Standort auf Karte: Boudry: Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org
Die Linie Neuchâtel-Cotaillod/Boudry wurde 1892 von der Bahngesellschaft NCB gebaut, 1901 von der TN übernommen und ab 1902 als elektrifizierte Überlandtramlinie 5 betrieben. 1981 wurde der Umbau zur Vorortsbahn "Littorail" begonnen. Bis 1988 verliessen zusammen mit den Museumsfahrzeugen der ANAT die letzten regulären Tramfahrzeuge das Gleisnetz der TN.
Alle Originalfahrzeuge von 1902 Ce 2/4 41-47 und C2 111-114 mit fast unglaublichen 80 Betriebsjahren konnten ab 1981 direkt an Museen oder für geplante Museumsprojekte abgegeben werden. So kam es bei der Ausserbetriebnahme zu keinen unmittelbaren Verschrottungen. Leider konnten einige angedachten Projekte nicht umgesetzt werden oder Museen mussten ihre Sammlungen verkleinern oder wurden selbst aufgelöst. So sind heute (2020) in sehr unterschiedlichem Zustand noch vorhanden:
Ce 2/4 41: an Vivarais (Projekt gescheitert) > Lyon ATHALY (Zustand sehr schlecht)
Ce 2/4 42: an ANAT Neuchâtel > 1987 Verladeunfall: Abbruch als Ersatzteilspender
Ce 2/4 43: an Verkehrshaus Luzern (Zustand sehr gut)
Ce 2/4 44: an Museum AMTUIR, Paris > 2013 an ANAT Neuchâtel (Zustand gut)
Ce 2/4 45: an ANAT Neuchâtel (2020 in Revision für Wiederinbetriebname)
Ce 2/4 46: an Strassenbahnmuseum Wehmingen bei Hannover (Zustand gut)
Ce 2/4 47: an AMITRAM Lille > 2011 ANAT Neuchâtel: 2016 Abbruch als Ersatzteilspender
C4 111: an Museum AMTUIR Paris > Ch.d.Fer de l'Allier, Montmarault (Zustand gut)
C4 112: an ANAT Neuchâtel (Zustand gut)
C4 113: an Strassenbahnmuseum Wehmingen > privat vorhanden (Zustand mässig)
C4 114: an Vivarais (Projekt gescheitert) > Lyon ATHALY (Zustand sehr schlecht)
Verbleib der neueren auf der Linie 5 eingesetzten Fahrzeuge (Bj.1942/1947)
Gelenktriebwagen Bj. 1942 ex. Genua:
Be 4/6 1101 (591): Abbruch 1982
Be 4/6 1102 (592): 1988 ANAT, Exil in Le Locle, da schwere Schäden > Abbruch 1993
Be 4/6 1103 (593): Abbruch 1988
Be 4/6 1104 (593): Abbruch 1988
Schweizerische Standardtriebwagen Typ VST II Bj.1947: (ursprünglich auf Linie 1 und 3)
Be 4/4 81 (581): Abbruch 1986
Be 4/4 82 (582): 1988 VHS Luzern > 1996 Naumburg > 2002 Wiehe (Zustand mässig)
Be 4/4 83 (583): 1988 ANAT Neuchâtel (nicht betriebsbereit, Revision geplant)
Nur ausnahmsweise waren auch zweiachsige städtische Tramwagen als Einsatzzüge auf der Linie 5 im Einsatz. Verbleib siehe in den Bildtexten von Teil1
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Quai Philippe Godet.
Ce 2/4 47 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. 1982 an Museum AMITRAM Lille. Da befindet sich auch der revidierte Ce 2/2 74 ex. Linie 3. Triebwagen 47 kam da aber nicht zum Einsatz und konnte 2011 von ANAT Neuchâtel zurückgeholt werden. Nachdem ANAT 2013 auch den besser erhaltenen Ce 2/4 44 vom Museum AMTUIR Paris erwerben konnte, wurde der Ce 2/4 47 zur Ersatzteilgewinnung abgebrochen.
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Depot Evole
Ce 2/4 44 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. Eher aussergewöhnlich für Überlandbahnfahrzeuge war die Bestuhlung mit 2 Längsbänken. So konnten 30 Sitz- und 43 Stehplätze angeboten werden.
Nach der Ausserbetriebnahme 1981 an Museum AMTUIR Paris. Als Folge einer notwendigen Verkleinerung der dortigen Sammlung konnte 2013 der in gutem, nicht betriebsbereiten originalen Zustand befindliche Triebwagen von ANAT Neuchâtel zurückgeholt werden. Er befindet sich heute im Trammuseum bei Areuse.
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Depot Evole
Ce 2/4 44 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. Das markante Gesicht eines Überlandbahn-Triebwagens von 1902. Fahrzeuge aus der Zeit besassen einen Aufbau aus Holz und wurden meistens aussen verblecht.
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Depot Evole.
Vom an der Linie 5 gelegenen TN Hauptdepot/Werkstätte wurden die meisten Züge zu ihren Einsätzen geschickt. Vor allem zwischen den drei Stosszeiten verblieben aber auch Fahrzeuge in den kleinen Aussendepots in Corcelles oder Boudry.
Linie 3: Ce 2/2 76 Bj.1922 SIG/MFO/BBC, 2x70PS, 10.9t, 35km/h.
Linie 5: Ce 2/4 44 + 45 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h.
Alle abgebildeten Triebwagen sind heute in der Schweiz erhalten, Tw 44+45 im Trammuseum ANAT bei Areuse, Tw 76 bei der Museumsbahn Blonay-Chamby.
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Depot Evole.
