Standort auf Karte: Genf ex.Depot Jonction:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Update 6.10.2023: Bild vom Xe 4/4 70 als "Tram bleu"

Die Strassenbahn von Genf besitzt eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte, aber auch sehr wechselvolle Geschichte. Bereits 1862, gut ein Jahrzehnt früher als in anderen Städten, hat eine normalspurige Pferdebahn vom Place Neuve nach Carouge den Betrieb aufgenommen. Somit besitzt Genf nicht nur die zuerst gebaute Strassenbahn der Schweiz, ausgerechnet diese Linie überlebte auch den gesamten Niedergang des Tramnetzes als Teil der Linie 12, der nach 1969 einzig noch betriebenen Tramlinie der Calvinstadt. Genf hat damit die Ehre mit aktuell 161 Betriebsjahren eine der ältesten, ununterbrochen auf der ursprünglichen Trassee im Einsatz stehende Strassenbahnlinie der Welt zu haben. 
Wie damals üblich wurden die Tramlinien von privaten Gesellschaften gebaut und betrieben, in Genf waren dies im Wesentlichen die "Compagnie générale des tramways suisses" (TS) welche auch die Linie nach Carouge betrieb und ab 1877 noch die "Société genevoise des chemins de fer à voie étroite" (VE). Wie im Namen schon ersichtlich hielt mit VE auch die in der Schweiz zum Standard werdende Meterspur Einzug.
Ab 1889 kamen auch Dampftramlokomotiven zum Einsatz, darunter auch die bewährten Maschinen vom Typ G3/3 von SLM Winterthur. 

1894 war die Zeit reif für die Einführung der elektrischen Traktion und auch für die Expansion eines meterspurigen Tramnetzes ins ganze Kantonsgebiet und ins nahe Frankreich, wo es auch Verbindungen zu französischen Tram- und Schmalspurbahnen gab.
Zur Jahrhundertwende fusionierten die ursprünglichen Gesellschaften VE und TS zur Compagnie Genevoise des Tramways Électriques (CGTE) ein weiterhin privatrechtliches Unternehmen. Andernorts bildeten sich in der Zeit oft kommunale Gesellschaften. 

Eine Episode aus der Zeit der ungestümen und nicht immer überlegten Expansion war sicher die 1904 eröffnete Altstadtlinie. Die engen Kurven durch schmale Gassen waren das Eine, aber die atemberaubende Steigung von 118%o für Adhäsionsfahrzeuge war doch des Guten zu viel. Nach einigen Bremsversagen stellte die Linie nach nur 3 Monaten Betriebszeit den Betrieb wieder ein. So besitzt Genf neben der am längsten in Betrieb stehenden Linie wohl auch einen Rekordwert auf der anderen Seite der Skala.
Dennoch ging der Bau von neuen Linien zu Beginn des Jahrhunderts noch unverändert weiter, sodass um 1920 ein Gesamtnetz von ca. 170km Länge entstanden war, dies war zumindest in der Schweiz wiederum ein Rekordwert, wurden damit die ebenfalls grossen Netze von Basel und Zürich doch überflügelt.  

Aber schon sehr bald und ungewöhnlich früh folgte nach dem gerade abgeschlossenen Aufbau der Beginn des Niedergangs. Dabei spielte die privatrechtlich gewinnorientierte Gesellschaftsform der CGTE auch eine Rolle. So wurden in den 20er Jahren die von der Öffentlichkeit erstellten Strassen besser, Busse brauchbarer und damit entfielen auch die von der Gesellschaft selbst zu tragenden Kosten für Geleise, Fahrleitung und Unterwerke.
So gehörten besonders schwächer ausgelastete Überlandlinien zu den ersten Opfern von Stilllegungen. Der Anfang machte 1925 die Linie 8 nach Versoix gefolgt von Stilllegungen ins französische Douvaine 1928 und nach Jussy im Jahre 1930. Aber auch im eher städtischen Bereich erfolgten bereits mehrere Stilllegungen noch bis zu Beginn der 40er Jahre. Als Folge des Mangels an Pneus mussten aber während dem WWII einige auf Busbetrieb umgestellte Linien sogar wieder für Trambetrieb reaktiviert werden. Dies war aber nur eine kleine Verschnaufpause im weiteren Kahlschlag unter den Tramlinien. 
Mit der Stilllegung der Linie 2 im Jahre 1961 blieben gerade noch die beiden Linien 1 und 12 übrig. Allerdings stellte die Ringlinie 1 die direkte Verbindung vom Hauptbahnhof zur Altstadt, einigen Museen und der traditionell frequenzstärksten Linie 12 her. So bildeten die beiden Linien noch immer ein sinnvolles, für sich leistungsfähiges Transportsystem. Ganz im Sinne der Wirtschaftswunderzeit verfolgte man leider auch in Genf damals die Ideen der autogerechten Stadt. Zwei zentrale Parkhäuser und eine neue mehrspurige Strassenführung durch die Stadt wurde der Linie 1 zum Verhängnis. Am 31.5.1969 kam ihr Ende und lies nur noch die ausschliesslich linksseitig der Rhone verkehrende Linie 12 übrig. 
Deren Stilllegung vollzog CGTE nicht, da die damals erst 20-jährigen Standardwagen noch nicht abgeschrieben waren und die Linie 12 für fast ein Viertel der Beförderungen im gesamten Netz verantwortlich war. So konnte die Tramlinie sogar rentabel betrieben werden. Allerdings war die Rendite vor allem einem Fahren auf Verschleiss zu verdanken. Die Fahrzeuge wurden noch stets in offenen torlosen Hallen aus der Jahrhundertwende im Depot Jonction abgestellt, was den Tramwagen zusetzte, dazu war eine Reinigung bei Temperaturen unter null weitgehend unmöglich. Viele Fahrzeuge waren in den 70er Jahren verbeult unterwegs und hinterliessen für Schweizer Verhältnisse einen ungewohnt ungepflegten Eindruck. Wohl niemand wäre daher zu dieser Zeit von einer Stilllegung der letzten Genfer Tramlinie wirklich überrascht worden. 

Die Ölkrise im Jahre 1973 mit den Sonntagsfahrverboten regte ein paar Leute an, darunter auch ein paar politisch Verantwortliche, sich über Abhängigkeiten und den eingeschlagenen Weg über die Art und Weise der Mobilität ein paar Gedanken zu machen. Dabei war Umweltschutz noch gar nicht auf der Traktandenliste. 
So wurden aber erstmal auch Möglichkeiten diskutiert, wie man eventuell die noch übriggebliebene Tramlinie 12 langfristig erhalten und modernisieren könnte. So gab es bereits Ende 1972 überraschende Probefahrten mit einem für die Birseckbahn gerade neu gebauten Gelenktriebwagen von Schindler. Ein erster kleiner Lichtblick seit Jahrzehnten für das "Douze". Schindler, auf ein Geschäft hoffend, präsentierte sogar ein schönes Modell des Triebwagens in grossem Massstab (1:10?) in den rot-weissen Farben und Beschriftung der CGTE. Bald wurde aber deutlich, dass die private CGTE das Kapital weder für die Beschaffung von neuen Fahrzeugen noch in den fast vollständigen Neubau der verschlissenen und überalterten Infrastruktur besass. (Geleise, Depot, Werkstatt). So kam es aber noch unter CGTE zum erstaunlichen Gelegenheitskauf von 5 Düwag-Gelenkwagen mit Baujahr 1958 von der soeben stillgelegten Strassenbahn Aachen (D), welche die Wagen einst bereits "Secondhand" von der stillgelegten Strassenbahn in Mönchengladbach (D) erworben hatte.
Anbetracht den beschränkten Möglichkeiten für die private CGTE und den stets grösser werdenden Verkehrsproblemen selbst mit 6-spurigen Strassen quer durch die Stadt, konnte eine Mehrheit der Politik und vor allem die Bevölkerung überzeugt werden, dass die Lösung nur mit einer kommunalen Gesellschaft nachhaltig angegangen werden kann. So endete nach einer Volksabstimmung zur Verstaatlichung der Verkehrsbetriebe die Geschichte der CGTE zum 31.12.1976. Am 1.1.1977 übernahm die kommunale TPG die Geschäfte.
Genf war diesbezüglich wiederum ein Sonderfall, gelangten die Schweizer Verkehrsbetriebe aller grösseren Städte meist spätestens nach der Jahrhundertwende in kommunalen Besitz. 

