Standort auf Karte: Ziegelei Schumacher: Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org
Update 22.3.2025: 13 Bilder ergänzt.
Teil 3d - Fortsetzung von Teil 3c (Fahrzeugübersicht siehe Teil 3)
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Das aktuelle (2022) 60cm Spur-Gleisnetz der Ziegelei Schumacher mit der für den regulären Abbaubetrieb benötigten Stammlinie [1103m] und der 2015 erstellten Nebenlinie [533m] zum firmeneigenen Museumsdepot.
Zur Verortung der gezeigten Bilder wird für die Stammlinie die Streckendistanz ab Ziegelei [0m] in eckigen Klammern angegeben. Für die Nebenlinie zum Depot erfolgt die Distanzierung ab Abzweigung [0m].
*) Die Längen- und Höhenangaben wurden anhand von Luftbildern und mit den frei verfügbaren Messtools von www.swisstopo.ch ermittelt.
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BEB / 30.1.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 25, Ziegelei, Stammlinie [80m]
Diesellok Typ DFL60/1.1 Diema, Bj.1965 Fabrik-Nr. 2803, (47)63PS, 6.0t. Das war 1989 nach dem Umbau der Feldbahn auf 60cm Spurweite die erste Streckenlokomotive für Züge mit den damaligen Kastenkippwagen von "S.P.Y.". Die Lok wurde 1965 als DS30/1 an IVB "In- en Verkoopkantoor van Bouwmaterialen" (Baumaschinenhändler/Vermieter), Zwolle (Niederlande) geliefert. 1978 durch Diema zur DFL60/1.1 umgebaut und an Ziegelei "Steenbakkerijen van Biervliet", Zonnebeke (Belgien) verkauft. 1988 wiederum durch Diema revidiert von der Ziegelei Schumacher für den Betrieb auf der umgespurten Feldbahn erworben. Nach Ankunft der fabrikneuen Lok "Titanus" im Jahre 1990 stets als Reservelok vorgehalten. Für diese Funktion auch noch Anpassungen zum Betrieb mit den 2016 beschafften Kastenkippwagen von Mühlhäuser mit Luftbremsen. 2024 nach Ankunft von "Heiri" übernahm "Titanus" die Aufgabe als Reservelok und ermöglichte der 60-jährigen ZSK 25 ihren wohlverdienten musealen Ruhestand.
Während der regulären jährlichen Ofenrevision ruht auch der Bahnbetrieb und gibt Gelegenheit für Unterhaltsarbeiten oder Anpassungen an Fahrzeugen und Bahnanlagen. Der zweite auffallend schmutzige Kastenkippwagen war nach einem Achsbruch abgestellt und erhielt nun neue Achsen eingebaut. Dabei hat er die vor ein paar Wochen durchgeführte Reinigung des Zuges erstmal verpasst. Vorerst bleibt man bei Zügen mit 5 Kastenkippwagen und einem ausgereihten, sofort einsetzbaren Reservewagen. Das Bild konnte zur Erinnerung der ZSK 25 als Reservelok auch für die Mühlhäuser Wagen arrangiert werden. Ein aktiver Betrieb so ist durch indessen ausgebaute Überwachungssysteme jedoch nicht mehr möglich.
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BEB / 30.1.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Chörbligerwald, Stammlinie [290m]
Während auf dem vorherigen Bild mit der ZSK 25 die erste für die 60cm Spurweite beschaffte Streckenlok gezeigt wurde, präsentiert sich hier die letzte für den Betrieb mit Kipploren auf 50cm Spurweite beschaffte Lokomotive. Die mit einem 30.5PS starken luftgekühlten Motor von Deutz F2L912 ausgestattete Lok von Schöma Typ CHL20G (Fabr.-Nr. 4451) wurde 1981 fabrikneu gekauft. Die robuste und bereits mit einem stufenlos regelbaren hydrostatischen Getriebe ausgerüstete Lokomotive ist ausgesprochen einfach zu bedienen. Durch eine Trommelbremse im Antriebsstrang entfallen auch die klassischen Bremsklötze am Rad. Nach dem Umbau der Feldbahnspurweite 1989 eingelagert, konnte nach einer gründlichen Revision mit Umspurung auf 60cm durch Ueli Wenger im Jahre 2014/15, die für die Ziegelei geschichtsträchtige Lokomotive in den aktiven Museumsbestand übernommen werden.