Ce 2/4 44 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h, heute Trammuseum ANAT Areuse. Konzeptionell sind die bereits klassisch ausgebildeten Drehgestelle aber mit nur einer angetriebenen Achse noch nahe an einem 2-achsigen Drehgestell mit Lenkachse (Weiterentwicklung eines Maximum-Truck mit einer kleinen Lenkachsen). Die Fahrzeuge besassen nie Schienenbremsen (Magnetbremsen) und durften daher auch nicht auf den steilen Stadtlinien verkehren.
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Quai Philippe Godet.
Ce 2/4 43 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. Der heute über 100-jährige Triebwagen mit einer Einsatzzeit von fast 80 Jahren ist heute im Verkehrshaus Luzern ausgestellt. Die beiden neben dem Fahrer zu öffnenden Fenster waren für Jung und Alt stets ein besonderes Vergnügen und sorgten auch bei voll besetztem Wagen für beste Lüftung.
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Quai Philippe Godet.
Ce 2/4 43 + 47 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. (43 VHS Luzern, 47 verschrottet)
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Quai Philippe Godet
Ce 2/4 44 + 45 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. Durch die Kehrschleifen konnte die Stellung der Triebwagen immer wieder mal ändern. So sind im Vergleich zum vorgängigen Bild hier die beiden Triebwagen mit den Pantografen zueinander im Einsatz. Die beiden Triebwagen 44+45 sind heute im Trammuseum der ANAT bei Areuse beheimatet und werden wohl irgendwann auch wieder miteinander verkehren können. Triebwagen 45 befindet sich dazu bereits in Revision, der 2013 aus Paris zurückgeholte Triebwagen 44 wartet noch auf die Überholung. Die Triebwagen waren stets für Vielfachsteuerung ausgelegt.
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Place Pury.
Ce 2/4 44 + 45 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h, beide Triebwagen heute ANAT Trammuseum bei Areuse. Die Neuenburger Verkehrsdrehscheibe Place Pury war damals für alle Tram- und später Bus-linien der zentrale Endpunkt. Das Bild entstand gerade 1 Woche nachdem die Tramlinien 6 und 7 sowie die grosse Kehrschleife durch die Altstadt stillgelegt wurden. Wie im Hintergrund sichtbar wurde danach direkt gegenüber zur Kehrschleife der Linie 5 auch eine Kehrschleife für die Linie 3 erstellt. Die Linie 5 besass stets eine eigene Kehrschleife auf dem Place Pury da die Überlandwagen aus Profilgründen die verwinkelte Kehrschleife durch die Altstadt (Boucle "tour de ville") nicht befahren konnten. Links im Bild ein bald nach rechts abbiegender Trolleybus der Linie 1 nach St.Blaise, bis 1957 ebenfalls noch eine Tramlinie. Das hier gerade neu erstellte Verkehrslayout hielt sich so bis zur Stilllegung der Linie 3 im Jahre 1976.
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Place Pury.
Ce 2/4 44 + 45 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h, beide Triebwagen heute ANAT Trammuseum bei Areuse. Der Zug hat gerade grünes Licht bekommen und überquert nun den Quai Philippe Godet um dann unmittelbar am See Richtung Boudry zu fahren. Durch den Bau eines Parkhauses am Seeufer und um Störungen des Individualverkehrs zu vermeiden, wurde 1988 diese direkte Umsteigestelle aufgegeben und die Linie 5 bis vor diesen Strassenübergang am Rand vom Place Pury zurückgenommen.
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Quai Philippe Godet / Place Pury.
Ce 2/4 44 + 45 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h, beide Triebwagen heute ANAT Trammuseum bei Areuse. Der Zug überquert gerade vom Place Pury kommend den breit ausgebauten Quai Philippe Godet und schwenkt auf das eingleisige Eigentrasse entlang dem Neuenburger See ein. Die Ausweichstelle links konnte für wartenden Einsatzwagen benutzt werden, welche vom Depot Evole bereits bis Place Pury vorgezogen wurden um das Streckengleis wieder freizugeben. Die Strassenmarkierung auch über den Schienen scheint noch sehr neu zu sein. In der Tat wurden ja nur 1 Woche vor dieser Aufnahme die Tramlinien 6 und 7 sowie die Altstadtkehrschleife stillgelegt und das Verkehrslayout im ganzen Umfeld von Place Pury neu ausgelegt.
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Boudry.
Be 4/6 1103 Serie 1101-1104 Breda/TIBB, Bj.1942, 4x 60PS, 60 km/h, 26.5t ex. Genua. (Triebwagen 1101 wurde von Ansaldo gebaut und besass nur 4x 45PS Motoren). Italien war einst führend im Bau von Strassenbahnen. So entstanden unglaublicherweise mitten in den Kriegswirren 4 ihrer Zeit weit voraus stehende Gelenkwagen für Genua. Dennoch sank da der Stern des einst fortschrittlichen schienengebundenen Nahverkehrs nach dem zweiten Weltkrieg rapide. So wurden im Dezember 1966 die letzten Linien der Strassenbahn von Genua stillgelegt. Neuenburg ergriff die Gelegenheit, die 4 Gelenkwagen mit bereits 25 Betriebsjahren für die Überlandlinie 5 als Entlastung des Rollmaterials von 1902 zu erwerben. Nachdem erste Probefahrten noch im grünen Anstrich der UITE/AMT Genua (Società Unione Italiana Tramways Elettrici/ab 1965: Azienda Municipalizzata Trasporti) erfolgten, wurden die Fahrzeuge umgehend den TN Normalien mit Pantograf angepasst und mit einem Neuanstrich versehen. Das Bild von diesem für die damalige Zeit immer noch sehr modern wirkenden Wagen entstand wenige Wochen nach der Inbetriebsetzung. Die Wagennummer aus Genua wurde vorerst übernommen und erst in den 80er Jahren auf 591-594 umnummeriert. Geradezu ideal für die unmittelbar am Ufer des Neuenburger Sees entlang führende Linie besassen die Wagen sogar drehbare Sitze. Die Triebwagen trugen ab 1967 bis 1981, der beginnenden Modernisierung/Umbau der Linie zur Vorortsbahn "Littorail", die Hauptlast auf der Linie 5 und kamen danach noch auf dem Seitenast Areuse-Cortaillod bis zur Stilllegung 1984 zum Einsatz. 1982 wurde der mit schwächeren Motoren und von Ansaldo statt Breda gebaute Wagen 591, 1988 die Wagen 593,594 verschrottet. Der Triebwagen 1102 (später 592) war als Museumswagen vorgesehen und musste zusammen mit den anderen ANAT Fahrzeugen 1988 aus Platzgründen die TN Geleise verlassen. Im Exil in Le Locle musste der Triebwagen leider ebenfalls aus Platzgründen im Freien abgestellt werden. Witterungs- und Fremdeinflüsse setzten dem Triebwagen leider so stark zu, dass der Wagen bereits 1993 noch in Le Locle verschrottet wurde.