Während hinter den Kulissen die langfristigen Planungen wohl schon bald auf Hochtouren liefen, dauerte es verständlicherweise noch einige Jahre, bis erste für jedermann sichtbare Zeichen der neuen Verkehrspolitik präsentiert werden konnten. Schon sehr bald begannen aber Unterhaltungsarbeiten an den bestehenden Gleisen, verbunden mit ersten Eigentrassierungen. 
1987 war es denn so weit, die Linie 12 bekam eine erste noch kurze Verlängerung von Carouge nach Bachet-de-Pesay. In Bachet war aber dazumal bereits ein zukunftsweisender Depot- und Werkstatt-Neubau im Entstehen, der mit seiner gewaltigen Grösse für etwa das Dreifache, der für die Linie 12 benötigen Tramfahrzeuge aufzeigte, dass man beabsichtigt ein komplett neues Tramnetz wieder aufzubauen. 1988 konnten die Depotanlagen bezogen werden, die Werkstattanlagen und die da ebenfalls neu erstellten Verwaltungsgebäude folgten bis 1992. Zeitgleich, ab 1987 kam die erste Serie von niederflurigen Gelenkwagen zur Auslieferung, eine völlige Neukonstruktion, welche ab 1984 mit einem Prototypenfahrzeug ausgiebig getestet wurde. Mit dieser Neukonstruktion schrieb Genf wiederum Geschichte, sollten Niederflurwagen doch zum weltweiten Standard im öffentlichen Verkehr werden.
Natürlich waren um 1990 aber auch Lachen und Weinen nahe beieinander, wurden doch die vertrauten, schweizerischen Standardwagen mit den nur in Genf typischen Doppelscheinwerfern am Dach forciert dem Rohstoffkreislauf zugeführt. Zumindest bleibt aber ein Zug von der in Genf sehr aktiven Museumsvereinigung AGMT mit Wohlwollen der TPG museal erhalten.
Die Schliessung vom bisherigen Depot Jonction für Tramfahrzeuge bedeutete aber auch den Abbruch der besonderen, eingleisigen, etwa 1,4km langen Zufahrtsstrecke, ein Relikt der längst stillgelegten Linie 15. Vor dem Unvermeidlichen organisierte AGMT in Zusammenarbeit mit TPG 1989 noch eine aussergewöhnliche "Jubiläumsveranstaltung" wurden die Geleise damals doch gerade noch 100-jährig. Nach Abzug der letzten Tramfahrzeuge aus Jonction erfolgte 1991 der Abbruch der Strecke.
Ein bedeutsamer Meilenstein in der Geschichte der TPG konnte 1995 mit der Eröffnung der ersten neu gebauten Tramlinie zum Bahnhof Cornavin gefeiert werden. Die neue, von der Linie 12 abzweigende Linie 13 folgt dabei einem Abschnitt der ehemaligen Strecke der 1969 stillgelegten Ringlinie 1. Damit hat die Strassenbahn auch wieder die Rhone überquert und die für Passagiere so wichtige Verbindung zum Hauptbahnhof wieder hergestellt. 
Viele Städte weltweit haben mittlerweile neue Strassenbahnlinien, teilweise aus dem Nichts heraus wieder neu gebaut. Auch wenn die mehr zufällig bestehen gebliebenen 8,5km der Linie 12 die "Initialzündung" für die Verkehrswende wohl erleichterte, ist das Ausmass, die Nachhaltigkeit und das Tempo des Wiederaufbaus eines gesamten flächendeckenden Tramnetzes vor allem ab der Jahrtausendwende atemberaubend. Jedenfalls eine beeindruckende Leistung und letztlich auch Willensbekundung für eine lebenswerte Stadt.
Für die jüngere Entwicklung, aktuell betreibt TPG bereits wieder 5 Tramlinien, möge man im Internet verfügbare Publikationen nutzen.

Der zweiteilige Bericht hier führt die Leser nochmals zurück in die bewegten Jahre des Wechsels vom Niedergang Ende der 60er Jahre bis zum Neuanfang um 1995.
Viel Spass bei der Lektüre und einen Dank an Heinz Bircher fürs Überlassen seiner Negative sowie TPG und der Firma Atar Roto Presse zur Einwilligung ihre Dokumente hier zeigen zu dürfen.

 

 

Originalbild anzeigen Slg. BEB / ATAR SA *) / um 1920


Ein Stadtplan von Genf und der nahen Umgebung um 1920 zur Zeit der grössten Ausdehnung des Tramnetzes mit den damaligen Tramlinien 1-17 (siehe Legende rechts). 
Die Linien 1-16 wurden von der Compagnie Genevoise des Tramways Électriques (CGTE) betrieben, die Linie 17 damals noch von der Société du chemin de fer Genève - Veyrier (GV) welche erst 1930 mit der CGTE fusionierte. So enden auf dem Stadtplan die GV Geleise am Rond-Point de Rive noch unabhängig von den CGTE Gleisen. 
Die Linienbezeichnungen sind auf dem Plan oft an den Endstationen oder am Rand beim Verlassen der Linie aus dem Kartenbereich angegeben. Das Symbol der Ringlinie 1 ist vor dem Hauptbahnhof Cornavin zu finden. Auf der Karte sind ausschliesslich Tramlinien eingezeichnet.
Die Überlandlinien 8 nach Versoix, 10 ins französische Douvaine und 11 nach Jussy wurden als Erste bereits zwischen 1925 und 1930 auf Busbetrieb umgestellt. Das Ende der berühmten Überlandlinie 9 entlang dem Lac Léman nach Hermance kam im Jahre 1958, gefolgt von der Linie 2 nach Bernex im Jahre 1961. Nachdem die Ringlinie 1 1969 Strassenerweiterungen weichen musste, blieb nur noch die Linie 12 übrig. (Carouge - Genève - Chêne-Bougeries - Chêne-Bourg - Moillesulaz/Thônex). Auch die Linie 12 ist eine Überlandlinie, jedoch sind die durchgefahrenen Ortschaften heute alle mehr oder weniger mit dem Stadtgebiet von Genf zusammengewachsen.

*) publiziert mit freundlicher Genehmigung der Firma Atar Roto Presse SA, Satigny

 

 

Originalbild anzeigen BEB *)


Übersicht des Genfer Tramnetzes in der Zeit seiner grössten Ausdehnung um 1920 und den damit verbundenen Bahnen in Frankreich. Der Bereich des Stadtplans ist in der Skizze markiert. Von der Schmalspurbahn Annemasse - Sixt wurden durchgehende Wagen von Wintersportzügen in Annemasse von den Gepäcktriebwagen der CGTE übernommen und direkt ins Stadtzentrum gefahren. Die Zahnradbahn auf den Salève, obwohl auch meterspurig, war systembedingt nicht mit dem Tramnetz verbunden. Anno 1920 wurde die Linie 17 noch von der eigenständigen Tramways Genève-Veyrier (GV) betrieben. Nach dem Beginn der Stilllegungswelle ab 1925 verhinderte der sich anbahnende WWII erstmal weitere Einstellungen von Tramlinien, teilweise bereits stillgelegte Linien mussten infolge Treibstoff- und Gummi-Mangel wieder reaktiviert werden.

*) Die Skizze und Liniennummern basieren auf dem vorherigen Stadtplan von 1920

 

 

Originalbild anzeigen BEB


Links Situationsplan vom 5.12.1961 bis zum 31.5.1969:
Das CGTE Tramnetz hat sich zu Beginn der 60er Jahre auf zwei Linien reduziert. Obwohl schon damals nur noch ein kleiner Rest, verband die Ringlinie 1 damit aber den gesamten, links der Rhone gelegenen Altstadtbereich mit dem Hauptbahnhof und der traditionell frequenzstärksten Linie 12. So ergaben diese beiden Linien zumindest im städtischen Bereich noch einen Sinn. Neben der eingezeichneten eingleisigen Zufahrt zum Depot Jonction stand für einige Zeit als Depotzufahrt auch noch ein Streckenstück der stillgelegten Linie 2 zur Verfügung.

Rechts Situationsplan vom 1.6.1969 bis zum 25.9.1987:
Das Genfer Tramnetz auf seinem absoluten Tiefpunkt, mit der einzigen Linie 12 und einer Betriebslänge von nur noch 8.5km. Die Linie blieb (vorerst) nur erhalten, weil sie einerseits keinen damals gerade aktuellen Strassenprojekten im Wege stand und das Rollmaterial nach 20 Betriebsjahren noch nicht abgeschrieben war (Schienenfahrzeuge 30 Jahre). Die Tramlinie wurde so zu Beginn der 70er Jahre unter der noch immer privaten CGTE (eine Genfer Besonderheit) nur noch auf Verschleiss gefahren. So hätte eine Stilllegung gegen Ende der 70er Jahre eigentlich niemand wirklich überrascht. Vor allem die Ölkrise von 1973 führte aber vielerorts wie auch in Genf zu einem langsamen Umdenken in Fragen der Mobilität. So konnte am 26.9.1987 unter der Führung der nun kommunalen, 1977 gegründeten TPG als sichtbarer Wendepunkt in der Genfer Verkehrspolitik eine erste, kleine Verlängerung der Linie 12 von Carouge nach Bachet-de-Pesay in Betrieb genommen werden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB


Billette von der bis Ende 1976 existierenden privaten CGTE (Compagnie Genevoise des Tramways Electriques) und der ab 1.1.1977 gegründeten kommunalen TPG (Transports publics genevois). In der ersten Reihe links Billette aus einem im Vorverkauf mit Rabatt verkauften Billettheftchen à 16 Billette. Rechts Billette aus damals aufkommenden Billettautomaten. Um eine einheitliche Billett-Papierrolle für die zwei möglichen Tarife verwenden zu können, wurde der Tarif auf der Vorderseite mit einem Dreieck oder Kreis passend zur Angabe auf der Rückseite markiert. In der Mitte Tageskarten aus der Übergangszeit CGTE-TPG um 1977 mit stetig höheren Preisen. Zu Beginn verwendete TPG noch korrigierte Druckvorlagen der CGTE.
Das von AGMT ausgegebene Kartonbillett vom 16.9.1989 erlaubte, entgegen dem Aufdruck, Fahrten auf der ansonsten nur dienstlich genutzten Zufahrtsstrecke zum Depot Jonction anlässlich der Jubiläumsveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen von diesen, einst regulär von der Linie 15 befahrenen Gleisen. Nachdem 1991 die letzten Tramfahrzeuge über diese Strecke das alte Depot Jonction verlassen hatten, erfolgte der Abbruch (siehe Teil 2).