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BEB / 30.1.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Chörbligerwald, Stammlinie [380m]
Ein einsamer kleiner Feldbahnzug rumpelt da durch den Wald wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen können. Genau solche Kipplorenzüge waren einst Standard bei fast allen Ziegeleien. Mit bis zu 13 Kipploren behängt war dies bei der Ziegelei Schumacher üblich. Leider verdeckte das etwas romantisch angehauchte Bild aber die vielen echten Vorteile dieser kleinen Bahnen. So endete deren Betrieb meist in/um die Wirtschaftswunderzeit der 60er Jahre auch überall in der Schweiz - ausser bei der Ziegelei Schumacher. Völlig frei von Emotionen realisierte Herr Schumacher als Unternehmer die bei Bahnen versteckten wirtschaftlichen Vorteile, besonders der beim Schiene/Rad-System äusserst geringe Energieverbrauch. Die Langlebigkeit von Schienenfahrzeugen (> 25 Jahre) macht das Transportsystem Feldbahn im Kosten/Nutzen-Verhältnis zusätzlich interessant. Verglichen mit den kleinvolumigen Kipplorenzügen gab es dazu auch noch sehr viel Potenzial für Effizienzsteigerungen durch Modernisierungen. Obwohl der Weiterbestand der Feldbahn somit rein wirtschaftlich begründet war, fühlt man sich beim Familienunternehmen Schumacher aber auch der Tradition verpflichtet. Diese Philosophie äusserte sich ja eindrücklich beim 2013/15 gebauten firmeneigenen Feldbahnmuseum aus dessen Bestand bis zum heutigen Tage die gezeigten Feldbahnzüge an frühere Zeiten erinnern können.
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BEB / 30.1.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Chörbligerwald, Stammlinie [490m]
Die Ziegelei konnte immer mal wieder auf dem Gebrauchtmarkt gute und günstige Lokomotiven und Wagen beschaffen. Eine lupenreine "Schumacher-Lok" ist jedoch die 1981 für die damalige Spurweite von 50cm fabrikneu von Schöma beschaffte CHL20G welche hier, natürlich auf die heutige 60cm-Spurweite umgespurt, mit ihren Kipploren an den Betrieb vor 1989 erinnern kann.
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BEB / 30.1.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Grube Pfaffwil, Stammlinie [1100m]
Während der jährlichen Ofenrevision ist der Produktionsbetrieb in der Ziegelei eingestellt und auch der Feldbahnbetrieb ruht. Umso intensiver erfolgt in der Zeit jedoch der Abbau von Lehm in der Lehmgrube. So hat sich hinter dem Gleisende am sauberen Verladeplatz bereits ein mächtiges Lehmdepot zum späteren Abtransport mit der Feldbahn aufgetürmt. Der Kipplorenzug mit der 30.5 PS Lok von Schöma ist dazu aber nicht mehr mit von der Partie, diese Aufgabe erledigt die 2024 ebenfalls von Schöma beschaffte, 100kW (136PS) starke Lok "Heiri" mit den geräumigen Kastenkippwagen von Mühlhäuser mit Leichtigkeit ganz allein.
Bilder aus der aktiven Zeit der ZSK 10 mit Kipploren sind hier im Teil 1 und 2 zu finden. Der Führerhaus-Aufsatz ist bei der ZSK 10 demontierbar, so fuhr damals die Lok im Sommer oft auch "oben ohne" rum.
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BEB / 30.1.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 10, Pfaffwil, Stammlinie [1020m]
Die Stammlinie zur Grube Pfaffwil noch ganz für sich allein auf durch die Betriebspause etwas angerosteten Schienen, verlässt der bis 1989 hier eingesetzte Kipplorenzug sein ehemaliges Arbeitsumfeld wieder Richtung (Museums-)Depot.