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Boudry Depot. Im Zuge des Umbaus der Linie 5 auf Betrieb als Vorortsbahn wurde hier 1984-85 ein neues Depot gebaut. Dieses etwa doppelt so grosse Gebäude steht 90 Grad gedreht mit den Einfahrten direkt Richtung Neuchâtel ausgerichtet. (parallel zur im Hintergrund knapp sichtbaren Hochstrasse). In dem Zusammenhang entfiel auch die Kehrschleife.
Ce 2/4 43 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h, heute im Verkehrshaus Luzern
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Boudry, Endstation/Kehrschleife
Ce 2/4 43 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. 1981 zusammen mit C2 114 an Ch.d.fer touristique du Vivarais für eine geplante Museums-Strassenbahnlinie. Projekt gescheitert. Abstellung in Tournon > Lamastre > ab 2002 Oullins. Da schwere Vandalismusschäden. 2008 an Verein ATHALY (Association pour le Tramway Touristique et Historique de l'Agglomération Lyonnaise) und im Raum Lyon geschützt eingelagert. Weiters Vorgehen noch offen.
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Depot Evole
Be 4/6 1103 Serie 1101-1104 Breda/TIBB, Bj.1942, 4x 60PS, 60 km/h, 26.5t ex. Genua. Gerade frisch überholt im TN Farbkleid hinterlässt der bereits 25-jährige Triebwagen einen zeitgemässen und modernen Eindruck. Ab 1981 mit der Einführung der neuen "Littorail" Züge als Reserve und auch ganztags bis 1984 auf der Linie Areuse-Cortaillod eingesetzt. 1988 verschrottet.
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Depot Evole.
Ce 2/4 42 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. In den 70er Jahren wird der Triebwagen nach einem Unfall mit veränderten Seitenblechen (ohne Zierleiste) wieder aufgebaut. Ab 1986 ANAT Museumsfahrzeug. 1987 beim Verlad ins Exil nach Le Locle abgestürzt und verschrottet. Im Hinblick auf einen für die Linie 5 typischen, dreiteiligen Zug mit Tw+Bw+Tw konnte ANAT 2013 den gut erhaltenen Ce 2/4 44 vom Museum AMTUIR Paris übernehmen.
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Quai Philippe Godet
Be 4/6 1103 Serie 1101/1102-1104 Breda/TIBB, Bj.1942, 4x 60PS, 60 km/h, 26.5t ex. Genua. 5 Jahre älter als die 1947 neu beschafften schweizerischen Standardwagen 81-83 aber im Erscheinungsbild moderner. Die 240PS (1102-1104) erlaubten den Fahrzeugen dazu eine sehr zügige Beschleunigung. Die Triebwagen waren als Alleinfahrer konzipiert und besassen nur eine einziehbare Hilfskupplung. Um 1980 umnummeriert in 593 (Serie 591-594). Die Nummern 1101-1104 waren noch die originalen Nummern von Genua.
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Quai Philippe Godet
Ce 2/4 46 + C4 113 + Ce 2/4 43. Für Jahrzehnte das bekannte Bild eines Zuges auf der Linie 5. Die Triebwagen waren mit einer Vielfachsteuerung ausgelegt, dazu konnten bis zu 3 Zwischenwagen eingereiht werden. Ce 2/4 46 + C4 113 gelangten ins Deutsche Strassenbahnmuseum (DSM) Wehmingen bei Hannover und der Ce 2/4 43 ins Verkehrshaus Luzern.
C4 113 hatte die Ehre als Buffetwagen im Rahmen der Abschiedsfeierlichkeiten der Linie 3 im Sandwich zweier Stadttriebwagen der Serie 70 nach Corcelles befördert zu werden. Dies ist der einzig bekannte Ausflug eines Fahrzeugs der Linie 5 auf eine Stadtlinie. Da die Überlandwagen von der flachen Linie 5 keine Magnet-Schienenbremsen besassen, war ein Einsatz auf den steilen Stadtlinien nicht möglich. Dazu konnte die einstige Altstadtkehrschleife von den langen Überlandwagen aus Profilgründen nicht befahren werden.
C4 113 ist seit der Sammlungsverkleinerung nach dem DSM Konkurs und Neugründung des Hannoversche Strassenbahn Museum (HSM) nicht mehr im Bestand. Der Ce 2/4 46 wurde hingegen mittlerweile für eine Präsentation in einer Ausstellungshalle hergerichtet.