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 9.1963


Genève, Rue de Rive
Ein Zug, wie er bis 1958 auch auf der langen Überlandlinie 9 nach Hermance üblich war. Ab 1961 bis 1971 noch im Einsatz als Verstärkung auf der Linie 12. Der Zug mit dem Triebwagen 66 Bj.1901 Umbau 1936 und einem Beiwagen Bj.1920 mit offenen Plattformen war so noch eine wehmütige Erinnerung an die Zeit als das Tramnetz von Genf noch das Grösste der Schweiz war, gefolgt von den Tramnetzen in Zürich und Basel. Zur Zeit der Aufnahme waren von einst 17 Linien aber gerade noch zwei in Betrieb (Linien 1 und 12, ab 1969 nur noch Linie 12).
Der Triebwagen 66 gelangte 1973 an die französische Museumsbahn "Chemin de fer de la baie de la Somme", welche ihn 1977 an das französische Trammuseum l'Amitram bei Lille verkaufte. 2010 konnte AGMT (Association Genevoise du Musée des Tramways) den Triebwagen erwerben. Er befindet sich zurzeit zusammen mit dem betriebsfähigen Be 4/4 67 im TPG Depot Bachet und wird nach jahrelanger Abstellung im Freien einer umfassenden Revision unterzogen.

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
Der Triebwagen 64 blieb bis 1971 im Einsatz (danach Abbruch). 

 

Triebwagen Be 4/4 64 (Serie 60-70):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 15 Stück, 50-54, 60-69 mehrfach umnummeriert 60-70  
Typ 1901 als Ce 2/4 geliefert
ab 1933 Umbau zu Ce 4/4, Zweirichtungs-Triebwagen Typ "Cologne"
Baujahr 1901 / 1933-38 (51)
Hersteller 1901: Waggonfabrik AG Herbrand Köln (später LHB) / AEG
1933-38: CGTE/Sécheron, Genève (SAAS)
Anstrich grün-weiss (Dienstwagen Xe 4/4 70,71 rot-weiss, orange-weiss) 
Motorenleistung 4x 45PS (180PS)
Vmax. 30km/h
Gewicht 19.7t
Plätze 26 Sitzplätze (Längssitze), Total 80 Plätze
Bemerkungen Die ursprünglich 2-motorigen Triebwagen wurden in den 30er Jahren durch CGTE komplett umgebaut und mit einem neuen Aufbau versehen. Dabei erhielten sie auch eine neue Elektrik von Sécheron und 4 Antriebsmotoren. Obwohl fast ein Neubau durch CGTE behielten sie die Typenbezeichnung "Köln". Der reguläre Einsatz endete 1971 bzw. 1973 als Reservefahrzeug für die Linie 12. Mehrere Fahrzeuge wurden für geplante Museumszwecke verkauft oder wurden zu Dienstfahrzeugen umgebaut. Heute sind nur noch die Triebwagen 66 und 67 bei AGMT in Genf museal erhalten.

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
Der Triebwagen Be 4/4 63 gelangte 1973 zur französischen Vereinigung AMTUIR (Malakoff/Paris). Von AGMT zurückgekauft und 2013 als Ersatzteilspender für die Triebwagen 66/67 in Genf abgebrochen.  

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
Der Triebwagen Be 4/4 61 wurde 1972 zum Schweisswagen Xe 4/4 71 umgebaut. Umnummeriert zum T.02 Abbruch 1995.

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
Der Beiwagen B4 370 ist im Zustand der Ablieferung 1920 als C4 370 bei der Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) erhalten. Im Gegensatz zu den Triebwagen mit Längsbänken glichen diese Wagen eher Eisenbahnfahrzeugen mit Quersitzen und offenen Plattformen, ideal für den Betrieb auf Überlandlinien. Im rein städtischen Betrieb eher aussergewöhnlich.

 

Beiwagen B4 370 (Serie 361-370):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 10 Stück, 361-370  
Typ B4, Zweirichtungs-Beiwagen
Baujahr 1920
Hersteller Schweizerische Indusriegesellschaft, Neuhausen (SIG)
Anstrich grün-weiss
Gewicht 11.1t
Plätze 34 Sitzplätze, Total 110 Plätze
Bemerkungen Die Beiwagen wurden vornehmlich auf den langen Überlandlinien eingesetzt. Auf der Linie 9 nach Hermance wurden bis zur Stilllegung 1958 auch Züge mit zwei dieser geräumigen Wagen gebildet. Der reguläre Einsatz endete 1971 bzw. 1973 als Reservefahrzeug für die Linie 12. Vier Wagen sind museal erhalten geblieben. B4 363, 369 AGTM Genf, B4 370 BC, 361 Amitram Lille (F). 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Rue de la Confédération/Rue de la Corraterie
Nach links die noch betriebsbereite doppelgleisige Strecke der 1961 stillgelegten Linie 2 welche noch bis zum Ende der 60er Jahre als Verbindung zum Depot/Zentralwerkstätte Jonction benutzt werden konnte. Danach gab es zum Depot Jonction nur noch die eingleisige, ca. 1.4km lange Verbindung über einen erhaltenen Streckenabschnitt der 1950 stillgelegten Linie 15.

 

Triebwagen Be 4/4 701 (Serie 701-730):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
ab 1.1.1977: Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 30 Stück, 701-730  
Typ Be 4/4, Einrichtungs-Standardwagen Typ Iab
Baujahr 1950: 701-708, 1951: 709-726, 1952: 727-730
Hersteller Schindler, Pratteln (SWP), Sécheron, Genève (SAAS)
Anstrich grün-weiss > rot-weiss > orange-weiss
(kurzeitig als Versuch einige Wagen komplett in VST-orange)
Motorenleistung 4x 65PS (260PS)
Vmax. 60km/h
Gewicht 16.0t
Plätze 28 Sitzplätze, Total 100 Plätze
Bemerkungen Obwohl als Schweizer Standardwagen konzipiert, konnten dennoch auch viele lokale Wünsche berücksichtigt werden. So gab es Wagen mit Doppelscheinwerfer am Dach und einer gelben Stirnlampe nur in Genf. 
Die Einrichtungs-Triebwagen konnten in Genf nur auf der einzigen, mit Kehrschleifen ausgerüsteten Linie 12 und der Ringlinie 1 verkehren.
1987 wurde der Triebwagen 709 als Erster der Serie verschrottet, gefolgt von 701 im selben Jahr.
Wagen 329 ist bei AGMT Genf museal erhalten. 
4 Wagen wurden nach Sibiu (Hermannstadt) Rumänien abgegeben für den Einsatz auf der Überlandlinie von Sibiu nach Rășinari.
1993: 721, 1994: 727, 1995: 712, 1996: 724 
Aktuell (2022) da noch vorhanden 721,724 (nicht mehr betriebsbereit)

 

 



 
 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Carouge, Kehrschleife, Endstation
CGTE Be 4/4 719 Serie 701-730 Bj.1951 SWP/SAAS 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Rue de la Confédération/Rue de la Corraterie 

 

Beiwagen B4 309 (Serie 301-315):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
ab 1.1.1977: Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 15 Stück, 301-315  
Typ B4, Einrichtungs-Standardbeiwagen Typ A
Baujahr 1951
Hersteller Flug- und Fahrzeugwerke, Altenrein (FFA)
Anstrich grün-weiss > rot-weiss > orange-weiss
Gewicht 9.6t
Plätze 26 Sitzplätze, Total 105 Plätze
Bemerkungen Die Beiwagen konnten ausschliesslich auf der Linie 12 eingesetzt werden. In frequenzschwachen Zeiten in Carouge abgestellt.
Auf der Ringlinie 1 war Beiwagenbetrieb wegen zu kurzen Haltestelleninseln nicht möglich. 
Wagen 308 bei AGMT Genf museal erhalten.
4 Wagen wurden nach Sibiu (Hermannstadt) Rumänien abgegeben für den Einsatz auf der Überlandlinie von Sibiu nach Rășinari.
1993: 315, 1994: 302, 1995: 306, 1996: 307 
Aktuell noch vorhanden 306 (nicht mehr betriebsbereit)

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
Gleisrillen von Strassenbahnschienen mussten besonders bei unbefestigten Strassenbelägen regelmässig gereinigt werden. Dazu wurden für viele Betriebe spezielle Diensttriebwagen gebaut. Heute kommen oft pneubereifte Saugfahrzeuge zum Einsatz, welche den mittlerweile wesentlich schnelleren Kursfahrzeugen ausweichen können.