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BEB / 20.2.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 25, Körbligen, Stammlinie [160m]
Was ist denn das? Ist gross und weiss macht aber nicht mal mäh und frisst auch kein Gras? So war das Interesse der meisten Schafe auch eher nur von kurzer Dauer bevor sie sich bald wieder einigermassen unbeeindruckt dem frischen Gras zuwendeten.
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BEB / 20.2.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 25, Körbligen, Stammlinie [160m]
Der abendliche Feldbahnzug mit seinen rumpelnden Kipploren erregte nur kurzzeitige Aufmerksamkeit bei der gerade auf der benachbarten Wiese weidenden grossen Schafherde.
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BEB / 4.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 19, Chörbligerwald, Nebenlinie [80m]
Während die Natur durch die wärmenden Sonnenstrahlen noch wachgeküsst werden muss, ist die 1955 von Diema gebaute Lok mit ihrem besonderen 1-Zyl. Güldner-Motor schon quicklebendig. Die 6PS starke Lok (vmax. 8 km/h) besitzt denselben kurzen Radstand wie die Kipploren (0.5m) und war damit auch bei sehr schlechter Gleislage mit engen oder/und "eckigen" Kurven extrem wendig einsetzbar. Die Lok wurde bei DIEMA (Diepholzer Maschinenfabrik Fritz Schöttler GmbH) mit 220 Stück zur meistverkauften Lokomotive. Die bei der Ziegelei Schumacher museal erhaltene Lok mit der Fabrik.-Nr. 1797 wurde ursprünglich an die Matador-Kalkwerke in Springe/Deinste bei Hannover ausgeliefert.
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BEB / 4.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 19, Ober Schweissmatt, Stammlinie [510m]
Auf der schnurgeraden Strecke Richtung Chörbligerwald kann die Lokomotive mit ihren vor Freude rumpelnden Kipploren ihre Höchstgeschwindigkeit von 8 km/h voll ausfahren. Der Antrieb erfolgt über eine Kette auf beide Achsen. Die kleine Diesellok besitzt keinerlei Elektrik und wird ausschliesslich mit einer Anlasskurbel gestartet. Um die Herstellkosten tief zu halten wurde nur eine Getriebebremse ohne die sonst üblichen Bremsklötze am Rad eingebaut. So ist stets zu beachten, dass die Lok bei ausgekuppeltem Getriebe (im Leerlauf) keine Bremsmöglichkeit besitzt.
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BEB / 4.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 19, Pfaffwil Lehmgrube, Stammlinie [1030m]
Die im alten Grubenteil angelegten Weiher werden nach den Regeln des Naturschutzes unterhalten. Zu Beginn der Vegetationsperiode besticht das Wasser der Weiher durch die besonders schöne Farbe in hellblau-türkis. Für das Bild am frühen Abend musste der Untergang der hier im Gegenlicht stehenden Sonne abgewartet werden.
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BEB / 18.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 18, Chörbligerwald, Nebenlinie [450m]
Bereits wieder ein Hauch von Frühling. Um die Jahrhundertwende besassen Lokomotiven für Nebenbahnen als Warnung oft auch Glocken, welche bei der Durchfahrt auf Dorfstrassen dauernd geläutet wurden. So wurde der Begriff "Bimmelbahn" zum Synonym für eher einfach erstellte Neben- und Lokalbahnen. Die 1926 gebaute Feldbahn-Diesellok von Orenstein&Koppel besitzt neben einem Horn ebenfalls noch eine solch bodenständige, manuell zu betätigende Warnvorrichtung. So genügte damals auch ein angenehmer Glockenklang um Leute und andere Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht zu mahnen. Tempi passati.
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BEB / 18.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 18, Chörbligerwald, Stammlinie [510m]
Die Lokomotive mit ihrem auffälligen Deutz Emblem ist tatsächlich eine 1926 gebaute S10a Montania Lokomotive von Orenstein&Koppel (Fabr.-Nr. 2196). Bis 1989 tat die Lok bei der Kalkfabrik Spühler in Rekingen im Kt. Aargau Dienst. In dieser Zeit wurde der einstige Benzolmotor durch einen luftgekühlten 4-Zylinder Dieselmotor von Deutz ersetzt. Wohl als Zugabe für den neuen Motor erhielt die Lok bei diesem Umbau auch ihre markanten Deutz-Embleme.