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Quai Philippe Godet
Ce 2/4 46 + C4 113 + Ce 2/4 43. Der gut besetzte Zug hat soeben die Kehrschleife auf dem Place Pury verlassen und überquert gerade den Quai Philippe Godet. Rechts das mit einem eigenen Tramsignal gesicherte Ausweichgleis in der Zufahrt zur Kehrschleife. Da konnten Einsatzfahrzeuge der Linie 5 auf ihren Dienst warten, ohne die eingleisige Strecke vom Depot Evole zum Place Pury zu blockieren. Einsatzfahrzeuge der Linie 3 rückten üblicherweise auf das Verbindungsgleis zwischen den beiden Kehrschleifen vor.
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Quai Philippe Godet
Ce 2/4 46 + C4 113 + Ce 2/4 43. Anhand der aufgetürmten Schulmappen war dies ganz offensichtlich auch ein von Schülern gut benutzter Kurs. Die beiden zu öffnenden Seitenfenster an der Triebwagenfront erlaubten auch am Zugende eine entspannte Reise mit viel Frischluft. Ce 2/4 43 ist heute im Verkehrshaus Luzern in sehr gutem Zustand erhalten.
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Quai Philippe Godet
Be 4/6 1104 (ab ca. 1980: 594) Serie 1101/1102-1104 (591-594) Breda/TIBB, Bj.1942, 4x 60PS, 60 km/h, 26.5t ex. Genua. Bis 1981 Hauptlast auf der Linie 5, danach bis 1984 Areuse-Cortaillod und in Randstunden. Im Jahr 1988 war 594 der zuletzt eingesetzte Gelenkwagen anlässlich der Verabschiedung des traditionellen Rollmaterials auf der Linie 5 und wurde danach noch im selben Jahr verschrottet.
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Quai Philippe Godet.
Anlässlich der Inbetriebsetzung der neuen, 1981 gebauten Littorail Züge gab es Dank Mithilfe von ANAT an mehreren Tagen auch noch Sonderfahrten mit nicht mehr regulär oder bereits im Besitz von ANAT befindlichem Rollmaterial. Bedingt durch die etwas geringeren Höchstgeschwindigkeiten wurden die alten Züge zwischen den neuen, regulären Zügen als "Train direkt" eingesetzt. Im Gegensatz zu früher mit gemalten rot/weissen Tafeln kamen da grüne Tafeln mit Klebebuchstaben zum Einsatz. Diese frühen Klebebuchstaben hielten sich aber offensichtlich nicht lange im Freilufteinsatz und so blieben nur noch die Tafeln mit Spuren der "Direct" Beschriftung übrig.
Zwischen den mittels Fernsteuerung verbundenen Triebwagen Ce 2/4 Bj.1902 konnten bis zu 3 Beiwagen eingereiht werden. Triebwagen 47 gelangte um 1988 zum Museum AMITRAM bei Lille (F), konnte 2011 durch ANAT zurückgeholt werden und wurde nach dem Erwerb des besser erhaltenen Triebwagens 44 aus Paris 2016 zur Gewinnung von Ersatzteilen verschrottet.
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Quai Philippe Godet. Ce 2/2 73 + C2 143 + ehemalige Pferdebahnhänger C2 1.
Zum selben Anlass, noch vor seinem 1988 erfolgten Abtransport ins Exil nach Le Locle (ohne den C2 1), verkehrte auch der erste, im Hinblick auf das 1997 anstehende 100 Jahr Jubiläum der TN bereits 1994 wieder zurückgeholte und durch TN revidierte Zug. Auch 2020 ist dies der einzige bereits einsatzfähige Zug aus dem Trammuseum in Areuse. Diese sehr beliebte Zuggarnitur ist heute immer mal wieder unter dem Namen "Le Britchon" im Einsatz. Alle heute in Neuchâtel vorhandenen Fahrzeuge haben nur Dank dem unermüdlichen Einsatz von ANAT überlebt. Nachdem beidseitig der Linie 5 die Kehrschleifen aber entfernt und da selbst eine Umfahrung via Ausweichstelle nicht mehr möglich ist, bedarf der Einsatz des Einrichtungszuges einen erhöhten Aufwand. So muss der Zug zwischen Depot Evole und der nur noch stumpf endenden Linie am Rand von Place Pury in einer Richtung gestossen werden.
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Stolz präsentiert sich da der von ANAT zur musealen Aufbewahrung erworbene Triebwagen Ce 2/4 45 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h. Aber wie für alle Museumsfahrzeuge der ANAT stehen auch diesem Triebwagen ab 1988 noch über 20 kritische Jahre im Exil in einem alten ungeheizten SBB Depot in Le Locle bevor. Dank der Einstellung im Depot (583 und 593 konnten nur davor abgestellt werden) waren die Schäden nicht ganz so gross, sodass noch eine betriebsfähige Aufarbeitung erfolgen kann. Die Revisionsarbeiten am Triebwagen sind (Stand 2020) im Trammuseum Areuse schon weit fortgeschritten.
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry, Endstation mit Kehrschleife
Ce 2/2 73 Bj.1922 + C2 143 Bj.1950(Umbau) + C2 1 Bj.1894 bildeten als Vertreter der einstigen Stadtlinien schon damals einen attraktiven Museumszug der ANAT. Die mit Magnet-Schienenbremsen und starken 2x70PS Motoren für die steilen Stadtlinien ausgerüsteten Fahrzeuge waren aber bedingt durch ihre bescheidene Höchstgeschwindigkeit von 35km/h nur selten auf der Überlandlinie 5 im Einsatz. Um den regulären Fahrplan nicht zu stören, fuhren an den Anlässen zur Einweihung der neuen Littorail Züge die Museumszüge nur mit wenigen Halten als "Train direkt". Der mit einer grün/weissen Zugfolgetafel gekennzeichnete Zug verkehrt im Verbund mit einem unmittelbar folgenden alten Gelenkwagen ex.Genua. Der ehemalige Pferdebahnanhänger Neuchâtel-St.Blaise von 1894 konnte als einziges Museumsfahrzeug stets in Neuchâtel verbleiben und wurde gerne auch für Jubiläumsveranstaltungen an andere Städte ausgeliehen (siehe auch Teil4).