 

Schienenreinigungs-Triebwagen Xe 2/2 610:

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
ab 1.1.1977: Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 1 Stück, 610 ab 1971 Xe 2/2 72
Typ Xe 2/2 Dienstwagen für Schienenreinigung  
Baujahr 1929
Hersteller Waggonfabrik Schlieren (SWS) / Sécheron, Genève (SAAS)
Anstrich grau ab 1976 orange 
Motorenleistung 80PS 
Vmax. 30km/h
Gewicht 19.7t
Bemerkungen Der Schienenreinungswagen besass Wassertank für Spritzwasser, Saugvorrichtung und Schlammtank sowie mechanische Vorrichtungen für Meissel (Schaber) um die Gleisrillen zu reinigen. 
Nach Kollision im Jahre 1988 Abbruch

 

 



 
 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
CGTE Xe 2/2 610 Bj.1929 SWS/SAAS 

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
CGTE Xe 2/2 610 Bj.1929 SWS/SAAS  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
CGTE X 607 ex. Wasserspreng-Triebwagen Xe 2/2 607 

 

Schleifwagen X 607 ex. Xe 2/2 607:

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 1 Stück, 607 
Typ Xe 2/2 Dienstwagen zum Schleifen von Schienen  
Baujahr 1903
Hersteller Helmers / Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin (AEG)
Anstrich grau 
Motorenleistung 50PS 
Vmax. 30km/h
Gewicht 16.0t
Bemerkungen Wassersprengwagen wurden um die Jahrhundertwende auf Linien mit unbefestigten Strassenbelägen zur Verminderung einer Staubentwicklung eingesetzt. Der ehemalige Wasserspreng-Triebwagen wurde zum antriebslosen Schleifwagen umfunktioniert, welcher zwischen den mit einer Gegensprechanlage ausgerüsteten Triebwagen 63 und 70 gezogen werden sollte. Der Schleifzug kam so jedoch nie zum Einsatz. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Dépôt Jonction
Fe 4/4 151 Bj.1911 SIG, S&H. Der heute im Besitz der Museumsbahn Blonay-Chamby befindliche Triebwagen kehrte schon mehrfach für besondere Anlässe nach Genf zurück. 

 

 

Gütertriebwagen Fe 4/4 151 (Serie 150-155):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 6 Stück, 150-155
Typ Fe 4/4 Gepäcktriebwagen, ab 1932: 153-155 Ce 4/4 151
151: Ab 1957 Schweisstriebwagen, ab 1966 Xe 4/4 71 
Baujahr 1911
Hersteller Schweizerische Industriegesellschaft, Neuhausen (SIG),
Siemens & Halske AG, Berlin-Siemensstadt
Anstrich grün > 151: ab 1966 rot/orange 
Motorenleistung 4x 35PS (140PS) 
Vmax. 30km/h
Gewicht 19.0t
Bemerkungen Die Gepäcktriebwagen (Tracteur) wurden vor allem für den einst umfangreichen Güterverkehr mit Rollschemelzügen angeschafft. Gelegentlich auch im Personenverkehr oder als Zugfahrzeug z.B. für die Beförderung durchgehender Wagen für Skizüge der französischen Schmalspurbahn Annemasse-Sixt via Linie 12. 
1932 wurden Nr.153-155 zu Personentriebwagen umgebaut.
Im Jahre 1972 wurde der einzig erhaltene Triebwagen der Serie Xe 4/4 71 an die Museumsbahn Blonay-Chamby verkauft. Da wieder in den Ursprungszustand als Fe 4/4 151 zurückversetzt.  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Carouge, Endstation, Abstellanlage innerhalb der Kehrschleife
CGTE Be 4/4 707 Serie 701-730 Bj.1950 SWP/SAAS  

 

 



 
 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Cours de Rive
CGTE Be 4/4 719 Serie 701-730 Bj.1951 SWP/SAAS  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Carouge, Ein-/Ausfahrt zur Endstation/Kehrschleife
CGTE Be 4/4 719,728 Serie 701-730 Bj.1951,1952 SWP/SAAS  

 

 

Die Ringlinie 1 verband die links der Rhône gelegene Altstadt und die Linie 12 mit dem rechts der Rhône gelegenen Hauptbahnhof. Das Liniensignal 1A stand für die Befahrung der Ringlinie im Uhrzeigersinn, 1B für den Betrieb im Gegenuhrzeigersinn.
Die Linie 1 wurde in Folge von Strassenerweiterungen als zweitletzte Genfer Tramlinie am 31.5.1969 stillgelegt. Bedingt durch zu kurze Haltestelleninseln konnten da nur allein fahrende Triebwagen eingesetzt werden. 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 6.2.1965


Genève, Boulevard Georges-Favon / Rue du Stand, im Hintergrund Pont de la Coulouvrenière
CGTE Be 4/4 718 Serie 701-730 Bj.1951 SWP/SAAS
Der Triebwagen kreuzt die Geleise der 1961 stillgelegten Tramlinie 2. Dieser hier noch betriebsbereite, zweigleisige Abschnitt der einstigen Linie 2 hatte eine Verbindung zur Linie 12 und konnte noch als Zufahrt zum Depot und Werkstätte Jonction genutzt werden. Mit der Stilllegung der Linie 1 wurden auch diese Gleise entfernt, danach stand für Fahrten zum Dépôt Jonction nur noch ein eingleisiger Streckenabschnitt der 1950 stillgelegten Linie 15 zur Verfügung. Nach nur 25 Jahren "Pause" wird hier anstelle der Linie 1 die wieder aufgebaute Linie 13, später 15 verkehren. Die kreuzende ehemalige Linie 2 wird im Jahre 2007 als Tramlinie 14 ihre Wiedergeburt feiern können. Diese Kreuzung gehört so zu den Stellen in Genf, wo der in eine Sackgasse führende Traum der 50/60er Jahre einer "autogerechten Stadt" behoben, bzw. die Uhr der Zeit bereits wieder vollständig zurückgedreht werden konnten.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Rond-Point de Plainpalais
Links: Linie 12, CGTE Be 4/4 725 Serie 701-730 Bj.1951 SWP/SAAS
Mitte: Linie 1A, CGTE Be 4/4 740 ex. VBL 110, Serie 737-740 Bj.1948 Hess/BBC
Die 1961 nach der Stilllegung der Trambahn von Luzern übernommen Triebwagen verkehrten da ausschliesslich auf der mit Kehrschleifen ausgerüsteten Linie 1 Maihof-Kriens. Die nur mit Leitern auf dem Dach austauschbaren Linientafeln aus Luzern wurden in Genf so original weiterverwendet. Eine Definition der Fahrtrichtung (1A oder 1B) wurde bei den ex. Luzerner Triebwagen nur in der Zielanzeige angezeigt. Hier "Ceinture 1A" für einen Triebwagen der den Ring im Uhrzeigersinn befuhr.   

 

Triebwagen Be 4/4 740 (Serie 737-740):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
ab 1.1.1977: Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 4 Stück, 737-740 ex. Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern 107-110  
Typ Be 4/4, Einrichtungs-Standardwagen Typ Ia (Alleinfahrer)
Baujahr 1947: VBL 107 (CGTE 737), 1948: VBL 108-110 (CGTE 738-740)
Hersteller Carroserie Hess / Brown, Boveri & Co, Baden (BBC)
Anstrich VBL: blau-weiss (kurzzeitig so auch in Genf), CGTE: rot/orange-weiss
Motorenleistung 4x 60PS (240PS)
Vmax. 55km/h
Gewicht 13.5t
Plätze 27 Sitzplätze, Total 100 Plätze
Bemerkungen Der Bau der Schweizer Standardwagen wurde aus politischen Gründen, wenn immer möglich lokalen Firmen vergeben. So wurde die Kleinserie von 10 Stück für Luzern sogar noch aufgespalten. 4 Triebwagen konnte die sonst nur im Auto-/Busbau tätige Firma Hess bauen. Diese Triebwagen fielen optisch durch die einfache Bauweise in Aluminium mit fast ausschliesslich geraden Konstruktionselementen und somit eckigen Fenstern auf. Nach der Stilllegung der Linie 1 wurden 1969/70 alle Luzerner Triebwagen in Beiwagen für die Linie 12 umgebaut. (B4 327-330) Die Beiwagen blieben bis 1989 im Einsatz. Als Einziger wurde Wagen 327 (ex. Be 4/4 737 ex. VBL 107) nicht verschrottet, sondern als Imbissbude nach Morbier (F) danach nach La Salle-en-Beaumont (südlich Grenoble/La Mure) verkauft. Letzte bekannte Sichtung in schlechtem Zustand 2014.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Rond-Point de Plainpalais
CGTE Be 4/4 738 ex. VBL 108, Serie 737-740 Bj.1948 Hess/BBC, nach 1969 Beiwagen B4 328
Der als Alleinfahrer konzipierte Triebwagen Typ Ia mit Simplex-Drehgestellen erfuhr für den Betrieb in Genf neben einem neuen Anstrich und Pantografen nur geringfügige Änderungen. So sind selbst die Tafeln für die Linie 1 noch original aus Luzern. Auch der Betrieb mit sitzendem Kondukteur und Fahrgastfluss von hinten nach vorne entsprach damals auch den Genfer Gepflogenheiten.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Boulevard Georges-Favon / Rond-Point de Plainpalais
CGTE Be 4/4 722 Serie 701-730 Bj.1951 SWP/SAAS, Linie 1B "Ceinture" (Gegenuhrzeiger) 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Carrefour de Rive / Rue des Glacis de Rive, Linie 1B
CGTE Be 4/4 737 ex. VBL 107, Serie 737-740 Bj.1948 Hess/BBC, nach 1969 Beiwagen B4 327.
Die 1961 beschafften, erst 13-jährigen Luzerner Fahrzeuge wurden nur sparsam angepasst, war doch auch in Genf die Stilllegung der beiden noch vorhandenen Linien 1 und 12 angedacht, sobald die Fahrzeuge aus den 50er Jahren abgeschrieben waren (30Jahre). So erhielten diese Fahrzeuge auch nie die für die Genfer Triebwagen typischen Doppelscheinwerfer am Dach. Nur die Stirnlampe wurde mit einer gelben Scheibe abgedeckt. So fuhren die Triebwagen nachts eher schwach beleuchtet durch die Stadt, anderseits waren die Innenstadtstrassen der Ringlinie alle gut beleuchtet.
Dies ist der einzige ehemalige Luzerner Tramwagen welcher 1988 der Verschrottung als Beiwagen entging und optisch aufgefrischt, mit rot-weissem Genfer Anstrich nach Frankreich als Imbissstand verkauft wurde. Nach einer Aufstellung in Morbier gelangte der Wagen in ähnlicher Funktion nach La Salle-en-Beaumont südlich von Grenoble/La Mure. Letzte bekannte Bilder in schlechtem Zustand von 2014, heutiger Zustand und ob noch vorhanden unbekannt. 
Die Stadt Luzern mit dem da ansässigen Verkehrshaus hätte so 60 Jahre nach der Stilllegung ihrer Strassenbahn noch eine Möglichkeit gehabt, einen originalen Zeitzeugen ihrer Verkehrsgeschichte zu retten und vergleichsweise mit wenig Aufwand mindestens optisch museal zu erhalten. Einmal mehr wurde da aber auch diese letzte Chance verpasst.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Carrefour de Rive
CGTE Be 4/4 727 Serie 701-730 Bj.1952 SWP/SAAS, Linie 1A "Ceinture" (Uhrzeigersinn)
Rechts unten die kreuzenden Geleise der Linie 12. Die Verbindungsgeleise Mitte/links waren auch Teil einer grossen Schleifenstrecke zur ehemaligen, mehrgleisigen Abfahrtstelle der Überlandlinie 9 nach Hermance in der Rue Pierre Fatio / Rond-Point de Rive. Nach der Stilllegung der Linie 1 am 31.5.1969 blieb diese Schleifenstrecke noch für ein paar Jahre für die Linie 12 betriebsbereit.
Der Triebwagen 727 gelangte 1994 zusammen 3 weiteren Triebwagen und 4 Beiwagen nach der Ausmusterung nach Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien für die Überlandlinie nach Rășinari. Die inzwischen stillgelegte Linie besass an ihren Enden nur Gleisdreiecke und war für Einrichtungsfahrzeuge nie optimal. Triebwagen 727 wurde verschrottet. Eine Wiederinbetriebnahme für touristische Zwecke ist angedacht, dafür wurde neulich ein alter Zweirichtungstriebwagen von Stern&Hafferl (Attersee) ex. Birsigtalbahn gekauft.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB *)


