Standort auf Karte: Ziegelei Schumacher:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Teil 2 behandelt die letzten Jahre der klassischen Feldbahn mit 50cm Spurweite in der Zeit von 1984 bis zur Umspurung/Modernisierung im Jahre 1989. 

 

 

Originalbild anzeigen Grafik BEB


Übersichtsplan mit Streckenlängenangaben bei markanten Wegpunkten.

 

 


 

 

Im Teil 2 (1984-1989) gezeigte Lokomotiven:

Lokomotive orange/Unterbau rot:

Diesellok Typ DS20 DiemaDiepholzer Maschinenfabrik Fritz Schöttler GmbH, Diepholz (D), Bj.1963 Fabrik-Nr. 2638, 22PS, 3.3t, luftgekühlter 2-Zyl. Motor Deutz. Die Lokomotive wurde (wie die BEB-Lok Diema 2054) an die Flemmingsche Ziegelwerke Hannover für die Grube Isernhagen ausgeliefert. Die Lokomotive war ursprünglich offen ohne Führerhaus. 1979 via Diema an Ziegelei Schumacher. 1989 umgespurt auf 60cm und danach meist für Besucherzüge im Einsatz. Die Lok ist museal erhalten. 
Anlässlich von Probefahrten bei der Ziegelei Schumacher im Jahre 2006 mit der ebenfalls von derselben Grube Isernhagen der "Flemmingsche Ziegelwerke" stammenden BEB-Lok DS30 2054 kam es zu einem nochmaligen Zusammentreffen der beiden mittlerweile auf 60cm umgespurten Lokomotiven (siehe Teil3)

 

Lokomotive gelb/Unterbau rot (wie im Teil1)

Diesellok Typ CHL20G Schöma,  Christoph Schöttler Maschinenfabrik GmbH, Diepholz (D), Bj.1981 Fabrik-Nr. 4451, 30.5PS, 3.5t, stufenlos regelbares hydrostatisches Getriebe, 2-Zyl. Motor Deutz F2L 812.
Die Lokomotive wurde von der Ziegelei Schumacher fabrikneu gekauft. Es war die letzte für den 50cm Spur Betrieb beschaffte Lokomotive. Die Lokomotive wurde mit einem abnehmbaren Führerhaus für den Schlechtwettereinsatz geliefert. Die Lok wurde 1989 noch auf 60cm umgespurt und ist heute wie fast alle Loks der Ziegelei Schumacher museal erhalten.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


DS20 2638 ex. Flemmingsche Ziegelwerke mit ihrem Zug Richtung Ziegelei noch fast als "Feldbahnstrassenbahn" entlang von Feldwegen kurz vor dem Chörbligerwald (ca. bei Streckenmeter 550).

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Der 12 Wagenzug zu Beginn des Chörbligerwaldes auf der Fahrt Richtung Ziegelei. Heute befindet sich der Feldweg in Blickrichtung rechts vom Gleis und der Bahnübergang wurde vom unübersichtlichen Waldrand ins freie Feld (siehe Plan beim Gleismeter 620) verlegt. 

 

 