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Ce 2/2 73 Bj.1922 (Serie 71-78 Bj.1921-28) TN/SIG/MFO/BBC, 2x70PS, 35km/h, 10.9t. Museumsfahrzeug ANAT. Bis 1976 im Einsatz auf der letzten Stadtlinie 3 Neuchchâtel-Corcelles. Ab 1988 ausgelagert im SBB Depot Le Locle und 1994 zum bevorstehenden Jubiläum 100 Jahre TN (1997) als erstes Museumsfahrzeug mit Beiwagen C2 143 zurückgeholt und durch TN betriebsfähig überholt.
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Ce 2/4 45 Bj.1902 SWS/MFO, 2x50PS, 15.3t, 50km/h, Museumsfahrzeug ANAT. 1988-2010 im SBB Depot Le Locle eingelagert. Ab 2010 im Trammuseum bei Areuse. Der Triebwagen befindet sich da (2020) in einer umfangreichen Hauptrevision für eine Wiederinbetriebnahme.
Originalbild anzeigen | BEB / 22.7.1990 |
Chamby, Museumsbahn Blonay-Chamby.
Für die Festlichkeiten anlässlich der Inbetriebsetzung der neuen Littorail-Züge organisierte ANAT mit Unterstützung der Museumsbahn Blonay-Chamby auch einen Besuch der damals bei BC gerade betriebsbereit wieder aufgebauten Dampftramlokomotive. Ähnliche Lokomotiven kamen ursprünglich bei der Eröffnung 1892 der Bahn "NCB, Régional Neuchâtel-Cortaillod-Boudry" zum Einsatz.
Die seltene im Jahr 1900 von Krauss in München mit der Fabriknr. 4278 gebaute Dampftramlok Nr. 4 in Kastenbauweise der "Ferrovie e Tramvie Padane" war bis 1932 auf der Meterspurlinie Ferrara-Codigoro und danach bis zur Stillegung 1960 auf 950mm Spurweite auf der Ferrovia Rimini-Novafeltria im Einsatz. 1970 als Schrott von BC erworben konnte die Lok 1981 wieder in Betrieb genommen werden.
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Dampftramlokomotive G 2/2 4 der Museumsbahn Blonay-Chamby zu Besuch bei der TN anlässlich der Festlichkeiten zur Inbetriebsetzung der "Littorail" Züge. Die Lokomotive wurde als Schrotthaufen 1970 von BC erworben und konnte gerade 1981 erstmals in Betrieb gesetzt werden.
Lok 4 Bj.1900 Krauss, München ex. Ferrovie e Tramvie Padane (I).
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Dampftramlokomotive G 2/2 4 j.1900 Krauss,München der Museumsbahn Blonay-Chamby ex. Ferrovie e Tramvie Padane (I).
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Dampftramlokomotive G 2/2 4 j.1900 Krauss,München der Museumsbahn Blonay-Chamby ex. Ferrovie e Tramvie Padane (I).
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Dampftramlokomotive G 2/2 4 j.1900 Krauss,München der Museumsbahn Blonay-Chamby ex. Ferrovie e Tramvie Padane (I). Dank guten Beziehungen zur Museumsbahn Blonay-Chamby war es ANAT gelungen die bei BC gerade fertig revidierte bzw. die da aus einem Haufen Schrott wiederaufgebaute besondere Dampftramlokomotive sogleich für die Festlichkeiten nach Neuenburg zu holen. So war es auch nicht verwunderlich, dass es dazu noch das ein und andere zu überprüfen und justieren gab. Auf so einer Testfahrt bei Boudry ist die Lokomotive deshalb auch sehr gut besetzt.
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry, Testfahrt mit der frisch revidierten Dampftramlokomotive der Museumsbahn Blonay-Chamby G 2/2 4 Bj.1900 Krauss,München ex. Ferrovie e Tramvie Padane (I).
Originalbild anzeigen | Foto: Heinz Bircher / 14.6.1981 |
Boudry
Ebenfalls von der Museumsbahn Blonay-Chamby kam für die Festlichkeiten auch der halboffene Personenwagen TN 121 Bj.1892 M.F.Basel zurück in seine ehemalige Heimat. Der Wagen besitzt den farbenfrohen Anstrich nach der Jahrhundertwende wie er auch am Pferdebahnwagen C2 1 appliziert wurde. Der Dampfzug absolvierte Fahrten nach Cortaillod, der Beiwagen 121 machte dazu auch Ausflüge mit elektrischen Triebwagen von 1902 nach Neuenburg.
Dampftramlokomotive G 2/2 4 j.1900 Krauss,München der Museumsbahn Blonay-Chamby ex. Ferrovie e Tramvie Padane (I).