Situationsplan (vereinfachte Darstellung)
Der Bereich zwischen Rond-Point de Rive und Carrefour de Rive mit der Kreuzung der Ringlinie 1 mit der Linie 12. Einige Geleise vom ehemaligen Trambahnhof in der Rue Pierre Fatio konnten noch für Dienstfahrten benutzt werden.

*) die Skizze basiert auf dem eingangs gezeigten Stadtplan von ca. 1920  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Carrefour de Rive, Linie 1B "Ceinture" (Gegenuhrzeigersinn)
Von den 10 für Luzern gebauten Triebwagen wurden die ersten 6 Triebwagen in Leichtstahlbauweise vom renommierten Schienenfahrzeughersteller Schindler in Pratteln (SWP) gebaut. Im Gegensatz zu den "eckigen", vom Bushersteller Hess gebauten 4 Wagen zeichneten sich diese Triebwagen durch ihre gefälligere Kastengestaltung mit abgerundeten Fensterecken aus. Oben an den Fenstern waren Reihen von kleinen Glasscheiben, welche sich pro Fenster gemeinsam verbunden, zur Lüftung schräg stellen liessen. Die Triebwagen waren als Alleinfahrer konzipiert und gehörten zur einfachsten Ausführungsvariante VST Typ Ia (Verband Schweizerischer Transportunternehmen) mit "Simplex" Innenrahmen-Drehgestellen. Die original Genfer Triebwagen (701-730) vom Typ Iab waren etwas stärker motorisiert und konnten auf flachen Strecken auch einen Beiwagen befördern.

 

Triebwagen Be 4/4 736 (Serie 731-736):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
ab 1.1.1977: Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 6 Stück, 731-736 ex. Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern 101-106  
Typ Be 4/4, Einrichtungs-Standardwagen Typ Ia (Alleinfahrer)
Baujahr 1947, 1961 von CGTE erworben, 1970 zu Beiwagen umgebaut.
Hersteller Schindler, Waggonfabrik, Pratteln (SWP) / Brown, Boveri & Co, (BBC)
Anstrich VBL: blau-weiss (kurzzeitig so auch in Genf), CGTE: rot/orange-weiss
Motorenleistung 4x 60PS (240PS)
Vmax. 55km/h
Gewicht 13.5t
Plätze 27 Sitzplätze, Total 100 Plätze
Bemerkungen Der Bau der Schweizer Standardwagen wurde aus politischen Gründen, wenn immer möglich lokalen Firmen vergeben. So wurde die Kleinserie von 10 Stück für Luzern sogar noch aufgespalten. 6 Triebwagen konnte Schindler, Pratteln bauen, die restlichen 4 Hess (siehe vorgängige Triebwagen CGTE 737-740).
Nach der Stilllegung der Linie 1 wurden 1969/70 alle Luzerner Triebwagen in Beiwagen für die Linie 12 umgebaut. Die zu Beiwagen (B4 321-326) umgebauten Triebwagen (ex. 731-736) blieben bis 1989 im Einsatz, danach alle verschrottet. 

 

 

 Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 2.2.1968


Genève, Carrefour de Rive, Kreuzung mit der Linie 1
CGTE Be 4/4 730 Serie 701-730, VST Typ Iab, Bj.1952 SWP/SAAS  

 

 

Die ersten von mir als Jugendlicher mit einer einfachen "Knips-O-mat" Kamera aufgenommenen Bilder aus den 70er Jahren. Man möge die schlechte Bildqualität entschuldigen. 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / ca.1972


Genève, Carrefour de Rive
Ein Bild, fast von derselben Stelle. Die Kreuzung der stillgelegten Linie 1 wurde bereits ausgebaut, jedoch sind die gerade dazu führenden Gleise noch knapp zu erkennen. Nach links die Verbindung zur ehemaligen Linie 1 welche da auf einem kurzen Stück als nicht fahrplanmässig befahrenes Kehrschleifengleis um einen Häuserblock zur Rue Pierre Fatio / Rond-Point de Rive für die Linie 12 noch benutzt werden konnte.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB *)


Situationsplan (vereinfachte Darstellung)
Nach der Stilllegung der Linie 1 konnte noch für einige Jahre ein Teilstück der ehemaligen Ringlinie via Place des Eaux-Vives und durch den ehemaligen Trambahnhof in der Rue Pierre Fatio als Kehrschleifengleis benutzt werden. Später reduzierte sich die Möglichkeit zum vorzeitigen Wenden auf das Gleisdreieck am Rond-Point de Rive und ein noch benutzbares Gleis im ehemaligen Trambahnhof. (siehe Teil 2)

*) die Skizze basiert auf dem eingangs gezeigten Stadtplan von ca. 1920  

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / ca.1972


Genève, Place des Eaux-Vives
Ein kurzes Linienstück der ehemaligen Linie 1 welches damals noch als Kehrschleifengleis für Dienstfahrten um einen Häuserblock für die Linie 12 aus Richtung Carouge benutzt werden konnte.
(Carrefour de Rive - Place des Eaux-Vives - Rue Pierre Fatio - Rond-Point de Rive)
Zu dieser Zeit überall in Genf noch zu finden waren halb zu geteerte Gleise stillgelegter Linien. Die Weichen hier wurden einst von der Linie 11 und als Ausweichroute/Kehrschleifengleis für die Linie 12 aus Richtung Moillesulaz benutzt.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / ca.1972


Genève, Rond-Point de Rive
CGTE Be 4/4 701 Serie 701-730, VST Typ Iab, Bj. 1950 SWP/SAAS
Das Geleise nach links führt zur ehemaligen 4-gleisigen Abfahrtstelle in der Rue Pierre Fatio für die Überlandzüge der Linie 9 nach Hermance. Rond-Point de Rive war so eine äusserst lebendige, zentrale Stelle im Genfer Tramnetz. Ein kleiner Teil dieser imposanten Gleisanlage ist bis zum heutigen Tage noch zum ausserplanmässigen Wenden über ein Gleisdreieck benutzbar. Nirgends mehr als hier war die einst grosse Geschichte und der Niedergang der Genfer Strassenbahn zu spüren. So war nach der Stilllegung der Linie 1 auch die Zukunft der einzig übriggebliebenen Linie 12 keinesfalls gesichert.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / ca.1972


Genève, Rond-Point de Rive
CGTE Fahrzeuge im damaligen rot-weissen Anstrich. Später wechselte der Anstrich zu orange-weiss, wobei das Orange dem Rot je nach Lichtverhältnissen recht nahe kommen konnte.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / ca.1972


Carouge, Ausfahrt aus der Endstation/Kehrschleife.
Als Besonderheit waren damals in Genf einige Fenster im Beiwagen auf der rechten Seite mit einer Kurbel etwa zur Hälfte zu öffnen. Ideal für einen Fotografen für ein Bild aus dem fahrenden Tramzug. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / ca.1972