 
Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Die DS20 stösst den Leerzug noch auf exklusivem Feldbahntrassee durch den Chörbligerwald. Heute liegt das Gleis hier neben einem Waldweg. (ca. bei Streckenmeter 300). 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Entlang eines kleinen Baches wird das Abbaugebiet der Ziegelei Schumacher verlassen. Rechts hinten die ehemalige Grube Schweissmatt welche zur neuen, links im Hintergrund sichtbaren Grube Pfaffwil durchfahren wird. Ebenfalls noch sichtbar das Portal des Verbindungstunnels. 2015 wird die gesamte Landzunge mit dem Tunnel dazwischen abgetragen und auf dem Areal der alten Grube Schweissmatt der neue Verladeplatz für die erweiterte Grube Pfaffwil eröffnet. Heute endet das Gleis ca. an der Stelle des ehemaligen Tunnelportals. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Der ursprüngliche Verladeplatz der Grube Pfaffwil lag unmittelbar nach dem Verbindungstunnel und besass zwei Geleise. So konnte stets einer der beiden eingesetzten Kipplorenzüge befüllt werden. Die Lokomotive war dazu fast immer im Dauereinsatz. Nur zur Sicherung des abgestellten Zuges gab es am talseitigen Zugende eine gebremste Lore. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Grube Pfaffwil, Verladeplatz. Die einst offene, ohne Führerhaus, 1963 an die Flemmingsche Ziegelwerke bei Hannover für die Grube Isernhagen (ebenfalls 50cm Spurweite) gelieferte Lokomotive wurde wie damals üblich nach der Grubenschliessung an den Hersteller DIEMA zurückverkauft. Nach einer Überholung 1979 und Ergänzung mit Führerhaus bei der Ziegelei Schumacher im Einsatz. Die Lok war bereits für Wagen mit Luftbremsen nachgerüstet worden. Die Kipplorenzüge waren jedoch betrieblich ungebremst. Solche Lebensläufe waren durchaus üblich und zeigten auch die Robustheit damaliger Produkte. Niemand kam damals auf die Idee eine Lokomotive selbst nach 20 Jahren hartem Grubeneinsatz bereits dem Schrotthändler zu übergeben. So erfolgte auch 1989 noch eine Umspurung auf 60cm Spurweite.
P.S. ein sehr ähnlicher Lebenslauf vom selben Erstbesitzer trifft ja auch auf die 1957 von DIEMA gebaute BEB-Lok 2054 zu.

 

 

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Ehemalige Grube Schweissmatt, Fahrtrichtung Körbligen. An der Stelle wurde 2015 der neue Verladeplatz für die modernisierte Grube Pfaffwil eröffnet. Das Geleise endet heute an der Stelle des abgebildeten Zuges. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


In der alten Grube Schweissmatt gab es ursprünglich zwei bzw. gibt es auch nach der Umspurung immer noch ein Abstellgleis. Da wurden traditionell Kipploren und später bis zur Eröffnung des Museums meist auch der Besucherzug abgestellt. Die sich zu Beginn der Gefällstrecke befindlichen Loren sind mit einem etwas speziellen Hemmschuh gesichert.

 

 

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Der von Körbligen zurückgestossene Leerzug hat soeben die Grube Schweissmatt erreicht. Links sichtbar der Beginn der beiden Abstellgeleise. Unmittelbar daneben befindet sich heute ein Biotop, das auch gerne mit dem Besucherzug angefahren wird. 

 

 

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Grube Schweissmatt vor dem Verbindungstunnel zur Grube Pfaffwil. Beladener Kipplorenzug mit DS20 auf Talfahrt zur Ziegelei Körbligen.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Grube Pfaffwil. Jeder Zugstamm besass am talseitigen Ende eine gebremste Kipplore. Diese diente zur Sicherung des ohne Lokomotive abgestellten Zuges. Während der Fahrt wurde aber ausschliesslich mit der Lokomotive gebremst.   

 

 

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Verladeplatz Pfaffwil. Die DS20 hat gerade den Leerzug gebracht und wird unmittelbar nach einem kurzen Rangiermanöver mit dem beladenen Zug zurück zur Ziegelei fahren.  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Verladeplatz Grube Pfaffwil mit beladenem Zug. Als Prellbock reicht hier auch ein simpler grösserer Stein, ganz einfach eine klassische Feldbahn. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Gestossener Leerzug auf der Fahrt zur Grube beim Verlassen des Chörbligerwaldes (ca. bei Streckenmeter 500). Als Vorwarnung zum Überqueren des Feldweges reichte damals noch das einfache Gerumpel des aus dem Wald fahrenden Kipplorenzuges. 

