrleitungen versehenen Vorortslinien. Unter diesem Aspekt einer nur kurzen Nutzungsdauer baute 1954/55 Hägglund eine Serie von 30 Triebwagen (Serie 170-199) für Stockholms Spårvägar. Dabei wurden Drehgestelle mit 60kW Motoren und elektrische Ausrüstungen von alten Vorortstriebwagen der Typen A11 verwendet. Auch viele Teile im Innern der Wagen wirkten eher spartanisch, gut genug für den beabsichtigten Verwendungszweck. So wurden die neuesten Strassenbahnwagen Stockholms bereits nach 10 Dienstjahren im Jahre 1964 wieder ausser Betrieb genommen und grösstenteils verschrottet. Der Glückspilz war der zuerst gebaute Wagen 170 welcher als Einziger der Serie erhalten blieb und die nächsten Jahrzehnte als Ausstellungsstück im Stockholms Spårvägsmuseum überdauerte. Zum 25-jährigen Bestehen der Djurgårdslinjen im Jahre 2016 konnte der wieder betriebsfähig revidierte Triebwagen in für Stockholm typischer Festbeflaggung aktiv an den Feierlichkeiten teilnehmen.
Stockholms Spårvägar A29 170 Bj.1954 Hägglund/ASEA (Einrichtungswagen jedoch mit beidseitigen Türen vom U-Bahn Vorlaufbetrieb für Haltestellen mit einem Mittelperron)

 

 


 

 

Externer Link zur Startseite der schwedischen Vereinigung zum Erhalt von Strassenbahnen und Zeugen des Nahverkehrs. (Originalseite schwedisch)
Webseite auch mit vielen Informationen über alle einst in Schweden existierenden Trambetriebe und Fahrzeuge. Teilweise direkt in Deutsch verfügbar. Komplettübersetzung der schwedischen Originalseite ist auch mit Google möglich.

https://www.sparvagssallskapet.se/

 

 

Externer Link zur Internetseite von Johan Hellström, einst Wagenführer auf der Lidingöbanan. Sehr umfangreiche Webseite über Strassenbahnen und Eisenbahnen in Schweden mit vielen aktuellen Bildern. (auch in D und E).
Siehe unter "SL-Spårtrafik" auch die Berichte zur Djurgårdslinjen (Spårväg City).

http://www.lokman.se/index.htm

 

 


 

 

Informationsquellen:  (neben Internet)

Alla Stockholms Spårvägnar, Gösta Eriksson, Verlag Jan Jangö 1991, ISBN 91-85498-07-6

Spår av ett sekel,  Frank Stenvalls Förlag, Lars Olav Karlsson, 1977, ISBN 91-7266-030-9

 

 


 

 

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