Chêne-Bourg, Rue de Genève / Rue François-Jacquier
Die gleiche Fotogelegenheit aus dem Beiwagen bei der Einfahrt in den damals noch längeren eingleisigen Streckenabschnitt von Chêne-Bourg. Blickrichtung Chêne-Bourg auf der Fahrt von Moillesulaz nach Genf. 2004 konnte dann das letzte, kurze Stück des eingleisigen Abschnitts im Zentrum von Chêne-Bourg beseitigt werden. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Thônex, Moillesulaz Endstation
TPG/CGTE Be 4/4 719 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS
Die private im Jahre 1900 gegründete Verkehrsgesellschaft CGTE (Compagnie Genevoise des Tramways Electriques) versuchte bereits anfangs der 70er Jahre die letzte aber rentable Linie 12 zu modernisieren. Mehr als der eher glücklose Kauf von Occasionsfahrzeugen mit Baujahr 1958 aus Aachen war finanziell aber nicht möglich, von dringend nötigen Infrastrukturausbauten ganz zu schweigen. Dies führte dann zur mit einer Volksabstimmung bestätigten Verstaatlichung der bis anhin privaten CGTE zur heutigen kommunalen TPG (Transports publics genevois) per 1.1.1977. Zeitlich fiel dieser Wechsel zusammen mit einem weltweiten Umdenken in der Verkehrspolitik, weg von der in eine Sackgasse führenden Ideologie der autogerechten Stadt. So konnte unter TPG schon bald mit einer nachhaltigen Sanierung und Modernisierung der gesamten, heruntergewirtschafteten Tramlinie begonnen werden. Die unmittelbar an der Landesgrenze liegende Endstation Moillesulaz wird hier incl. neu eigentrassierten Streckengleisen gerade neu gebaut. So trifft hier eine Zukunft mit der Vergangenheit in Form des etwas geschundenen 35 Jahre alten Triebwagens direkt aufeinander.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Thônex, Moillesulaz Endstation
TPG/CGTE Be 4/4 719 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS
Der Triebwagen verlässt die neu angelegte Endstation Moillesulaz über das gerade neu angelegte Kehrschleifengleis. Die traditionsreiche Linie 12 ist heute (2023) die einzige Linie mit Kehrschleifen, welche noch von Einrichtungsfahrzeugen befahren werden kann. Auf allen anderen neu gebauten, stumpf endenden Linien werden Zweirichtungsfahrzeuge eingesetzt. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Thônex, Rue de Genève, Place de Graveson
Ein Bild, wie man es noch vor einem Jahrzehnt für unvorstellbar hielt, wurde doch hier aus dem Aschenputtel der Verkehrsgeschichte bereits eine moderne Strassenbahn mit eigenem Trassee, mit Vignolschienen. Der 1984 gelieferte Triebwagen 741 war damals noch ein einziger Prototyp, welcher aber weltweit für Aufsehen sorgte, leitete er doch die heute übliche Niederflurtechnik ein. Der Prototypwagen bewährte sich ausgezeichnet, sodass ab 1987 29 weitere Serienfahrzeuge geliefert werden konnten. 

 

Triebwagen Be 4/6 741 (Prototyp):

 
Betrieb Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 1 Prototyp 741, später umnummeriert zu 751, heute 801 
(ab 1987-89: Serie 29 Stück, 752-780 umnummeriert 802-830
1996: 823,824,827-830 zu Be 4/8 erweitert)   
Typ Be 4/6, (B'2'B') Typ DAV (Düwag – Ateliers de Vevey)
Einrichtungs-Gelenkwagen mit Niederflursektion 
Baujahr 1984  (Serie 1987-1989)
Hersteller Düwag, Düsseldorfer Waggonfabrik / ACMV, Ateliers de Constructions Mécaniques de Vevey, Villeneuve / BBC, Brown, Boveri & Cie   
Anstrich orange-weiss  (später als Variante mit schmälerem Orangeanteil und mehr Weiss und zusätzlichen Grafikelementen, heute blau-weiss)
Motorenleistung 2x150kW (204PS)   2 angetriebene End-Drehgestelle 
Vmax. 65km/h
Gewicht 27.0t
Länge: 21.9m (LüP), Niederfluranteil 12,7m, Hochfluranteil 8,3m
Plätze 48 Sitzplätze, Total 132 Plätze (Serie 43 /137)
Bemerkungen Der wagenbauliche Teil wurde vom bewährten Düwag Stadtbahnwagen Typ M abgeleitet. Das mittige Laufdrehgestell mit kleinen Rädern (D 375mm) stammt von ACMV (VeVeY). ACMV war führend im Bau von Rollböcken zum Transport von Normalspurwagen auf Schmalspurbahnen. Die Antriebs-Drehgestelle von Düwag mit BBC Motoren sind traditioneller Bauart. Die beiden Endabteile der Gelenkwagen sind hochflurig, der mittlere Teil mit dem Gelenk ist durchgehend niederflurig.
Alle Wagen tragen Wappen. Der Prototyp 801 ex 741 dasjenige von Gaillard in Frankreich (Nachbargemeinde von Thônex)

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Thônex, Rue de Genève, Place de Graveson
TPG/CGTE Be 4/4 730 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS
Am Sonntagmorgen (15.6.86) waren die Triebwagen alleine unterwegs und bekamen dann ihre in der Endschleife von Carouge abgestellten Beiwagen erst im Laufe des Tages. Durch die lange Zufahrt über eine eingleisige Strecke zum Dépôt Jonction wurden die Beiwagen für den Tag meist in Carouge abgestellt.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bourg, Rue de Genève / Rue Francois Jacquier / Peillonnex
TPG/CGTE Be 4/4 704 Serie 701-730, Bj.1950 SWP/SAAS 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bourg, Rue de Genève / Rue Peillonnex
TPG/CGTE Be 4/4 728 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 330 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4 740 ex. VBL Be 4/4 110 Bj.1948 Hess/BBC
Der letzte einspurige Abschnitt auf der Linie 12 im Zentrum von Chêne-Bourg war zuletzt nur noch etwas über 100m lang. Dieses letzte eingleisige Streckenstück konnte erst 2004 doppelspurig ausgebaut werden. Heute steht von allen hier sichtbaren Häusern nur noch das mittlerweile renovierte Haus ganz rechts. Damals wurde das ehemalige Geschäftslokal von der Gemeinde belegt, im Schaufenster die Sanierungspläne und Modelle für den Neubau dieser Gegend.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bourg, Avenue François-Adolphe-Grison / Gare de Chêne-Bourg
AGMT/CGTE Be 4/4 67 Serie 60-70 Bj.1936 CGTE/SAAS ex. Ce 2/4 Bj.1901 Herbrand/AEG  +
AGMT/CGTE B4 363 Serie 361-370 Bj.1920 SIG
In Chêne-Bourg führt eine kurze, reguläre nicht benutzte ca. 200m lange Strecke zum in der Schweiz liegenden SNCF Bahnhof auf der damals nur noch wenig benutzten SNCF Bahnlinie nach Annemasse. Innerhalb der Kehrschleife vor dem Bahnhof befinden sich drei Abstellgeleise. Die Strecke wird meist für Einsatzkurse, Sonderfahrten oder zum vorzeitigen Wenden benutzt. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bourg, Avenue François-Adolphe-Grison / Gare de Chêne-Bourg
AGMT/CGTE Be 4/4 67 Serie 60-70 Bj.1936 CGTE/SAAS ex. Ce 2/4 Bj.1901 Herbrand/AEG  +
AGMT/CGTE B4 363 Serie 361-370 Bj.1920 SIG
Der Museumszug konnte 1973 von der Association Genevoise du Musée des Tramways (AGMT) übernommen werden, musste aber aus Platzgründen 13 Jahre lang stets im Freien abgestellt werden. Diese kritische Zeit hat der Zug glücklicherweise einigermassen gut überstanden. Seit 1988 sind die AGMT Museumsfahrzeuge geschützt im neuen Depot/Werkstätte Bachet beheimatet, wo sie auch unterhalten werden.
Im Hintergrund der damals kaum benutzte Bahnhof an der noch nicht elektrifizierten SNCF Linie auf Schweizer Boden nach dem Kopfbahnhof Genève Eaux-Vives. Seit 2019 ist die Linie verbunden mit dem SBB Bahnhof Cornavin, elektrifiziert und wird als grenzüberschreitende S-Bahn "Léman Express" (LEX) betrieben. Mit dem Ausbau der Linie wurde der Bahnhof von Chêne-Bourg mit unterirdischer Gleisanlage komplett neu gebaut.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bourg, Rue de Genève / Avenue François-Adolphe-Grison
TPG/CGTE Be 4/4 718 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 303 Bj.1951 FFA 
Rechts die Abzweigung der kurzen Strecke zum damaligen SNCF Bahnhof von Chêne-Bourg.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bourg, Rue de Genève / Avenue de Bel-Air
TPG/CGTE Be 4/4 729 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 302 Bj.1951 FFA
Die beiden Fahrzeuge werden noch völlig getrennte Wege gehen. Der Triebwagen 729 wird zum Museumsfahrzeug der AGMT und ist heute der einzige noch erhaltene VST-Standardtriebwagen in Genf. (VST: Verband Schweizerischer Transportunternehmen). Der Beiwagen 302 wird 1994 nach Sibiu in Rumänien abgegeben und da noch ein paar Jahre auf der Überlandlinie nach Rășinari eingesetzt. Mittlerweile verschrottet.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bougeries, Rue de Chêne-Bougeries / Rue du Péage
TPG/CGTE Be 4/4 716 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 322 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4  732 ex. VBL Be 4/4 102 Bj.1947 SWP/BBC
Die von der Linie 12 benutzte Ausfallstrasse von Genf nach Moillesullaz/Annemasse ändert je nach durchgefahrener Gemeinde mehrfach ihren Namen. So wurde hier gerade aus Rue de Genève in Chêne-Bourg die Rue de Chêne-Bougeries in der gleichnamigen Gemeinde. Der Tramzug fährt hier stadtauswärts nach Moillesulaz.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bougeries, Route de Chêne / Chemin du Villaret
TPG/CGTE Be 4/4 727 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 323 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4  733 ex. VBL Be 4/4 103 Bj.1947 SWP/BBC
Der Triebwagen 727 wird 1994 nach Sibiu (Hermannstadt) abgegeben und da seinen Lebensabend verbringen. Heute verschrottet.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bougeries, Route de Chêne / Chemin du Cèdre
TPG/CGTE Be 4/4 730 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 328 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4  738 ex. VBL Be 4/4 108 Bj.1948 Hess/BBC
Neben weiteren Details fielen die 10 zu Beiwagen umgebauten Triebwagen ex- Luzern vor allem durch ihre 3 Türen auf. Die 15 originalen Genfer Beiwagen wurden nur mit 2 Türen beschafft. Original 3-türige Standard-Beiwagen gab es nur in Bern und ab 1960 in Zürich (Karpfen). 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Chêne-Bougeries, Route de Chêne / Avenue de l'Ermitage
TPG/CGTE Be 4/4 704 Serie 701-730, Bj.1950 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 305 Bj.1951 FFA