Originalbild anzeigen | BEB / 21.4.1984 |
Boudry
Be 4/6 594 (bis 1980 1104) Serie 591/592-594 Breda/TIBB, Bj.1942, 4x 60PS, 60 km/h, 26.5t ex. Genua. (591 wurde von Ansaldo gebaut und besass nur 4x 45PS Motoren). Bis 1981 Hauptlast auf der Linie 5, danach bis 1984 meist noch Areuse-Cortaillod. 594 war der 1988 zuletzt auf der Linie 5 eingesetzte Gelenkwagen und wurde noch im selben Jahr verschrottet. Die Triebwagen ex. Genua haben sich aber auch in Neuenburg sehr gut bewährt und erfuhren nur wenige Änderungen wie mit Gummi eingefasste Fenster. 592-594 erhielten im Laufe der Zeit Einholm-Stromabnehmer.
Zur Zeit der Aufnahme war gerade eine Vergrösserung/Neubau des Depots in Boudry im Gange. Die Signale sind bereits nach Eisenbahn-Richtlinien für den "Littorail" Betrieb ausgelegt.
Originalbild anzeigen | BEB / 21.4.1984 |
Ab 1981 wurde die klassische Überlandtramlinie 5 zur Vorortsbahn "Littorail" umgebaut und mit Fahrzeugen ähnlich zu den Zügen der Forchbahn bei Zürich ausgerüstet. Für die Gelenkwagen ex Genua 591-594 sowie die VSTII Standardwagen 581-583 blieben bis zur Stilllegung am 2.6.1984 noch der Verkehr auf dem Seitenast Areuse-Cortaillod und in Abendstunden mit schwacher Frequenz auf der Hauptlinie nach Boudry übrig. Leider konnte keiner dieser bemerkenswerten Gelenkwagen museal erhalten werden. Seit 1981 haben die Littorail Züge im Hintergrund den Verkehr auf der Linie 5 nach Boudry übernommen.
Originalbild anzeigen | BEB / 21.4.1984 |
Alt und neu in Boudry. Der Triebwagen 594 ex. Genua wird noch wenige Wochen für den Betrieb zwischen Areuse und Cortaillod benötigt. (Stilllegung 2.6.1984). Er steht auf dem Zufahrtgeleise für das gerade im Bau befindliche neue Depot in Boudry. Tw 594 wird 1988 nach 46 Betriebsjahren verschrottet. Dieses Schicksal wird den 1981 gebauten "Littorail" Zug links im Bild übrigens bereits nach 38 Betriebsjahren im Jahre 2019 treffen. Die 1988 nachbeschafften 2 Littorail Triebwagen 505/506 werden es sogar nur noch auf 31 Betriebsjahre bringen.
Abschied von den letzten Tramfahrzeugen auf der Linie 5 am 20.3.1988:
Bereits seit 1981 wurde der Betrieb auf der Linie 5 hauptsächlich mit den von der Forchbahn bei Zürich abgeleiteten "Littorail" Vorortsbahnzügen durchgeführt. Für den Betrieb auf der 1984 stillgelegten Zweiglinie Areuse-Cortaillod sowie für Abendstunden auf der Hauptlinie wurden noch einige Triebwagen der Serien 580 und 590 für den Littorail Vorortsbahnbetrieb adaptiert und vorgehalten. Dabei verloren die 580er Wagen vom Stadtnetz aber bereits ihre für Neuenburg so typischen grossen emaillierten Dachtafeln mit den Liniennummern. Nachdem 1988 noch 2 weitere Littorail Triebwagen nachbeschafft, wurden alle noch verbliebenen alten Fahrzeuge ausser Betrieb gestellt. Es war der ANAT zu verdanken das es mit den Wagen 594 und 583 am 20.3.1988 nochmals einige Abschiedsfahrten bei Tageslicht gab.
Nachdem TN 1986 die stillgelegte Strecke nach Cortaillod mit dem dortigen Depot an die Gemeinde Cortaillod verkaufte und diese kein Interesse an einem Trammuseum besass, mussten alle bisher da eingestellten ANAT Fahrzeuge vom dortigen Depot abgezogen werden. Durch die Nachbeschaffung weiterer Littorail Wagen gab es ab 1988 keinen freien Platz mehr in den Depots Evole oder Boudry. So mussten in dem Jahre auch alle für ein Museum vorgesehenen Tramfahrzeuge (ausser der kleine von TN revidierte Pferdebahnwagen 1) die Geleise der TN verlassen. 1988 kann man daher auch als das definitive Ende eines Strassenbahnbetriebes in Neuchâtel betrachten. Noch im selben Jahr wurden mit erheblichem Transportaufwand die ANAT Museumswagen nach Le Locle in ein altes SBB Depot verfrachtet. Für den abgebildeten damals betriebsbereiten Standardwagen 583 sowie den Gelenkwagen 592 gab es aber nur die Möglichkeit einer Aufstellung im Freien vor dem Depot. Es sollte über 20 Jahre dauern bis die letzten Fahrzeuge 2010 aus ihrem Exil in Le Locle wieder nach Neuenburg ins neu gebaute Museum bei Areuse zurückkehren konnten. Leider hat die Freiluftaufstellung und Fremdeinflüsse dem Gelenkwagen so zugesetzt, dass eine Rückkehr sinnlos und das Fahrzeug vor Ort verschrottet werden musste. Nur mit viel Glück und nicht mehr betriebsbereit konnte aber wenigstens der Standardtriebwagen vom Typ VST II 583 noch gerettet werden.