(siehe auch Bericht : Rekingen - Kalkfabrik Spühler und Sodafabrik Zurzach)
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BEB / 18.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 18, Pfaffwil, Stammlinie [900m]
Ein unmittelbar neben dem Gleis gemachter Aushub für ein paar kleinere Weiher ergaben die perfekte Ambiance für ein Baustellenfoto mit Feldbahn aus dem letzten Jahrhundert. So mögen die Erbauer der Löcher für die Tümpel nicht beunruhigt sein, diese wurden nicht etwa mit den Kipploren wieder zugeschüttet ;-)
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BEB / 18.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 18, Pfaffwil, Stammlinie [900m]
Durch einen durchdachten Kulissen-Mechanismus konnten die Kipploren mit ihrem Ladegut manuell entleert werden, ohne dabei selbst umzukippen. Der Schwerpunkt der Loren verblieb zwischen den Schienen. Verschiebungen mit leeren, gekippten Loren sind daher auch kein Problem, für längere Fahrten war es aber empfehlenswert die Mulden wieder in ihre Transportstellungen zu bringen, damit deren Schwerpunkt wieder exakt in Gleismitte lag.
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BEB / 18.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 18, Pfaffwil Lehmgrube, Stammlinie [1030m]
Mit dem historischen Zug wurde gerade eine Testfahrt über die frisch revidierte Weiche ins selten benutzte Abstellgleis im Grubenbereich gemacht. Dank des Gleises können auch während dem regulären Abbaubetrieb gelegentlich Zusatzfahrten mit Museumszügen nach Pfaffwil gefahren werden.
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Loks (Jung, Brun) Körbligen, Stammlinie [50m]
Die Lokomotiven vom Torfwerk A.Meyer (ehemals Aargauische Torfgesellschaft) wurden bis in die 1950er Jahre für den Torfabbau im Bünztal (verlandeter Bünzersee) im Gebiet um Boswil und Muri eingesetzt. Auf dem Gelände im Murimoos entstand danach die gleichnamige, im sozialen Bereich tätige Institution bei welcher die beiden Lokomotiven seit ihrer Ausserbetriebsetzung um 1950 eingelagert wurden. Dabei handelt es sich um eine via der Baufirma Ammann aus Langenthal aus Deutschland importierte Lokomotive von Jung (Jungenthal Kirchen, Sieg) (links) und eine vom Kranhersteller Brun aus Nebikon Kt.Luzern vollständig in der Schweiz hergestellte Lokomotive unter Verwendung eines Motors von Oberhänsli, Hinwil (rechts). Nach vorgängiger Revision der Brun Lok mit dem sehr seltenen Oberhänsli Motor durch Ueli Wenger kamen die beiden Lokomotiven nun für einige Tage zu Besuch zur Ziegelei Schumacher. Da konnten die Lokomotiven nach 70-jähriger Abstellung zum ersten Mal wieder Fahrten auf Gleisen absolvieren.
Historisches Filmdokument Torfabbau auch mit Kipploren im Bünztal (Murimoos, Boswil)
Externer Link auf YouTube Video: Torfabbau im Murimoos
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Loks (Jung, Brun) Körbligen, Stammlinie [80m]
Die beiden Torfbahn Lokomotiven aus dem Bünztal wie vor 70 Jahren ausser Betrieb gesetzt.
links:
Diesellok von Jung, Jungenthal (D) Typ EL105 Fabr.-Nr. 5798 Motor Jung Typ SE110 Fabr.-Nr. 2244 11/12PS, Bj.1934, 2.9t Leergewicht, 4 und 8 km/h, Zugkraft 600kg.