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Route de Chêne / Chemin de Tulipiers
TPG/CGTE Be 4/4 703 Serie 701-730, Bj.1950 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 306 Bj.1951 FFA
Der Beiwagen 306 wurde 1995 nach Sibiu abgegeben. Insgesamt kamen 4 Standardzüge (4 Triebwagen und 4 Beiwagen) nach Rumänien für die Überlandlinie nach Rășinari. Die mittlerweile stillgelegte Linie wird gelegentlich noch mit einem von Stern&Hafferl ex. Birsigtalbahn beschafften Triebwagen touristisch befahren. Bis auf die in sehr schlechtem Zustand abgestellten Triebwagen 721,724 und Beiwagen 306 wurden alle anderen Genfer Wagen verschrottet (712,727,302,307,315).

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Rue de la Terrassière / Rue du Parc
Im Hintergrund Carrefour de Rive wo sich einst die Linie 12 mit der Ringlinie 1 kreuzte.
TPG/CGTE Be 4/4 716 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 322 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4  732 ex. VBL Be 4/4 102 Bj.1947 SWP/BBC 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Carouge, Place du Rondeau
Der Zug hat soeben die Kehrschleife/Endstation von Carouge verlassen und ist in die Rue Ancienne eingebogen. Der Streckenabschnitt Carouge-Place Neuve der Linie 12 wurde 1862 als normalspurige Pferdebahn eröffnet und ist die erste und älteste, mittlerweile seit 160Jahren dauerhaft in Betrieb stehende Tramlinie der Schweiz.
TPG/CGTE Be 4/4 703 Serie 701-730, Bj.1950 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 306 Bj.1951 FFA
B4 306 1995 nach Sibiu in Rumänien. Einziger zur Zeit da noch erhaltener Beiwagen ex. Genf.   

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Carouge, Rue Ancienne / Rue Adolphe-Fontanel 
TPG/CGTE Be 4/4 718 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 303 Bj.1951 FFA

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Carouge, Rue du Marché / Rue des Moraines
TPG/CGTE Be 4/4 729 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 302 Bj.1951 FFA
Der Triebwagen 729 wird zum Museumsfahrzeug der AGMT und ist heute der einzige noch erhaltene Standardtriebwagen in Genf. Der Beiwagen 302 wird 1994 nach Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien abgegeben und da noch ein paar Jahre auf der Überlandlinie nach Rășinari eingesetzt. Mittlerweile verschrottet. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Carouge, Place du Marché / Église Sainte-Croix
TPG/CGTE Be 4/4 716 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 322 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4  732 ex. VBL Be 4/4 102 Bj.1947 SWP/BBC 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Carouge, Rue Saint-Victor / Place du Temple
TPG/CGTE Be 4/4 719 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 312 Bj.1951 FFA

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Carouge, Rue Saint-Victor / Rue de la Filature
TPG/CGTE Be 4/4 727 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 323 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4  733 ex. VBL Be 4/4 103 Bj.1947 SWP/BBC
Der Be 4/4 727 gehörte zu den 4 Triebwagen, welche nach der Ausrangierung nach Sibiu in Rumänien abgegeben wurden und noch einige Zeit auf der Überlandlinie nach Rășinari Verwendung fanden. Mittlerweile verschrottet.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Carouge, Rue Saint-Victor / Rue du Pont-Neuf
Mithilfe einer ausladenden Kurve erreicht der Zug der Linie 12 die engen Strassen vom denkmalgeschützten Stadtkern von Carouge. Seit dem 19.6.1862 verbindet über diesen Weg eine Strassenbahn Genf mit Carouge und ist so mit über 160 Jahren auch die älteste ununterbrochen in Betrieb stehende Tramlinie der Schweiz.
TPG/CGTE Be 4/4 730 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS +
TPG/CGTE B4 328 Umbau 1970 ex. CGTE Be 4/4  738 ex. VBL Be 4/4 108 Bj.1948 Hess/BBC 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève/Carouge, Pont de Carouge
Der in Genf in die Rhône mündende Seitenfluss Arve bildet hier die Stadtgrenze zwischen Genf und Carouge. Es ist erstaunlich, wie geologisch ähnlich sich die Städte Zürich und Genf sind. Beide Städte am Ende eines grösseren Sees mit zwei da zusammentreffenden Flüssen. Was in Zürich Limmat und Sihl ist in Genf die Rhône und die Arve. Verkehrstechnisch schlugen die beiden Städte aber ab den 50er Jahren völlig andere Wege ein und liessen stets interessante Vergleiche zu. Mit dem Wiederaufbau eines gesamten Strassenbahnnetzes und der Abkehr von der einst beschworenen autogerechten Stadt nähert sich Genf ab etwa der Jahrtausendwende in erstaunlich grossen Schritten aber wieder dem nachhaltigen Verkehrskonzept wie in Zürich stetig verfolgt an.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Rue de Carouge / Rue de l'Aubépine
Die Linie 12 nahm bezüglich Auslastung immer eine Spitzenposition im Genfer Tramnetz ein. Dies, die noch nicht abgeschriebenen Fahrzeuge und auch der Umstand, dass die Linie nirgends, im Gegensatz zur Ringlinie 1, ernsthaft Strassen-Grossprojekten der 50er Jahre in die Quere kam, erlaubte erstmal ihr Überleben. So gab es schon in den 70er Jahren bescheidene Ansätze von Eigentrassierungen wie hier sichtbar, welche aber auch für Busse benutzbar gewesen wären. Vor dem blauen Wohnkasten im Hintergrund befindet sich die Kehrschleife "Augustins", ab 1986 von der auf der Linie 12 zeitweise fahrenden, einstigen Verstärkungslinie 21 benutzt (Augustins - Eaux-Vives). 
TPG/CGTE Be 4/4 726 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 310 Bj.1951 FFA   

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Place Neuve
Von diesem Platz ausgehend, auf demselben Weg wie die heutige Linie 12 begann mit der Pferde-Strassenbahn nach Carouge am 19.6.1862 das Zeitalter der Strassenbahn in Genf. Die hier sichtbaren Häuser aus der Gründerzeit standen auch bereits bei der Eröffnung der damals noch normalspurigen Pferdebahn.
TPG/CGTE Be 4/4 729 Serie 701-730, Bj.1952 SWP/SAAS + TPG/CGTE B4 302 Bj.1951 FFA
Der Zug mit dem zukünftigen historischen Triebwagen 729 der AGMT und dem Beiwagen 302 der noch ein paar Jahre bis zur dortigen Verschrottung in Sibiu (Rumänien) im Einsatz stehen wird.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Swissair Photo AG *) / CC BY-SA 4.0 / 18.8.1971


Genève, Dépôt Jonction / Avenue de la Jonction / Rivière Arve
Seit 1969 besass Genf nur noch die Tramlinie 12, zum Zeitpunkt der Aufnahme war auch deren Zukunft sehr ungewiss. Auf der Freiluft-Abstellanlage vor dem ehemaligen Depot für Dampftramlokomotiven ist noch der Gepäcktriebwagen Xe 4/4 151 zu erkennen welcher später von der Museumsbahn Blonay-Chamby erworben und sorgfältig revidiert wird. 

