Die "Billerbahn" in Spurweite Oe war ein Produkt der Spiel- und Blechwarenfabrik Biller aus Nürnberg. Produziert ab 1948 wurde die Bahn 1950 an der Spielwarenmesse in Nürnberg präsentiert. Es war eine der letzten Modell- bzw. Spielzeugeisenbahnen in der für die Vorkriegszeit typischen Bauweise aus Blech. Die Billerbahn war in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich und hob sich in der beginnenden Wirtschaftswunderzeit stark von all den übrigen Modelleisenbahnherstellern ab. So war ihr Vorbild nicht die "grosse Eisenbahn", sondern schmalspurige Feldbahnen welche in der unmittelbaren Nachkriegszeit noch allgegenwärtig waren. Als robuste Spielbahn auch für den Einsatz im Sandkasten und am Strand konzipiert erfolgte der Antrieb ursprünglich nur mit einem patentierten und erstaunlich komplexen Uhrwerkantrieb. So konnte am für die Billerlokomotiven typischen Drehknopf neben Halt und Fahrt auch die Fahrrichtung voreingestellt und zusätzlich der Antrieb in Leerlauf geschaltet werden für das Spiel von Hand. Obwohl die Vorbilder durchaus zu erkennen waren, lag das Schwergewicht nicht im detaillierten Modell, sondern auf den Funktionen für das kreative Spiel. Trotzdem wurden feldbahntypische Besonderheiten erstaunlich gut nachgebildet, so waren Sturzgerüste oder selbst Auflegedrehscheiben (feldbahntypisch Frosch genannt) erhältlich. Auch die klassischen Kipploren konnten wie im Original auch in gekippter Stellung gehalten werden. Ursprünglich waren alle Fahrzeuge und die Schienen stets aus lithografiertem Blech, die Geleise dazu mit echten Holzschwellen versehen.
Da die Geleise nicht für die Stromzufuhr wie bei den üblichen Modelleisenbahnen geeignet waren, kamen ab Mitte der 50er Jahre auch elektrische Lokomotiven für eine Speisung ab Batteriewagen und später mit im Führerstand eingesetzten Batterien auf den Markt. Erst in den letzten Jahren des Bestehens, 1977 ging die Firma in Konkurs, wurde noch versucht mit Kunststofffertigung die Herstellkosten zu senken. Diese sichtbaren Billigprodukte beschleunigten aber wohl den Niedergang dieser besonderen und robusten Spielbahn erst recht.
Heute gibt es für die aussergewöhnliche Spielbahn aus Blech aus der Wirtschaftswunderzeit eine Sammlergemeinde was sich auch in den stetig steigenden Preisen an Börsen und Auktionen zeigt. Aber wie immer in solchen Märkten gibt es ab und zu auf ganz gewöhnlichen Flohmärkten doch noch das ein oder andere Stück zu einem moderaten Preis zu entdecken. Dazu braucht es einfach Geduld und Zeit, dafür ist danach die Freude über was Gefundenes umso grösser.
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Auf der Basis des im Vordergrund patentierten Uhrwerks wurden eine Feldbahn-Diesellok (Vorbild Deutz) und eine Dampflok hergestellt. Die schwarze Dampflok besitzt einen Elektromotor für die Speisung ab Batteriewagen. Die Diesellok wurde in mehreren, heute sehr gesuchten Farbvarianten hergestellt. Die abgebildeten Fahrzeuge waren die am meisten verbreiteten Farbvarianten aus der Ursprungszeit der Billerbahn.
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Obwohl nur ein Spielzeug, ist daran auch Weltgeschichte zu erkennen. Bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 mussten Produkte aus der US-Zone (Nürnberg) auch als solche gekennzeichnet werden. Ab 1948 vor der Gründung der BRD produziert, waren die frühen Modelle mit "Made in US-Zone Germany" gekennzeichnet. Auf neueren Modellen wie der Dampflok rechts mit Elektromotor und den Steckern zum Batteriewagen war danach "Made in Western Germany" gebräuchlich. Da Lithographie Vorlagen teuer zu ändern sind, wurden Modelle mit den grünen Führerständen aus der Anfangszeit noch jahrelang mit "US-Zone" markiert ausgeliefert.
