Standort auf Karte: Schwenkelberg:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Update 24.4.2022: Luftbild Bahnhof Buchs 1946

Die 1877 eröffnete Bahnlinie Baden-Otelfingen-Niederglatt-Bülach der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) war ein Produkt eines Konkurrenzkampfes mit der Schweizerischen Nationalbahn (SNB).
Das Schweizerische Eisenbahnnetz wurde ursprünglich rein privatwirtschaftlich erstellt. Der Staat als Zuschauer beschränkte sich im Wesentlichen auf das Erteilen von Konzessionen und dem Festlegen von Tarifen pro Kilometer. Dazu wurde zum Wohle der Wirtschaft auch ein Gesetz erlassen, dass Güter immer auf der kürzesten Linie von A nach B zu transportieren waren. Höhenmeter blieben dabei aber unberücksichtigt.
Nur so ist es zu erklären, dass mitten im Kanton Zürich eine "Gebirgsbahn" mit unsinniger Streckenführung am von der Konkurrenz beherrschten Wirtschaftsknoten Zürich vorbei gebaut wurde. So konnte in der Relation Baden-Winterthur die NOB die nur 2km längere und sinnvollerweise steigungsarme SNB Linie via Furttal ausstechen.
Im lokalen Verkehr blieb die im Volksmund als Schipka-Pass genannte Linie immer bedeutungslos. Der Namen geht zurück auf einen hart umkämpften Pass in Bulgarien, welcher damals auch hierzulande Zeitungsthema war. Im Gegensatz zum bulgarischen Schipka-Pass war es hier aber nur ein wirtschaftliches Kampfobjekt. Da die Steigung mit 9,5%o für damalige Lokomotiven (30Jahre nach Eröffnung der "Spanisch-Brötli-Bahn") erheblich war, mussten längere Züge auch nachgeschoben werden. Daher taucht auch ab und zu der Bezug zu dieser Situation mit der Schreibweise Schiebka-Pass auf.
So ist der geschichtliche Hintergrund auf der Basis eines frühen neoliberalen Marktes wohl sogar interessanter als die Bahnlinie selbst. Nachdem sich die Bahngesellschaften durch unsinnige und parallele Linien gegenseitig in den Ruin trieben und es dadurch zu lokalen Monopolen gekommen war, verlangte die Bevölkerung nach einer staatlichen Eisenbahn.
1898 stimmte der Souverän der Verstaatlichung der grössten Bahngesellschaften und der Gründung der SBB zu. 1902 fuhr dann der erste offizielle SBB Zug in der Schweiz. So musste die neu gegründete SBB auch die Linien der NOB übernehmen und damit auch die Strecke über den Schipka-Pass.
Die Nachfrage war jedoch so bescheiden, dass die Linie bereits 1937 eingestellt wurde. Für den Güterverkehr verlor die Linie ihre Bedeutung bereits 1880 als die NOB die SNB mit ihren flacheren Linien übernommen hatte. Wohl noch gewisse strategische Überlegungen berücksichtigend erfolgte aber erst 1969 die offizielle Stilllegung mit umgehendem Abbruch des ca. 4km langen Mittelstückes auf dem Gemeindegebiet von Buchs (ZH).
Buchs besass auch den einzigen Bahnhof auf dem Abschnitt von Otelfingen nach Niederglatt. Oberhasli musste sich mit einer Haltestelle begnügen.
In 2 Teile zerfallen, hatten aber die verbliebenen Geleise Dank beidseitig erstellten Tanklagern noch eine Funktion als Industriegeleise und bewältigen Tonnagen grösser als je zuvor im regulären Betrieb. Als historische Erbschaft und Besonderheit blieben auf beiden Seiten die an den Tanklagern vorbeiführenden Geleise bis zu den Gemeindegrenzen von Buchs liegen.
Diese ca. einen Kilometer langen Gleisstummel, obwohl mit fast 10 Promille Neigung wurden häufig zum Abstellen von nicht, oder nicht mehr benötigten Wagen benutzt. So konnte man da neben 2-achsigen Kesselwagen auch die ehemaligen Autotransportzüge vom Gotthard oder den Zug vom Zirkus Knie in dessen Winterpause antreffen.
Besonders reizvoll war dabei der Gleisrest auf der Seite Niederglatt befand er sich doch oberhalb des Tanklagers bei Oberhasli komplett im Wald und endete auf der Passhöhe Schwenkelberg vor dem ehemaligen Bahnübergang der da querenden Hauptstrasse. Das ehemalige Bahnwärterhäuschen befindet sich bis heute auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Diese etwas spezielle Situation führte auf der Strasse gelegentlich zu Problemen, wenn Autofahrer unverhofft einen nahenden Eisenbahnwagen erkannten und obwohl keine Geleise und Signalisation eines Bahnüberganges mehr vorhanden, eine Vollbremsung machten. So wurde das Gleisende da zurückgenommen und mit jungen Bäumchen optisch vor den Blicken der Autofahrer versteckt.