1988 war daher für die ANAT wohl das schwärzeste Jahr überhaupt, dass sich nach 2 Jahrzehnten die Geschichte doch noch zum Guten wendet, war damals noch nicht absehbar. Um so grösser die Anerkennung, dass in diesem besonderen Jahr noch die Kraft und der Elan seitens ANAT da war diese Abschiedsfahrten zu organisieren. Der bei diesen Fahrten beteiligte Gelenkwagen 594 wurde danach noch im selben Jahr verschrottet.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Auvernier
Letztmals reguläre TN Tramfahrzeuge in Neuenburg. Durch Bauarbeiten an der nun als "Littorail" betriebenen Vorortsbahnlinie und den an beiden Enden durch je zwei einfache Stumpfgleise ersetzten Kehrschleifen, waren die Abschiedsfahrten nur noch zwischen Depot Evole und Colombier möglich. Nur für diese Fahrten wurden dazu aber diese ungewöhnlichen Zielschilder erstellt. Beim mit Rollband ausgerüsteten Gelenkwagen wurde dazu ein Aufkleber auf die Scheibe der Richtungsanzeige geklebt. Das ganze Gebiet um Auvernier bis Colombier besteht aus einer im Rahmen des Autobahnbaus gemachten sehr umfangreichen Seeaufschüttung. Ein aussergewöhnlicher Vorgang für ein Gewässer in der Schweiz. Ursprünglich verlief hier das Trassee weit links am Fusse des Hügels direkt am damaligen Seeufer.
Be 4/6 594 (ex. 1104) Bj.1942 Breda/TIBB, 4x 60PS, 60km/h. Vier (1101-1104) dieser bemerkenswerten ihrer Zeit weit voraus stehenden Triebwagen konnten 1966 vom gerade stillgelegten Trambetrieb in Genua erworben und nach kleineren Anpassungen 1967 auf der Linie 5 in Betrieb gesetzt werden. Als Besonderheit besassen diese Fahrzeuge drehbare Sitze, für eine damals noch direkt am Seeufer entlang führende Linie geradezu optimal.
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h gehört zu den drei (81-83) einzig gebauten schweizerischen Standardwagen des Typ VSTII. Diese Zweirichtungsfahrzeuge mit beidseitigen Türen wären für die Modernisierung von Trambetrieben in mittelgrossen Städten ohne Kehrschleifen wie z.B. Schaffhausen, Winterthur, Lugano, Fribourg, St.Gallen etc. vorgesehen gewesen. Ausser Neuchâtel entschieden sich in den 60er Jahre aber alle diese Städte ihre Strassenbahnen durch Busbetriebe zu ersetzen.
Be 4/4 83 kehrte 2010 vom Exil in Le Locle ins Trammuseum bei Areuse zurück. Leider durch die da lange Freiluftaufstellung gezeichnet und nicht mehr betriebsfähig.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Auvernier
Die ehemals klassische Überlandtramlinie 5 wurde mittlerweile zu einer eisenbahnähnlichen Vorortsbahn umgebaut.
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Auvernier
Auf seinen letzten Fahrten war das zukünftige ANAT Museumsfahrzeug noch gut gepflegt und einwandfrei im Schuss. Noch im selben Jahr begann die destruktive zwanzigjährige Auslagerung im Freien bei Le Locle. Das Fahrzeug konnte trotzdem 2010 noch für das neue ANAT Museum zurückgeholt werden, eine betriebsbereite Aufarbeitung wird, sofern überhaupt machbar aber enorme Mittel an Zeit und Geld voraussetzen. Der ins Verkehrshaus Luzern gelangte bestens gepflegte Triebwagen 582 wurde unverständlicherweise da 1996 an einen Privatmann aus Deutschland verschenkt bzw. aus dem musealen Bestand entsorgt und steht heute nun auch schon seit 20 Jahren im Freien in Wiehe ca. 40km nordwestlich von Naumburg (Thüringen) abgestellt. Der Triebwagen 581 wurde bereits 1986 verschrottet.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Serrières, Quai Jeanrenaud
Blick von der Hafenmole auf den vorbeifahrenden Be 4/4 583. Die ursprünglich auf den Stadtlinien 1 und 3 eingesetzten Stadttriebwagen waren auch Dank ihrer guten Höchstgeschwindigkeit von 60km/h immer auch zwischendurch auf der Linie 5 im Einsatz. 1981 noch adaptiert für den "Littorail" Vorortsbahnbetrieb ohne die einst typische emaillierte Tafel mit der Liniennummer, im Einsatz in verkehrsschwachen Abendstunden und im Verkehr auf der 1984 eingestellten Seitenlinie Areuse-Cortaillod.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Serrières, Quai Jeanrenaud
Blick von der Hafenmole auf den vorbeifahrenden Be 4/4 583
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Depot Evole
Be 4/6 594 (ex. 1104) Bj.1942 Breda/TIBB, 4x 60PS, 60km/h ex. Genua. Für die nur noch zwischen Evole und Colombier möglichen Abschiedsfahrten erhielt der ansonsten mit Rollfilmen ausgerüstete Triebwagen einen Aufkleber mit der ungewöhnlichen Zielanzeige.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Depot Evole
Zum letzten Mal auf Drehstühlen entlang dem Neuenburger See. Die 1942 gebauten und 1966 von der TN (Tramways de Neuchâtel) erworbenen Triebwagen aus Genua erhielten für die 1967 erfolgte Inbetriebsetzung Anpassungen wie die für den hiesigen Winter nötigen, mit Gummiprofilen eingefassten, neuen und vornehm getönten Scheiben. Dazu mussten natürlich auch die in Genua noch gebräuchlichen Stangenstromabnehmer durch Pantografen ersetzt werden, welche an den Triebwagen 592-594 im Laufe der Jahre noch durch Einholm-Stromabnehmer ersetzt wurden. Als Alleinfahrer konzipiert behielt der Wagen aber stets seine Hilfskupplung.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Depot Evole. In der Ausweichstelle des Depots wartet der als Extrazug (Course Spéciale) beschriftete Triebwagen auf das "En route" des Einsatzleiters. Zu der Zeit wird gerade die Kehrschleife am Place Pury abgebrochen und durch 2 einfache, am Rande des Platzes verlegte stumpf endende Gleise ersetzt.