*)
ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair Photo AG
Ausschnitt mit Ergänzungen aus Bild: LBS_IN-051212-02 / CC BY-SA 4.0
(Externer Link: ETH-Bildarchiv Bild LBS_IN-051212-02) / (Externer Link: CC BY-SA 4.0)   

 

 

 Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Dépôt Jonction
Das CGTE Depot war mit den beiden alten offenen Hallen für die Strassenbahnen immer auch ein beliebter Ort für Fotografen. Allerdings waren diese Hallen auch Ausdruck für fehlende Investitionen und ein Zeichen, dass die Strassenbahn vor allem noch auf Verschleiss gefahren wurde. Im Gegensatz dazu wurden mehrere Abstellhallen für Busse neu gebaut und mit Toren zur wettergeschützten Abstellung versehen. Unter diesen Voraussetzungen konnte auch kein zeitgerechter Unterhalt mehr durchgeführt werden. Dies zeigte sich leider auch am damaligen Zustand vieler Fahrzeuge, welche oft ungepflegt oder sogar arg verbeult unterwegs waren. Nachdem sich eine Verkehrswende zugunsten von Strassenbahnen abgezeichnet hatte, war der Nachholbedarf an Investitionen von der privaten CGTE nicht mehr zu stemmen. Dies führte dann 1977 zur Verstaatlichung und der Gründung der kommunalen TPG. So waren zum Zeitpunkt der Aufnahme die Tage der alten Depothallen schon längst gezählt, war doch ein kompletter Depot- und Werkstatt-Neubau in Bachet (Gemeinde Lancy) mit einer entsprechenden Verlängerung der Linie 12 über Carouge hinaus bereits im Bau. Im August 1991 verliess der Diensttriebwagen Xe 4/4 T.02 ex. 71 als allerletztes Tramfahrzeug den für die einstige CGTE geschichtsträchtigen Ort Jonction für immer.
TPG/CGTE Be 4/4 713, 708, 702, 722 Serie 701-730, Bj.1951-52 SWP/SAAS
Ganz rechts knapp sichtbar noch ein Versuch der CGTE aus den 70er Jahren mit alten Triebwagen der stillgelegten Strassenbahn Aachen ex. Mönchengladbach den Betrieb mit bescheidenen Mitteln zu modernisieren. Be 4/6 795 Bj.1958 Düwag/Kiepe

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Dépôt Jonction
TPG/CGTE Be 4/4 708, 702, 722 Serie 701-730, Bj.1951-52 SWP/SAAS  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Dépôt Jonction
TPG/CGTE Be 4/4 708, 702, 722 Serie 701-730, Bj.1951-52 SWP/SAAS  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Dépôt Jonction
links: TPG/CGTE Be 4/4 725 Serie 701-730, Bj.1951 SWP/SAAS
rechts: CGTE Be 4/6 797, 795 ex. Aachen, ex. Mönchengladbach Bj.1958 Düwag/Kiepe
Der Triebwagen 795 trug auch fast 10 Jahre nach der Gründung der TPG noch immer die CGTE Beschriftung. Der Triebwagen war 1981 Versuchsträger für den Prototyp 741 und erhielt anstelle des mittleren Drehgestells neben dem Gelenk ein Vevey-Rollbock der YSteC. Nach den Versuchen wieder rückgebaut für normalen Betrieb.

 

Triebwagen Be 4/6 795 (Serie 795-799):

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
ab 1.1.1977: Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 5 Stück, 795-799 ex. Aachen 1101-1105 ex. Mönchengladbach 31-35
(1987: 795,797,798 nach Lille weiterverkauft, da 301-303)  
Typ Be 4/6, Zweirichtungs-Gelenkwagen (in Genf nur Einrichtungsverkehr) 
Baujahr 1958, 1974-76 von Aachen erworben
Hersteller Düwag Düsseldorfer Waggonfabrik / Kiepe Düsseldorf
Anstrich VST-orange mit weisser Zierlinie
Motorenleistung 272PS
Vmax. 60km/h
Gewicht 21.0t
Plätze 45 Sitzplätze, Total 129 Plätze
Bemerkungen CGTE unternahm Mitte der 70er Jahre mit dem Gelegenheitskauf von der soeben stillgelegten Strassenbahn in Aachen ein Versuch einer bescheidenen Modernisierung. Die 5 Triebwagen wurden bereits von Aachen von der stillgelegten Strassenbahn von Mönchengladbach erworben. Die Triebwagen von Düwag galten als robust und wurden in grossen Stückzahlen vor allem für die Betriebe im Ruhrgebiet gebaut. Leider konnte sich Genf mit den Fahrzeugen nie richtig anfreunden. Als Alleinfahrer konzipiert betrug ihr Fassungsvermögen mit 129 Plätzen zwar mehr als ein Standardtriebwagen, aber weit weniger als ein Zug aus Triebwagen und Beiwagen (205 Plätze). Das schränkte den Einsatz stark ein.
Alle 5 Triebwagen wurden für den Betrieb in Genf angepasst (VST-Anstrich, Pantografen für Weichensteuerung nach vorne versetzt). In den regulären Betrieb kamen aber nur die Wagen 795, 797, 798. 
Wagen 796 und 799 in Genf verschrottet. Die 3 einsatzbereiten Wagen mit den Drehgestellen von 799 konnten noch nach Lille verkauft werden und blieben da noch für mehrere Jahre im Einsatz. Die Drehgestelle von 796 wurden in Genf für Schneepflüge verwendet. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 7.1982


Recklinghausen, Hauptbahnhof
Vestische Strassenbahnen 403 ex Mönchengladbach 39 Bj.1959 Düwag/Kiepe
Nach der Stilllegung der Strassenbahn von Mönchengladbach wurden die Zweirichtungs-Gelenkwagen von Düwag sowohl nach Aachen als auch an die Vestischen Strassenbahnen verkauft. Nach der Stilllegung der Strassenbahn in Aachen gelangten diese ex. Mönchengladbacher Wagen nach Genf. In Genf, trotz einiger Anpassungen wenig geeignet, wurden die drei noch einsatzfähigen Triebwagen nach Lille verkauft. Die vierte Stadt in der Geschichte der Fahrzeuge. Nach der Stilllegung der Vestischen Strassenbahnen (Bild) gelangten auch diese ex. Mönchengladbacher Wagen nach Lille und waren so wieder vereint. In Lille blieben die von TCC revidierten Wagen noch für mehrere Jahre im Einsatz.

 

 

 Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Dépôt Jonction
Ausser dem rot-weissen Anstrich entsprach damals der Xe 4/4 70 noch weitgehend dem ursprünglichen Be 4/4 70. Die im Personenverkehr verbliebenen Triebwagen der Serie 60-70 behielten stets ihren grün-weissen Anstrich. So passte dieser Triebwagen aber bestens zu den Standardwagen 701-730 aus den 50er Jahren, welche ab 1959 ihren Anstrich von grün-weiss auf rot-weiss (später orange-weiss) wechselten.

 

Triebwagen Xe 4/4 70, 71:

 
Betrieb 1899-1976: Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE)
ab 1.1.1977: Transports publics genevois (TPG)
Spurweite 1000mm
   
Bauserie 2 Stück,
1970: Xe 4/4 70 (später T.01) ex. Be 4/4 70, 1934: ex. Ce 4/4 54
1972: Xe 4/4 71 (später T.02) ex. Be 4/4 61
ehemals Serie Be 4/4 50-54, 60-69, später umnummeriert 60-70  
Typ 1901 als Ce 2/4 geliefert
ab 1933 Umbau zu Ce 4/4, Zweirichtungs-Triebwagen Typ "Köln"
Baujahr 1901 / 1933-38 (51),  Umbau Xe 4/4 70: 1970  Xe 4/4 71: 1972
Hersteller 1901: Waggonfabrik AG Herbrand Köln (später LHB) / AEG
1933-38: CGTE/Sécheron, Genève (SAAS)
1970-72: Umbau zu Dienstwagen durch CGTE
Anstrich Dienstwagen Xe 4/4 70,71 rot-weiss, orange-weiss) 
Motorenleistung 4x 45PS (180PS)
Vmax. 30km/h
Gewicht 19.7t
Plätze 26 Sitzplätze (Längssitze), Total 80 Plätze
Bemerkungen Xe 4/4 70 (später T.01) wurde im Jahr 2000 von der privaten CFDL (Compagnie ferroviaire du Léman) für Restaurant Charterfahrten umgebaut und im blauen Anstrich als "Tram bleu" vermarktet. Das Konzept war kein Erfolg und nach jahrelanger Abstellung wurde der Triebwagen 2022 durch AGMT verschrottet.
Xe 4/4 71 (Schweisswagen) (später T.02) wurde 1995 durch AGMT zur Ersatzteilgewinnung verschrottet. Die Drehgestelle werden für den aus Frankreich zurückgeholten und in Revision/Wiederaufbau befindlichen Be 4/4 66 verwendet. Der Schweisswagen wurde von TPG durch einen entsprechend ausgerüsteten Lastwagen ersetzt.

 

 

 Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Dépôt Jonction
Xe 4/4 70 ex. Be 4/4 70 ex. 54 Bj. 1970 (1901/1933-38) CGTE (Herbrand/CGTE/Sécheron)  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Dietmar Freymann / 12.9.2007 


Thônex, Moillesulaz Endstation, Abstellgleis
Der im Jahr 2000 von der privaten CFDL (Compagnie ferroviaire du Léman) für Restaurant Charterfahrten erworbene ex. Xe 4/4 70 verkehrte gelegentlich im blauen Anstrich als "Tram bleu". Das Konzept war kein Erfolg und nach jahrelanger Abstellung wurde der Triebwagen im Jahr 2022 zur Ersatzteilgewinnung durch AGMT verschrottet. Beide Xe 4/4 70,71 besassen nach dem Umbau für Schneepflugfahrten nur noch auf einer Seite die originalen Stirnfronten mit 3 Fenstern. Das änderte beim Xe 4/4 70 auch nicht nach dem Umbau zum "Tram bleu". 

 

 

 Originalbild anzeigen BEB / 15.6.1986


Genève, Dépôt Jonction
Xe 4/4 71 ex. Be 4/4 61 Bj. 1972 (1901/1933-38) CGTE (Herbrand/CGTE/Sécheron)
Dienstwagen mit Schweissausrüstung, verschrottet 1995, Drehgestelle für historischen Be 4/4 66 der AGMT.
Der Triebwagen hatte die Ehre, im August 1991 als allerletztes Tramfahrzeug das geschichtsträchtige CGTE Depot Jonction zu verlassen. Das Depotareal wird nach einem Neubau ausschliesslich für Busse benutzt.

 

 


 

 

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