Bis in die 80er Jahre waren diese Abstellungen von Eisenbahnwagen im Wald oder freien Gelände noch möglich, Eigenverantwortung wurde noch gelebt und Vandalismus im heutigen Stil weitgehend unbekannt. So war besonders der längere Gleisstummel im Mettmenhaslerholz bei Eisenbahnfreunden oder auch an Industrie- und Wirtschaftsgeschichte interessierten Leuten durchaus ein bekanntes Ziel. Aber auch das heute noch aktive Zufahrtgleis bis zum Tanklager am ehemaligen Haltepunkt Oberhasli vorbei ist wegen der fehlenden Fahrleitung immer wieder mal für besondere Anlässe beliebt, können doch da besonders gut Epoche gerechte Aufnahmen mit Dampflokomotiven arrangiert werden.
Den spektakulärsten Einsatz gab es da wohl zu den Filmaufnahmen für den 1976 erschienenen Thriller "Cassandra Crossing" (Treffpunkt Todesbrücke) u.a. mit Burt Lancaster und Sophia Loren. Das Drehbuch verlangte einen Helikoptereinsatz mit Abseilen auf den von einer SBB Elektrolok gezogenen fahrenden Schnellzug. Mit Fahrleitung und Fahrleitungsmasten eigentlich unmöglich. So wurde der Zug von einer im Film unsichtbaren Diesellok auf dem Schipka-Pass Anschlussgleis bei Oberhasli gestossen um die benötigten "Aktion"-Aufnahmen aufnehmen zu können. Das im Film die Elektrolok den Zug auch ohne Fahrleitung munter weiterziehen konnte, gehört wohl in den Bereich der künstlerischen Freiheiten und dürfte nur einer Minderheit der Kinobesucher aufgefallen sein. Die Filmhandlung selbst ist haarsträubend, aber das "Making-of" für den Eisenbahnfreund nicht nur wegen dem Dreh auf der Schipka-Pass Linie durchaus spannend.
Die Gleisstummel oberhalb der beiden Tanklager konnten nur selten befahren werden, da sie ja meist mit Wagengruppen zugestellt waren. So war die Ankündigung von öffentlichen Personenzugfahrten mit dem 1902 ursprünglich an die Nordostbahn, dem Erbauer der Schipka-Pass Linie, gelieferten Dampftriebwagen der ehemaligen Uerikon-Bauma Bahn bis zum Gleisende auf der Passhöhe am Schwenkelberg eine echte Sensation. So musste nicht nur vorgängig das ganze Gleis von da abgestellten Wagenkolonnen geräumt, sondern auch die überbordende Natur im Umfeld der Geleise zurückgeschnitten werden. Dazu wurde am Schwenkelberg nur für diesen einen Nachmittag vom 1.5.1986 ein sehr aufwändig erstellter Perron aus Holz gebaut.
Gelegentlich kamen danach noch private Sonderfahrten in dem Teil vor, aber bald danach wurde das Gleis um weitere ca.100m eingekürzt. Gesellschaftliche Veränderungen liessen auch je länger je mehr ein Abstellen von Wagen in dieser offenen Art nicht mehr zu.
Das Tanklager auf der Seite Otelfingen wurde im Jahre 2000 geschlossen und abgebrochen. Nach ein paar weiteren Jahren als reines Abstellgleis wurde die zum Streckenteil führende Weiche nach Otelfingen verschraubt. Die Schienen (Stand 2019) sind, wenn auch teilweise stark zugewachsen oder verschüttet aber noch immer vorhanden.
Auf der Seite Niederglatt ist das Gleis via Oberhasli zum dortigen Tanklager Mettmenhasli noch aktiv als Industrieanschluss in Betrieb. Ein kurzes Teilstück des einst zum Schwenkelberg weiterführenden Gleises ist im Bereich des Tanklagers zum Abstellen von Kesselwagen eingezäunt worden. Vor der kleinen Brücke im Tobelhau verhindert danach ein Prellbock jede Weiterfahrt Richtung Schwenkelberg. Auch nach dem Prellbock liegt das Gleis noch (2019), ist aber teilweise verschüttet und soll gelegentlich entfernt werden.
So bleiben die Erinnerungen an die wohl kurzlebigste "Haltestelle" auf dem Schwenkelberg welche nur an einem einzigen Tag im öffentlichen Verkehr benutzt werden konnte. Daher sucht man selbst in Verzeichnissen historischer Bahnhöfe und Haltestellen den "Schwenkelberg" vergebens. 
Die Bilderserie zeigt die Situation in den 80er Jahren ab 1981 und um den besonderen Betriebstag am 1.5.1986 herum als Teile des Schipka-Passes nochmals ganz kurz zum Leben erwachten. 