Be 4/6 594 (ex. 1104) Bj.1942 Breda/TIBB, 4x 60PS, 60km/h ex. Genua.
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Colombier
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h. Im Hintergrund der Dienst-Triebwagen (Schneepflug) Xe 2/2 601 und der Pferdebahnanhänger C2 1. Während 1988 alle ehemaligen Tramfahrzeuge die Geleise der TN verlassen mussten, blieb dieses Schicksal nur diesen beiden Fahrzeugen erspart. Erst 2010 werden die 3 abgebildeten Fahrzeuge im neu eröffneten Trammuseum bei Areuse wieder zusammentreffen, dann aber wird der Ce 4/4 583 nach zwanzigjähriger Freiluftaufstellung leider in schlechtem, nicht mehr betriebsfähigen Zustand sein.
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Colombier
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h gehört zu den drei (81-83) einzig gebauten schweizerischen Standardwagen des Typ VSTII.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier
Wassersprengwagen/Schneepflug Xe 2/2 601 (ex.301) Bj.1911 SWS/MFO, 45PS, 30km/h, Kessel 8000l. Solche Wassersprengwagen besassen viele Strassenbahnen zu einer Zeit als die Strassen noch mehrheitlich unbefestigt ohne Asphaltbeläge waren. Damit wurde der Gleisbereich bewässert und die Staubentwicklung reduziert. Die weitere Funktion waren Fahrten mit einem Schneepflug. In dieser Funktion als noch aktives Dienstfahrzeug entging er (zusammen mit dem angehängten Pferdebahnanhänger C2 1) als einziger alter Triebwagen der 1988 erfolgten kompletten Räumungsaktion alter Fahrzeuge. In der Obhut der ANAT ist das über 100-jährige Fahrzeuge als Xe 2/2 601 aber noch stets im aktiven Fahrzeugbestand der TN. Der historische Pferdebahnanhänger C2 1 (ex. 5 bzw.105) Bj. 1894 SIG konnte bedingt durch seinen geringen Platzbedarf in Neuchâtel verbleiben. 6 dieser Wagen wurden ursprünglich von der Tramgesellschaft Neuchâtel-St.Blaise beschafft und später als Anhänger für den elektrischen Betrieb umgebaut.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier
leider wurde durch den Autobahnbau entlang des Ufers des Neuenburger Sees besonders die Gegend um Auvernier-Colombier-Boudry arg gebeutelt. So gibt es da nicht mehr viele attraktive Fotostandorte. Einer dieser wenigen Orte befindet sich unmittelbar vor dem ehemaligen NCB Bahnhof von Colombier, für diese Sonderfahrten auch Endhaltestelle. Für den Gelenkwagen 594 ex. Genua war es der definitiv letzte Auftritt am Ufer des Neuenburger Sees. Die 3 Triebwagen 591,593,594 gingen bis 1988 ins Alteisen, der als Museumswagen vorgesehene und noch nach Le Locle transportierte 592 musste da wegen grosser Schäden durch Witterung und Fremdeinflüsse 1993 verschrottet werden.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier
In derselben "Fotokurve" kurz vor der Haltestelle Colombier zeigt sich auch der Standardtriebwagen 583. Er wird 2010 tatsächlich aus seinem Exil in Le Locle wieder auf die TN Gleise zurückkehren können, allerdings nur noch in schlechtem nicht mehr betriebstauglichem Zustand. Es wär zu hoffen, dass irgendwann in ferner Zukunft vielleicht so ein Bild wieder möglich wird.
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h. Die Triebwagen besassen mit Leder bezogene sehr bequeme Sitze in Quer- und Längsanordnung und boten so auch genügend Stauraum für Kinderwagen und dergleichen. Selbstverständlich war damals zur Verladung der Kondukteur oder der nicht abgetrennt sitzende Tramführer behilflich. (Innenaufnahme siehe auch Teil 3)
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier. Wäre da nicht die aufgeklebte Liniennummer gäbe es an diesem noch kühlen Frühlingstag fast noch etwas Charme und Mode der 50er Jahre.
Be 4/4 583 (ex. 83) Bj.1947 SIG/SAAS, 4x50PS, 60km/h
Originalbild anzeigen | BEB / 20.3.1988 |
Colombier, Haltestelle und ehemaliger Bahnhof der Gründergesellschaft NCB (Neuchâtel-Cortaillod-Boudry). Für die Abschiedsfahrten mit den alten Tramfahrzeugen war hier Endstation. Rechts ein seit 1981 hier eingesetzter "Littorail" Zug in der Zusammensetzung Triebwagen+Steuerwagen. Die Nachbeschaffung im selben Jahr zweier weiterer Littorail Triebwagen verursachten auch die angespannte Platzsituation in den beiden noch vorhandenen Depots Boudry und Evole so, dass alle noch vorhandenen Tramfahrzeuge weichen mussten. Während 2010 der 1947 gebaute Triebwagen 583 wieder zurückkehren wird (nicht mehr betriebsfähig), werden 2019 alle Littorail Fahrzeuge (ausser Triebwagen 504 mit dem Wappen von Cortaillod als Museumsfahrzeug für ANAT) bereits wieder verschrottet, teilweise nach nur 31 Betriebsjahren. Zum Verhängnis wurden diesen Fahrzeugen das hochflurige nur über eine Treppe zu erreichende Wageninnere. Für einen Umbau mit niveaugleichen Einstiegspartien waren die Fahrzeuge aus heutiger Sicht bereits zu alt bzw. ungeeignet.
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