Standort auf Karte: Ziegelei Schumacher:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org 
 

 

Teil 3d - Fortsetzung von Teil 3c  (Fahrzeugübersicht siehe Teil 3) 

 

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Das aktuelle (2022) 60cm Spur-Gleisnetz der Ziegelei Schumacher mit der für den regulären Abbaubetrieb benötigten Stammlinie [1103m] und der 2015 erstellten Nebenlinie [533m] zum firmeneigenen Museumsdepot. 
Zur Verortung der gezeigten Bilder wird für die Stammlinie die Streckendistanz ab Ziegelei [0m] in eckigen Klammern angegeben. Für die Nebenlinie zum Depot erfolgt die Distanzierung ab Abzweigung [0m].
*) Die Längen- und Höhenangaben wurden anhand von Luftbildern und mit den frei verfügbaren Messtools von www.swisstopo.ch ermittelt.  

 

 

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Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 25, Ziegelei, Stammlinie [80m]
Diesellok Typ DFL60/1.1 Diema, Bj.1965 Fabrik-Nr. 2803, (47)63PS, 6.0t. Das war 1989 nach dem Umbau der Feldbahn auf 60cm Spurweite die erste Streckenlokomotive für Züge mit den damaligen Kastenkippwagen von "S.P.Y.". Die Lok wurde 1965 als DS30/1 an IVB "In- en Verkoopkantoor van Bouwmaterialen" (Baumaschinenhändler/Vermieter), Zwolle (Niederlande) geliefert. 1978 durch Diema zur DFL60/1.1 umgebaut und an Ziegelei "Steenbakkerijen van Biervliet", Zonnebeke (Belgien) verkauft. 1988 wiederum durch Diema revidiert von der Ziegelei Schumacher für den Betrieb auf der umgespurten Feldbahn erworben. Nach Ankunft der fabrikneuen Lok "Titanus" im Jahre 1990 stets als Reservelok vorgehalten. Für diese Funktion auch noch Anpassungen zum Betrieb mit den 2016 beschafften Kastenkippwagen von Mühlhäuser mit Luftbremsen. 2024 nach Ankunft von "Heiri" übernahm "Titanus" die Aufgabe als Reservelok und ermöglichte der 60-jährigen ZSK 25 ihren wohlverdienten musealen Ruhestand.
Während der regulären jährlichen Ofenrevision ruht auch der Bahnbetrieb und gibt Gelegenheit für Unterhaltsarbeiten oder Anpassungen an Fahrzeugen und Bahnanlagen. Der zweite auffallend schmutzige Kastenkippwagen war nach einem Achsbruch abgestellt und erhielt nun neue Achsen eingebaut. Dabei hat er die vor ein paar Wochen durchgeführte Reinigung des Zuges erstmal verpasst. Vorerst bleibt man bei Zügen mit 5 Kastenkippwagen und einem ausgereihten, sofort einsetzbaren Reservewagen. Das Bild konnte zur Erinnerung der ZSK 25 als Reservelok auch für die Mühlhäuser Wagen arrangiert werden. Ein aktiver Betrieb so ist durch indessen ausgebaute Überwachungssysteme jedoch nicht mehr möglich.

 

 

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Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Chörbligerwald, Stammlinie [290m]
Während auf dem vorherigen Bild mit der ZSK 25 die erste für die 60cm Spurweite beschaffte Streckenlok gezeigt wurde, präsentiert sich hier die letzte für den Betrieb mit Kipploren auf 50cm Spurweite beschaffte Lokomotive. Die mit einem 30.5PS starken luftgekühlten Motor von Deutz F2L912 ausgestattete Lok von Schöma Typ CHL20G (Fabr.-Nr. 4451) wurde 1981 fabrikneu gekauft. Die robuste und bereits mit einem stufenlos regelbaren hydrostatischen Getriebe ausgerüstete Lokomotive ist ausgesprochen einfach zu bedienen. Durch eine Trommelbremse im Antriebsstrang entfallen auch die klassischen Bremsklötze am Rad. Nach dem Umbau der Feldbahnspurweite 1989 eingelagert, konnte nach einer gründlichen Revision mit Umspurung auf 60cm durch Ueli Wenger im Jahre 2014/15, die für die Ziegelei geschichtsträchtige Lokomotive in den aktiven Museumsbestand übernommen werden.