 

 

Originalbild anzeigen Grafik BEB


Situationsplan aus den 80er Jahren. Das Mittelstück um Buchs (4km) ist abgebrochen. Die Gleisstücke nach den Tanklagern wurden damals noch als Abstellgleise benutzt. Heute (2020) ist nur noch der als Industriegleis genutzte Abschnitt von Niederglatt bis zum Tanklager Mettmenhasli in Betrieb. Das Tanklager bei Otelfingen wurde im Jahr 2000 abgebrochen.

 

 

 

Originalbild anzeigen Sammlung BEB


Ausschnitt aus dem grafischen Fahrplan von 1896 der Nordostbahn (NOB) mit der Strecke Otelfingen-Buchs-Niederglatt. Auf dem auf Karton aufgezogenen Dokument sind alle verkehrenden Züge (Güter- und Personenverkehr) eingezeichnet. Bald danach (Volksabstimmung von 1898) wurde die NOB verstaatlicht und von der neu gegründeten SBB übernommen. 

 

 

Originalbild anzeigen Sammlung BEB


Vergrösserung vom vorherigen Ausschnitt mit dem Streckenprofil und Details der Linie Otelfingen-Buchs-Niederglatt (Schipka-Pass). Maximale Steigung 9,5%o. Für damalige Lokomotiven (Eröffnung 1877) noch ein beachtlicher Wert.  

 

 


 

 

Bilderserie Schipka-Pass, Otelfingen-Niederglatt 1981-1986 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Mettmenhaslerholz, Ehemalige NOB/SBB Linie (Baden-)Otelfingen-Niederglatt(-Bülach). Davon übriggebliebenes Industriegleis Niederglatt-Oberhasli-Mettmenhasli-Schwenkelberg. Den umgangssprachlichen Namen "Schipka-Pass" erinnert an einen damals umkämpften und oft in der Presse zu lesenden namensgleichen Pass in Bulgarien. Gelegentlich wird aber auch ein Bezug zu Schiebelokomotiven für Güterzüge gemacht. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Mettmenhaslerholz, Industriegleis Niederhasli-Schwenkelberg
Das Gleis im Wald oberhalb vom Tanklager Mettmenhasli wurde oft zum Abstellen von alten, nicht mehr benötigten Güterwagen benutzt. In der Winterpause war auch der lange Zug vom Zirkus Knie hier abgestellt.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Mettmenhaslerholz, Industriegleis Niederhasli-Schwenkelberg
Mitten im Wald ein Zug aus alten zweiachsigen Kesselwagen. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Mettmenhaslerholz, Industriegleis Niederhasli-Schwenkelberg
2-achsige Kesselwagen für Massenprodukte wie Heizöl/Diesel (30/1202) wurden in diesen Jahren durch 4-achsige, weit geräumigere Wagen ersetzt. Technisch noch brauchbare, überzählige oder nicht mehr rationell einsetzbare Güterwagen hatten oft da im Wald noch eine letzte Gnadenfrist. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Mettmenhaslerholz, Industriegleis Niederhasli-Schwenkelberg 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Tobelhau, Industriegleis Niederhasli-Schwenkelberg  