 

 

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Entlang eines Feldweges führt die Strecke weiter Richtung Bahnübergang / Grube Pfaffwil. (ca. Streckenmeter 550) 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Einfahrt in die Entladehalle der Ziegelei Schumacher

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Die gestossene Ausfahrt aus der Endladehalle geschah auch hier etwas "im Blindflug". Aber es war Betriebsgelände und das sich Geleise weder als Spiel- noch als Parkplatz eignen war damals noch selbstverständlich und auch ohne Schilderwald und Abschrankungen einfach nur logisch.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 14.6.1984


Ein schönes industrielles Ensemble mit klassischer Feldbahn, Kipploren und Stapeln von Gleisen. Die flexible und einfache Verlegung der Feldbahnen mit vormontierten Gleisjochen (von meist 6m Länge) bei geringstem Bodenverbrauch und doch erstaunlich hoher Transportleistung war ja gerade die Stärke dieses Transportsystems. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 25.7.1984


In den letzten Jahren des Betriebes auf 50cm Spur wechselten sich die DS20 von Diema mit der 1981 neu beschafften CHL20G von Schöma ab. Die Schöma Lok besass ein abnehmbares Führerhaus und war bei warmem Wetter sicher die bevorzugte Lokomotive. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 25.7.1984


Grube Pfaffwil. Die 30.5PS starke Schöma Lok CHL20G hat im Vergleich zu den Bildern von 1981 im Teil1 nur kleinere Betriebsspuren erhalten aber zeugt insgesamt vom pfleglichen Umgang mit Betriebsmitteln. Die nur auf einer Seite angebrachten Trittbretter waren wie sichtbar wohl für den Rangierdienst und möglicherweise auch bei Mitfahrten hilfreich.  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 22.5.1986


Nicht so oft war die Schöma Lok CHL20G mit ihrem optionalen Führerhaus im Betrieb. Ebenso interessant sind aber die im Zug eingereihten Loren mit neuen Kippmulden. In der Tat waren die Mulden bei Feldbahnen gelegentlich durch unsanfte Berührungen beim Beladen mit Baggerschaufeln arg verzogen und mussten ab und zu im Rahmen vom üblichen Betriebsunterhalt auch ersetzt werden. Mulden waren meist normiert und einfach austauschbar.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 22.5.1986


Die Schöma CHL20G mit montiertem Führerhaus hat mit ihrem beladenen Zug bald das Ziegeleigelände erreicht. Nur zur Zeit des 50cm Betriebes gab es kurz vor der Ziegelei auch ein Ausweichgeleise dessen Weiche gerade überfahren wird. Im normalen Betrieb bleiben die Lokomotiven stets talseitig und die leeren Züge werden Richtung Grube gestossen. Ein Umsetzen an die Zugspitze via Ausweichgleis war daher nie erforderlich. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Mitten im Hochsommer ist die Schöma Lok CHL20G wieder "oben ohne" im Einsatz während die ältere Diema DS20 mit ihrem festen Führerhaus im damaligen Ausweichgleis abgestellt ist. Auch wenn nur durch die Abstellung mit den beiden Loren so zusammengekommen, ist ein Zug mit der Lok auf Seite der Grube eine kleine fotografische Rarität.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Spiel von Licht und Schatten im Chörbligerwald bei einer kleinen Waldlichtung. Seit der Umspurung und Neubau des Geleises befindet sich in Blickrichtung links vom Gleis ein durchgehender paralleler Waldweg. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Am Verladeplatz nach dem Tunnel in der Grube Pfaffwil wurde das Gleislayout etwas verändert. An der bisherigen Stelle wurde ein Gleis entfernt, dafür in der geraden Verlängerung zum Tunnel angesetzt. Die beiden Beladegleise waren so nicht mehr parallel, sondern bildeten neu ein "V" zueinander. So wurde wohl auch der Zugang zu den zu beladenden Wagen etwas vereinfacht. Ganz  knapp sind die vor der Felswand durchgehenden Schienen für das zweite Beladegleis noch zu erkennen.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Das in gerader Richtung des Tunnels neu angelegte Verladegleis. 1989 wird nur noch dieses eine Gleis umgespurt und in den kommenden Jahren weiter dem Abbau folgend nach hinten verlängert. 2015 wird sich dann allerdings durch die Neustrukturierung der erweiterten Grube die Feldbahn wieder bis zur ehemaligen Grube Schweissmatt zurückziehen. 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Grube Paffwil mit den beiden nun "V"-förmig zueinander angeordneten Beladegleisen. Links über der Lokomotive ist gerade noch ein Eck des Tunneleingangs sichtbar.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Durchfahrt durch die alte Grube Schweissmatt mit ihrer markanten fast ein wenig an Westernfilme erinnernden Felswand. Ein Jahr vor Ende des Kipplorenbetriebs auf 50cm Spurweite sind immer noch neue Kipploren oder Untergestelle mit neuwertigen Mulden zu entdecken. Als weitere Besonderheit nun sogar Züge mit 13 statt den bisher üblichen 12 Kipploren. Ein erstaunlicher Zug für die kleine 30.5PS starke und nur 3,5t schwere Lokomotive welche den Zug ja auch noch alleine zu bremsen hatte.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Zug mit 13 Kipploren bei Pfaffwil auf der leichten Gefällstrecke zum Bahnübergang (ca. bei Streckenmeter 800). 