Die Lokomotive wurde durch die Bau- und Handelsfirma Ammann in Langenthal importiert und dabei mit einem Ammann-Schild versehen. An der Lok selbst gibt es keine Jung Schriftzüge. Auf dem namenlosen Leistungsschild gibt jedoch der für Jung typische Loktyp EL105 und die dazu passende Fabriknummer einen Hinweis auf den tatsächlichen Erbauer. In der von J.Merte dankenswerterweise zur Verfügung gestellten historischen Lieferliste von Jung ist dazu bei der Lok 5798 der Verkauf an Ammann belegt.
rechts:
Diesellok von der Maschinenfabrik Brun aus Nebikon Kt.Luzern. Die auch im Bereich von Baumaschinen tätige Firma Brun machte sich vor allem mit Krananlagen und Hebezeugen einen Namen. Bis zum WWII importierte Brun Lokomotiven von Diema und Maffei und handelte gelegentlich auch mit Gebrauchtloks z.B. von Henschel. Danach begann der Bau eigener Lokomotiven unter Verwendung verschiedenster Motoren (z.B. Junkers). Leider wurden nach Einstellung der Produktion von Feldbahnlokomotiven (Ende der 50er Jahre?) die Firmenunterlagen vernichtet. So ist die Datenlage für Brun-Loks heute äusserst dürftig. Gemäss Leistungsschild ist dies die Lok Nr. 57 vom Typ B12/1Zyl. Fabrik.-Nr. 2303 12PS. Die Lokomotive dürfte um 1950 gebaut worden sein. Der bei der Lok verwendete Motor von Oberhänsli aus Hinwil ist jedoch eine Rarität. Die 1908 gegründete Firma Oberhänsli war führend in der Entwicklung von Dieselmotoren und besass unzählige Patente welche später auch von namhaften Firmen wie z.B. Bosch, BMW, Daimler, Junkers, Peugeot verwendet wurden.
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Chörbligerwald, Stammlinie [450m]
Die Brun Lok Nr.57 aus dem Murimoos macht sich wie letztmals vor über 70 Jahren mit Kipploren auf den Weg. Die Freude von Ueli welcher vorgängig den äusserst seltenen und besonderen Oberhänsli-Motor nach einer gründlichen Revision wieder zum Leben erwecken konnte, ist ihm anzusehen.
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Ober Schweissmatt, Stammlinie [733m]
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Grube Pfaffwil, Stammlinie [1103m]
Bis zum letzten Meter wird die aktive Feldbahnstrecke befahren. An dieser Stelle wird heute der abgebaute und bereits gelagerte und vorgemischte Lehm in die Feldbahn zum Transport zur Ziegelei verladen. Bis 2015 war genau bei den Schienenenden der Eingang zu einem 40m langen Tunnel zum damaligen weiter hinten gelegenen Verladeplatz. (siehe Plan). Es liegt in der Natur der Sache, dass sich durch den fortschreitenden Abbau Grubenkonturen stetig verschieben und sich dabei gelegentlich auch Gleisanlagen verändern.
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Grube Pfaffwil, Stammlinie [1090m]
Durch Revisionsarbeiten am Ofen und Erneuerungsarbeiten sonstiger Einrichtungen in der Ziegelei ruht zurzeit noch der reguläre Feldbahnbetrieb. Der für die Beladung der Kastenkippwagen eingesetzte Frontlader kann daher auch noch in Ruhe die Frühlingsonne geniessen und möglicherweise verwundert die hier erstmals aufgetauchte Lokomotive betrachten.
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Ober Schweissmatt, Stammlinie [850m]
Auch die Steigung zur Grube Pfaffwil meistert die Lok mit dem revidierten 1-Zylinder Oberhänsli-Motor klaglos. Die Lokomotive wird äusserlich im letzten Betriebszustand belassen. Auch wenn vom einstigen Torfbahnbetrieb noch einige Gleisjoche vorhanden sind, gibt es im Murimoos bis dato noch keine Gleisstrecke für den Betrieb der Lokomotiven.
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Chörbligerwald, Nebenlinie [100m]
Der Zug rumpelt mit seinen Kipploren wieder dem Depot zu. Mit dem Handrad werden mit einer Drehung nach links/rechts die beiden Getriebestufen für 4 oder 8km/h gekuppelt. Durch Zurückziehen oder stossen des Rades wird die Fahrtrichtung eingestellt. Der Gashebel ist separat. Vor dem durch den WWII bedingten Bau eigener Lokomotiven importierte Brun Lokomotiven von Diema und Maffei. Es ist ein Glücksfall, dass an der Lok die Schilder erhalten blieben, so ist die Maschinen-Nr. 57 und der Typ B12 eindeutig belegt.