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Beeracker kurz vor der Passhöhe Schwenkelberg. Industriegleis Niederhasli-Schwenkelberg
1980 wurde der Gotthard Strassentunnel eröffnet und machte die früher da eingesetzten Autotransportzüge arbeitslos. Da noch eine weitere Nutzung der Flachwagen möglich erschien, wurden sie erstmals im Wald am Schwenkelberg abgestellt. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Das Mittelstück auf dem Gemeindegebiet von Buchs (ZH) wurde 1969 abgebrochen. Buchs hat zusammen mit dem benachbarten Dällikon auch einen Bahnhof an der nach Zürich führenden Linie durchs Furttal. Diese kurvige und steigungsreiche Linie an Zürich vorbei war in der Tat ein reiner Auswuchs von privatwirtschaftlichem Konkurrenzdenken und erfüllte nie wirklich ein lokales Bedürfnis.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Zwischen Otelfingen und Niederglatt besass nur Buchs (ZH) einen Bahnhof. Oberhasli musste sich mit einer Haltestelle begnügen. Der restaurierte Bahnhof ist bis heute erhalten geblieben. Blick auf das ehemalige Gleisfeld und im Hintergrund der Schwenkelberg. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Werner Friedli *) / CC BY-SA 4.0 / 4.1946


Nach der Stilllegung des regulären Personenverkehrs im Jahr 1937, der Güterverkehr wurde schon früher bedeutungslos, wurde die noch betriebsbereite, nie elektrifizierte Strecke vermehrt zum Abstellen von gerade überzähligen oder zur Ausrangierung vorgesehenen Wagen benutzt. 1946 waren im einzigen an der Linie gelegenen Bahnhof Buchs das Ausweichgleis sowie das Abstellgleis voll mit solchen Wagen belegt. Das Streckengleis blieb damals aber noch frei und benutzbar. Nach dem Abbruch des Mittelstücks der Linie auf dem Gemeindegebiet von Buchs im Jahre 1969 wurden die beiden übriggeblieben Streckenstücke zu Tanklager-Anschlussgleisen mit anschliessend langen Abstellgleisen degradiert.     

*)
ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Friedli, Werner /
Staubpartikel entfernt, Ausschnitt aus Foto LBS_H1-008866 / CC BY-SA 4.0
(Externer Link: ETH Bildarchiv Foto LBS_H1-008866) / (Externer Link: CC BY-SA 4.0)

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.4.1967


Der Bahnhof Buchs (ZH). Das Gebäude ist incl. dem alten Bahnhofsschild bis heute (2019) erhalten geblieben. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.4.1967


Bahnhof Buchs (ZH) an der 1937 stillgelegten Linie über den Schipka-Pass als da noch Geleise lagen. 1969, zwei Jahre nach der Aufnahme erfolgte dann nach der "offiziellen" Stilllegung auf dem Gemeindegebiet von Buchs (ZH) der Gleisabbruch. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.4.1967