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Auch wenn nur eine Spielbahn, hatten Geleise und Fahrzeuge unverkennbar ihr Vorbild bei Feldbahnen.
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Natürlich gab es auch 4-achsige Wagen. Solche Wagen mit weit zum Ende versetzten Drehgestellen entsprachen aber sehr genau den Vorbildern auf Feldbahnspur. Nur so konnten sehr enge Kurven durchfahren werden. Im Ersten Weltkrieg setzten Armeen auch Feldbahnen zum Nachschub ein. Nach Kriegsende gelangten viele dieser Fahrzeuge in die zivile Nutzung. Manchenorts, z.B. im Einzugsgebiet von Zuckerfabriken gab es auch ausgedehnte Feldbahnnetze mit öffentlichem Verkehr.
(Sowohl der abgebildete Gepäck- wie auch Personenwagen ist ein sogenannter Batteriewagen zur Aufnahme von drei 1,5V Monozellen)
Die Billerbahn im Freien - Vorbild und Modell
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Zum letzten Mal die mittlerweile abgebrochene Zufahrtsrampe zum Sturzgerüst (Verladerampe) als Original zum Vergleich im Hintergrund. (Abbruch Oktober 2015)
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Grube Eriwis mit den ersten Frühlingsboten (Huflattich).
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Tunnelbaustelle Bözenegg
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Tunnelbaustelle Bözenegg mit SBB-Cargo Zug Richtung Gotthard.
Eine kleine Spielanlage auf der Basis von der aus Tiefzieh-Kunststoff hergestellten Billerbahnanlage 2000. Dieses Layout wurde ab 1972 bis zum Konkurs 1977 produziert. Die beiden Grundplatten (incl. Geleise) aus Tiefzieh-Kunststoff werden mit 2 Brücken mit integrierten Weichen miteinander verbunden. Die beiden Prellböcke an den vorderen Abstellgleisen wurden demontierbar hergestellt, um das Layout mit Geleisen ausserhalb zu verbinden.
Der Hintergrund sowie alle Gebäude, Bäumchen und Fahrzeuge sind unabhängig davon ergänzt worden.
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Für die Bäumchen haben sich als zur Blecheisenbahn passend, die schlanken 10-15cm langen harten Zapfen der "Serbischen Kiefer" herausgestellt. Diese hoch wachsende Kiefernart wächst hierzulande meist in Parkanlagen, nur vereinzelt findet man sie (wie in meinem Falle) aber auch in Wäldern.
Die Bahnbuden und der Leuchtturm unter Verwendung eines kleinen Portionen-Konfitürenglases sind Eigenbau, das Wohnhaus wurde mit rostigen Teilen aus einer Flohmarkt-Wühlkiste zusammengebaut und mit dem Fahnen meiner Heimatstadt komplettiert. Das Lastschiff von der Brio-Holzeisenbahn erzeugt Hafenatmosphäre und passte perfekt zwischen die beiden Brücken. Aus einem Haufen Split konnten die Steinchen in rot/grün/weiss aussortiert werden und sorgen für entsprechende Transportaufgaben. Der Fels hinten links besitzt ganz kleine glitzernde Kristallgruppen und ist ein Fundstück einer Bergwanderung auf den Jochpass am Fusse vom Titlis.
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Als Fahrgast wartet da zeittypisch zur Billerbahn der Kobold Pumuckl der 1962 beim Bayrischen Rundfunk das Licht der Welt erblickte und mit seiner etwas frechen aber liebenswerten Art und stets mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn nicht nur das Herz von Meister Eder, sondern bis zum heutigen Tag auch so vieler kleiner und mittlerweile grösseren Kinder eroberte.
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Auch zu später Stunde wenn Schreinermeister Eder wohl schon längst seinen gerechten Schlaf gefunden hat, schaut sich der stets barfüssige Lausebengel Pumuckl natürlich lieber noch die Ausfahrt des Kipplorenzuges aus dem Hafengelände an.
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