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BEB / 20.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Chörbligerwald, Nebenlinie [495m]
Zurück von der Fahrt zur Ziegelei und der Grube wird der Zug vom historischen Eimerkettenbagger beim Depot begrüsst. Der Bagger stand einst im "Sumpfhaus" der Ziegelei im Einsatz, dieselben Bagger wurden andernorts auch in Gruben zum Abbau eingesetzt. Dabei konnte der Arm für Hochschnitt (wie hier aufgebaut) oder auch für Tiefschnitt nach unten eingestellt werden.
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BEB / 21.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Chörbligerwald, Stammlinie [500m]
Für Mitarbeiter wie Vortags für Bewohner aus dem Murimoos wurden auch Fahrten durchgeführt damit sie ihre Lokomotiven auch mal auf Gleisen in Betrieb erleben konnten. Die mechanisch Versierten übernahmen dabei gleich selbst die Lok, sodass Ueli mal entspannt in einem der Wagen mitfahren konnte. Wenn es noch Zweifel gab, ob eine Feldbahn auch eine gute Sache im Murimoos wäre - allen Beteiligten machte der Ausflug mit ihrer Lok jedenfalls sichtlich Spass. Wer weiss, ob es dann mal einen Ausflug in entgegengesetzter Richtung geben könnte.
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BEB / 21.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Grube Pfaffwil, Stammlinie [1035m]
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BEB / 21.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, Murimoos-Lok Brun, Chörbligerwald, Nebenlinie [10m]
Nachdem auch der Ziegelei mit der da abgestellten noch fast fabrikneuen Hightech Lokomotive "Heiri" von Schöma ein Besuch abgestattet wurde, ist der Zug mit den gutgelaunten Fahrgästen gerade auf die Nebenlinie Richtung Depot eingebogen.
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BEB / 21.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 4, Murimoos-Lok Brun, Depot, Nebenlinie [500m]
Die Maschinenfabrik Brun aus Nebikon hat vor dem WWII Lokomotiven aus Deutschland importiert (Diema und Maffei) und erst notgedrungen während bis einige Jahre nach dem Krieg mit dem Bau eigener Lokomotiven begonnen. Dabei wurden gerade am Markt erhältliche Motoren verbaut. So ist es schon eine Besonderheit, dass sich in Körbligen zwei dieser (fast gleichen) Lokomotiven begegnen konnten. Die Brun Lokomotive B12 (Masch.-Nr. 36 Bj.1946 12PS) der Ziegelei (ZSK 4) begann ihren Einsatz bei der Baufirma Frutiger und besitzt einen Gegenkolbenmotor von Junkers. Sie erhielt eine Revision im Jahre 2023. Die Brun Lok B12 aus dem Murimoos (Masch.-Nr. 57 Bj. um 1950?) wurde mit einem Oberhänsli-Motor gleicher Leistung (12PS) ausgestattet.
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BEB / 21.3.2025 |
Ziegelei Schumacher, Körbligen, ZSK 4, Murimoos-Lok Brun, Jung, Depot, Nebenlinie [500m]
Die Brun Lok der Ziegelei (ZSK 4) an der Seite der beiden Gäste aus dem Murimoos. Während von Brun in Nebikon nur wenige Lokomotiven (<100) produziert wurden, war die 1934 von Ammann importierte Lok aus Deutschland von Jung vom Typ EL105 mit 1400 hergestellten Maschinen ein echtes Serienprodukt. Vor dem WWII importierte Brun Lokomotiven von Diema und Maffei, Ammann war der offizielle Importeur für Jung-Lokomotiven.
weiter zu: BEB auswärts - Ziegelei Schumacher Körbligen 2022: Teil 1
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Externer Link zur Ziegelei Schumacher: https://www.ziegelei-schumacher.ch/