Bahnhof Buchs (ZH) mit dem Schwenkelberg im Hintergrund. Die Schipka-Pass Linie wurde nie elektrifiziert. 1937 stillgelegt blieb die Strecke noch bis zum Abbruch auf dem Gemeindegebiet von Buchs (ZH) 1969 durchgehend betriebsbereit. Die Abstellung der hier beim Bahnhof deponierten alten Kesselwagen verlagerte sich danach auf die beiden übriggebliebenen Gleisstummel in Otelfingen und Oberhasli im Wald zur Passhöhe am Schwenkelberg. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Oberhof, Industriegleis Otelfingen-Oberhof. Wie auf der Niederglatter Seite befand sich auch im Furttal ein Tanklager, welches über einen Rest der Linie bedient wurde. Auch hier gab es nach dem Tanklager noch einen ca. 1km langen Gleisstummel darüber hinaus, welcher auch zum Abstellen von Wagen benutzt wurde. Das Gleis wurde 1969 an der Gemeindegrenze zu Buchs (im Hintergrund die Baumgruppe) gekappt. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 8.1981


Industriegleis Otelfingen, Blick vom Tanklager Richtung Oberhof/Buchs. Das Tanklager wurde im Jahr 2000 geschlossen und abgebrochen. Nach dem Abbruch wurde das Gleis im vorderen Teil Seite Otelfingen noch als Abstellgleis benutzt. Das gesamte Industriegleis wurde um 2017 stillgelegt und die dazugehörige Weiche in Otelfingen verschraubt. Wenn auch nicht mehr benutzbar ist das Gleis stark verwachsen (2019) jedoch noch stets bis Oberhof vorhanden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 13.5.1984


Industriegleis Otelfingen. Abgestellte Schiebewandwagen in der Kurve vor dem damaligen Gleisende an der Grenze zu Buchs. Dieser Streckenteil wurde um 1994 um etwa 200m gekürzt und abgebrochen. Danach befand sich das Gleisende etwa beim hier sichtbaren, vordersten Wagen. Schmierereien an abgestellten Wagen waren damals noch unbekannt. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 13.5.1984


Die gleiche Stelle Blickrichtung Otelfingen. Das Tanklager ist links neben dem Kirchturm noch ganz schwach zu erkennen. Nach der Einkürzung des Gleises befand sich das neue Streckenende etwa an der Stelle des Fotografen.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 13.5.1984


Mettmenhaslerholz, ehemalige Nordostbahnlinie Baden-Bülach via Otelfingen-Buchs(ZH)-Niederglatt (Schipka-Pass). Gleisstummel oberhalb dem Tanklager Mettmenhasli Richtung Schwenkelberg Passhöhe

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 13.5.1984


Tobelhau, abgestelle 2-achsige Kesselwagen 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 13.5.1984


Tobelhau, Die abgestellten Wagen waren als ganzer Zug oder auch in kleineren Gruppen auf dem Geleise im Wald zum Schwenkelberg verteilt. Hier beträgt die Steigung des Gleises 9.5%o. Die Sicherung erfolgte jeweils mit 2 Hemmschuhen.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 13.5.1984


Beeracker kurz vor der Passhöhe Schwenkelberg. Um die Autofahrer beim ehemaligen Bahnübergang Schwenkelberg nicht zu erschrecken, wurden Wagen nur bis zur sichtbaren Stelle abgestellt. In späteren Jahren wurde das Gleis bis zum abgestellten Wagen gekürzt.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 13.5.1984


Dieselbe Stelle in anderer Richtung. Passhöhe Schwenkelberg/Beeracker mit dem Prellbock vor dem ehemaligen Bahnübergang. Ganz knapp ist noch die Dachspitze vom Bahnwärterhaus auf der anderen Strassenseite zu sehen. In der vegetationslosen Zeit verleiteten hier gut sichtbar abgestellte Wagen Autofahrer zu Vollbremsungen mit anschliessenden Auffahrunfällen, obwohl die Geleise vom Bahnübergang und auch alle Signalisationen entfernt wurden. So wurden keine Wagen mehr bis zum Prellbock abgestellt und in späteren Jahren das Gleis weiter eingekürzt und das Trassee als Sichtschutz aufgeforstet. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Was niemand für möglich hielt, geschah am 1.Mai 1986. Mit grossem Aufwand wurde nur für einen Nachmittag mit 6 Fahrten eine Haltestelle Schwenkelberg gebaut. Vorgängig musste auch das Geleise von den abgestellten Wagen geräumt und freigeschnitten werden. Es war das erst und letzte Mal in der Geschichte der Linie, dass ein Zug im öffentlichen Verkehr bei der Passhöhe Schwenkelberg für Fahrgäste gehalten hat. So ist diese Haltestelle wohl die kurzlebigste auf dem ganzen SBB Netz überhaupt. Stilecht kam der für Nebenbahnen konstruierte Dampftriebwagen CZm1/2 31 der ehemaligen Uerikon-Bauma Bahn mit dem 3-achsigen Personenwagen C3 7727 der SBB zum Einsatz.