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Der einzige Bahnübergang mit einer öffentlichen Strasse bei Pfaffwil wurde noch kurz vor der Umspurung und Neubau der Bahn mit einer regulären, vom Zug automatisch ausgelösten Warnblinkanlage gesichert. (ca. bei Streckenmeter 730). Besonders wenn wie hier sichtbar da noch hoher Futtermais angepflanzt wurde, war mindestens bei der gestossenen Rückfahrt zur Grube ein gewisses Konfliktpotential zwischen den Verkehrsteilnehmern vorstellbar.  

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Die im damaligen, unmittelbar vor der Ziegelei befindlichen Ausweichgleis abgestellte DIEMA DS20. Weder so ein Kurzzug noch die Anordnung der Lok Seite Grube war im Betrieb üblich. Die Diema DS20 wurde 1989 ebenfalls noch auf 60cm umgespurt. Ihr Einsatzgebiet war aber  danach nur noch die Führung gelegentlicher Besucherzüge. Wie fast alle Lokomotiven der Ziegelei Schumacher ist die Lok auch museal erhalten geblieben und heute im firmeneigenen Feldbahnmuseum zu besichtigen.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Der 50cm Betrieb wurde in den letzten Jahren ausschliesslich mit den beiden Loks DS20 von Diema (hinten abgestellt) und der neueren CHL20G von Schöma abgewickelt. Durch ihr stufenloses hydrostatisches Getriebe und die höhere Leistung von 30.5PS sowie der Möglichkeit offen ohne Führerhaus zu fahren war die Schöma Lok meist die erste Wahl. Auch nach fast einem Jahrzehnt Betrieb hinterlässt die Lok noch immer einen gepflegten Eindruck. Pfleglicher Umgang und saubere Betriebsmittel waren und sind aber auch stets ein Markenzeichen der Ziegelei Schumacher - nicht nur bei der Feldbahn.

 

 

Originalbild anzeigen Foto: Heinz Bircher / 20.7.1988


Das Entleeren der Loren war trotz durchdachter Geometrie des Kippmechanismus immer noch harte Muskelarbeit. Dies erledigte der Lokführer jeweils zusammen mit einem Arbeitskollegen. Erst nach der unmittelbar anstehenden Umspurung und Einsatz von Kastenkippern wird dieser Vorgang weitgehend automatisiert ablaufen. 

 

 


 

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