 

 

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Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Chörbligerwald, Stammlinie [380m]
Ein einsamer kleiner Feldbahnzug rumpelt da durch den Wald wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen können. Genau solche Kipplorenzüge waren einst Standard bei fast allen Ziegeleien. Mit bis zu 13 Kipploren behängt war dies bei der Ziegelei Schumacher üblich. Leider verdeckte das etwas romantisch angehauchte Bild aber die vielen echten Vorteile dieser kleinen Bahnen. So endete deren Betrieb meist in/um die Wirtschaftswunderzeit der 60er Jahre auch überall in der Schweiz - ausser bei der Ziegelei Schumacher. Völlig frei von Emotionen realisierte Herr Schumacher als Unternehmer die bei Bahnen versteckten wirtschaftlichen Vorteile, besonders der beim Schiene/Rad-System äusserst geringe Energieverbrauch. Die Langlebigkeit von Schienenfahrzeugen (> 25 Jahre) macht das Transportsystem Feldbahn im Kosten/Nutzen-Verhältnis zusätzlich interessant. Verglichen mit den kleinvolumigen Kipplorenzügen gab es dazu auch noch sehr viel Potenzial für Effizienzsteigerungen durch Modernisierungen. Obwohl der Weiterbestand der Feldbahn somit rein wirtschaftlich begründet war, fühlt man sich beim Familienunternehmen Schumacher aber auch der Tradition verpflichtet. Diese Philosophie äusserte sich ja eindrücklich beim 2013/15 gebauten firmeneigenen Feldbahnmuseum aus dessen Bestand bis zum heutigen Tage die gezeigten Feldbahnzüge an frühere Zeiten erinnern können.

 

 

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Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Chörbligerwald, Stammlinie [490m]
Die Ziegelei konnte immer mal wieder auf dem Gebrauchtmarkt gute und günstige Lokomotiven und Wagen beschaffen. Eine lupenreine "Schumacher-Lok" ist jedoch die 1981 für die damalige Spurweite von 50cm fabrikneu von Schöma beschaffte CHL20G welche hier, natürlich auf die heutige 60cm-Spurweite umgespurt, mit ihren Kipploren an den Betrieb vor 1989 erinnern kann.

 

 

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Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Grube Pfaffwil, Stammlinie [1100m]
Während der jährlichen Ofenrevision ist der Produktionsbetrieb in der Ziegelei eingestellt und auch der Feldbahnbetrieb ruht. Umso intensiver erfolgt in der Zeit jedoch der Abbau von Lehm in der Lehmgrube. So hat sich hinter dem Gleisende am sauberen Verladeplatz bereits ein mächtiges Lehmdepot zum späteren Abtransport mit der Feldbahn aufgetürmt. Der Kipplorenzug mit der 30.5 PS Lok von Schöma ist dazu aber nicht mehr mit von der Partie, diese Aufgabe erledigt die 2024 ebenfalls von Schöma beschaffte, 100kW (136PS) starke Lok "Heiri" mit den geräumigen Kastenkippwagen von Mühlhäuser mit Leichtigkeit ganz allein. 
Bilder aus der aktiven Zeit der ZSK 10 mit Kipploren sind hier im Teil 1 und 2 zu finden. Der Führerhaus-Aufsatz ist bei der ZSK 10 demontierbar, so fuhr damals die Lok im Sommer oft auch "oben ohne" rum.   

 

 

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Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Pfaffwil, Stammlinie [1020m]
Die Stammlinie zur Grube Pfaffwil noch ganz für sich allein auf durch die Betriebspause etwas angerosteten Schienen, verlässt der bis 1989 hier eingesetzte Kipplorenzug sein ehemaliges Arbeitsumfeld wieder Richtung (Museums-)Depot.

 

 


 

 

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