 

 



 
 Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Ein Stundentakt auf der Schipka-Pass Linie von Niederglatt nach Schwenkelberg. Das war ebenfalls ein Novum - leider nur das letzte Aufflackern bevor es da für immer Dunkel wurde. Jedenfalls ein mit viel Engagement und Liebe fürs Detail durchgeführter Anlass. Alle Züge waren stets sehr gut besetzt und bereiteten den Besuchern sichtlich grosse Freude. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Endhaltestelle Schwenkelberg mit UeBB Dampftriebwagen CZm1/2 31 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Haltestelle Schwenkelberg (Passhöhe). Im Hintergrund das Bahnwärterhaus vom ehemaligen Bahnübergang welches bereits auf der gegenüberliegenden Seite der dazwischen verlaufenden Hauptstrasse liegt. Um die Autofahrer mit den abgestellten Wagen nicht zu erschrecken wurde kurze Zeit später hier das Geleise um ca. 100m gekürzt und zwischen Gleisende und Strasse als Sichtschutz der Wald aufgeforstet.  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Beeracker kurz vor der Endhaltestelle Schwenkelberg. Bergwärts wurde der 3-achsige 1892 gebaute und in den 20er Jahren umgebaute Personenwagen SBB C3 7727 gestossen. Der links am Trittbrett stehende Kondukteur überwacht die Strecke und steht im Sichtkontakt zum Lokführer im Dampftriebwagen. Da damals Eigenverantwortung noch eine Bedeutung hatte, konnten auch Fahrgäste die Fahrt von der offenen Plattform aus geniessen - heute leider Dank Haftungsfragen - Schuld ist immer der andere - undenkbar. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Selbe Stelle in umgekehrter Richtung. Beeracker/Schwenkelberg. Der Zug aus UeBB CZm1/2 31 und SBB C3 7727 hat sein Ziel fast erreicht. Im Hinblick auf die Fahrten mit dem Dampftriebwagen wurde auch das gesamte Gleis vorgängig weiträumig freigeschnitten. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Beeracker. Der Dampftriebwagen CZm1/2 31 der ehemaligen Uerikon-Bauma Bahn (UeBB) wurde 1902 von der Maschinenfabrik Esslingen (D) als Cm1/2 1 mit einem Serpollet Kessel noch an die Nordostbahn (NOB) geliefert welche auch die Schipka-Pass Linie baute. Das Fahrzeug bewährte sich bei der NOB/SBB nicht und wurde 1907 an die Uerikon-Bauma Bahn verkauft. Umgebaut mit einem Kessel vom Typ Kittel bewährte sich der als Nebenbahnfahrzeug konzipierte Triebwagen da dann ausgezeichnet und überlebte glücklicherweise auch die Stilllegung der UeBB. Heute in der Obhut von SBB Historic und der einzig erhalten gebliebene Dampftriebwagen der Schweiz.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Tobelhau, Talfahrt Richtung Oberhasli-Niederglatt. Dieser Streckenteil ist heute (2019) unbenutzbar hinter einem aufs Gleis montierten Prellbock und soll abgebaut werden. Das Abstellen von Wagen ist da aus verschiedenen Gründen (Haftung/Vandalismus/Naturschutz) schon länger nicht mehr möglich. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Tobelhau, gleiche Stelle in umgekehrter Richtung. Noch kann gross und klein die Fahrt auch von der offenen Plattform aus geniessen.  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Mettmenhaslerholz  UeBB CZm1/2 31 ex NOB Cm1/2 1 und SBB C3 7727 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Mettmenhaslerholz 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Mettmenhaslerholz 
Der Blickrichtung der Fahrgäste zufolge ist der Zug auf gestossener Fahrt Richtung Schwenkelberg. Neben den Plattformen des Wagens waren auch Trittbretter noch durchaus beliebte Aufenthaltsorte zur Mitreise. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Mettmenhaslerholz 
Rechts, unmittelbar vor der kleinen Brücke ist heute (2019) das Geleise durch einen fest installierten Prellbock abgesperrt. Offenbar will man sich den weiteren Unterhalt der kleinen Brücke sparen. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Wegebrücke im Mettmenhaslerholz.
Am Standort des Fotografen bei der Brücke endet heute das noch befahrbare Gleis. Letztmalig ein Nebenbahnzug wie zu Zeiten der Nordostbahn (NOB) um die Jahrhundertwende um 1900. Da die Strecke nur aus Konkurrenzgründen zur Schweizerischen Nationalbahn (SNB) gebaut wurde und keine lokalen Verkehrsbedürfnisse abdeckte, waren damals die wenigen Züge im Gegensatz zu diesen Sonderfahrten meist leer was bereits 1937 zur Stilllegung der Linie führte. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Mettmenhaslerholz 
Nach der leichten Linkskurve im Hintergrund beginnt das noch heute benutzte Areal des Tanklagers in Mettmenhasli. Dieser Bereich bis zur Kurve wurde mittlerweile vollständig eingezäunt und wird als Auszieh- und Abstellgleis für die aktiven Kesselwagen benutzt. Das hier sichtbare heute ausserhalb der Einzäunung gelegene gerade Stück Gleis bis zum Prellbock vor der kleinen Brücke wäre noch befahrbar. Eine Abstellung alter Wagen wird aber nicht mehr gemacht. 

 

 


 

 

Eine kleine Bilderserie einer Fahrt mit einem Zug vom Schwenkelberg nach Niederglatt 

 

Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Von Fahrgästen umringt und Publikum bestaunt macht sich der historische Dampfzug aus CZm1/2 31 Bj.1902 Esslingen ex. Nordostbahn ab 1907 Uerikon-Bauma Bahn und dem 3-achsigen Personenwagen C3 7727 Bj.1892 der SBB an der Endhaltestelle Schwenkelberg bereit zur Abfahrt nach Niederglatt.  

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Innenaufnahme des kleinen aber gemütlichen Passagierraumes vom Dampftriebwagen CZm1/2 31. Wie typisch für jede Dampfmaschine ist hier auch hautnah mitzubekommen ob der Triebwagen sich nun auf einer Bergfahrt anstrengen muss oder mit leichtem Zischen über die Geleise rollen kann. Dieser "menschliche Zug" einer Maschine fasziniert wohl bis heute. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Ein Kontrollblick zurück vom Lokfüher und die Talfahrt vom Schwenkelberg kann beginnen.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Beeracker/Tobelhau 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Mettmenhaslerholz  

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Oberhasli Sandrain 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Hasliberg Richtung Niederglatt 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 1.5.1986


Nach der letzten Fahrt vom Schipka-Pass konnte man mit dem Dampftriebwagen auch noch die Heimreise nach Zürich HB antreten. 

 

 


 

 

Wie in den vorangehenden Bildern zu sehen, waren 1986 anfangs Mai die Wälder noch fast ohne grün winterlich durchsichtig. Nur ein paar Tage später sorgte eine Warmfront für eine komplett andere Sicht auf die Natur.
So nahm auch das Geschehen am Schipka-Pass noch für ein paar Jahre wieder seinen gewohnten Gang und die Geleise wurden nur noch selten von ein paar Räder alter Wagen aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Heute ist dieser Streckenteil nicht mehr befahrbar und soll demnächst abgebrochen werden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 10.5.1986


Tobelhau/Mettmenhaslerholz 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 10.5.1986


Tobelhau/Beeracker 

 

 


 

 

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