Standort auf Karte: Yakima:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

Die im Westen der USA gelegene Stadt Yakima ist Hauptort des gleichnamigen Bezirks Yakima County und liegt im Bundesstaat Washington. Die Kleinstadt liegt auf der östlichen Seite des mit den Vulkanen Mt.St.Helens und Mt.Rainier bekannten Kaskadengebirges (Cascade Range). Das an Wüstengebiete angrenzende Gebiet um Yakima ist aber in Richtung der Cascade Range ideal für den Obstanbau, vulkanische Erde und durch milde Temperaturen lange Erntezeiten, so wird Yakima County gern auch als Apple County bezeichnet. Dieser Wirtschaftszweig führte daher schon früh zur Anbindung Yakima's mit Eisenbahnlinien, im Jahre 1884 durch Northern Pacific NP (später Burlington Northern BN) und im Jahre 1911 durch OR&N bzw. Union Pacific UP. Während die NP(BN) Linie westwärts Yakima über den Stampedepass direkt mit Seattle an der Westküste verband und ostwärts via Pasco zu den industriellen Zentren von Minneapolis/Chicago führte, war die UP Linie nur eine in Yakima endende Stichstrecke zur weiter südlich gelegenen Transkontinentalverbindung der Union Pacific von Portland an die Ostküste.

Die 1907 eröffnete, auch im Güterverkehr aktiven Strassen- und Überlandbahnen (Interurban) der YVT Co (Yakima Valley Transportation Company) wurde 1909 von der Union Pacific übernommen und als UP Tochtergesellschaft geführt. So sicherte sich UP nach der Vollendung ihrer Stichlinie nach Yakima im Jahre 1911 den Güterverkehr zu/von den Obstplantagen und der damit verbundenen Industrie (Saftherstellung etc.). So war die heute in den USA grösste "Class1" Bahngesellschaft Union Pacific via YVT Co auch mal Besitzer von der städtischen Strassenbahn in Yakima und diversen damit verbundenen Überlandlinien. Das zeigte sich später auch im Farbschema, waren die elektrischen YVT Co Lokomotiven doch im typischen UP Farbschema gelb mit roten Absetzlinien gehalten. 

Wie überall in den USA setzte der Niedergang des öffentlichen Personen-Schienenverkehrs der rein privat betriebenen Bahnen schon vor dem WWII, mit dem frühen Aufkommen des motorisierten Strassenverkehrs ein. Dies wurde noch unterstützt, dass die Infrastruktur der Strassen im Gegensatz zu den von den Gesellschaften selbst zu finanzierenden Bahninfrastrukturen frei benutzbar waren. Nicht verwunderlich gehörten so besonders elektrisch betriebene Überlandbahnen zu den ersten Opfern dieser Politik, gefolgt von den städtischen Strassenbahnen. Bei den Eisenbahngesellschaften verlief diese Entwicklung leicht zeitversetzt analog.

So war es auch in und um Yakima. Obwohl 1930 YVT Co. noch drei sehr moderne, 4-achsige Triebwagen von Brill beschaffte, wurde 1935 der Personenverkehr auf den drei Überlandlinien eingestellt. 1947 fuhren dann auch die ebenfalls von YVT Co betriebenen städtischen Strassenbahnen zum letzten Mal. Der letzte reguläre Personenzug (Amtrak) hielt 1981 letztmalig am ehemaligen BN Bahnhof von Yakima. Während die nicht für den Güterverkehr benutzten Tramlinien umgehend abgebrochen wurden, konnten sich nun als Besonderheit in Yakima alle drei vor dem WWII für den Personenverkehr eingestellten Überlandlinien für den aussergewöhnlich umfangreichen Güterverkehr zu den hier typischen Apfelplantagen bis 1985 halten. Da spielte es auch eine Rolle, dass die Yakima Valley Transportation Company eine Tochtergesellschaft der Union Pacific Railroad (UP) war und so für Güterverkehr auf der in Yakima endenden UP Eisenbahnlinie sorgte.

Dieser elektrisch mit 600V DC betriebene Güterverkehr von YVT Co. konnte sich mit der Infrastruktur (Unterwerk/ Gleichrichter/ Depot/ Gleisanlagen etc.) aus der Jahrhundertwende so noch bis 1985 halten und wurde selbst je länger je mehr zu einem technisch bemerkenswerten Methusalem. Das anstehende Jubiläum zum 200-jährigen Bestehen der USA im Jahre 1976, mit viel historischem Bezug, liess die Idee konkret werden, auf den damals noch regulär im Güterverkehr betriebenen Überlandlinien mit historischen Triebwagen an die "gute alte Zeit" zu erinnern. Für die Umsetzung dieser Idee wurde man in Portugal in der Stadt Porto fündig. Da schrumpfte gerade das normalspurige, noch mit Triebwagen aus der Jahrhundertwende betriebene Tramnetz mit dem Ziel einer vollständigen Stilllegung. (P.S.: die Geschichte in Porto wird sich dann Jahrzehnte später völlig anders als damals angedacht entwickeln). 1974 mitten in den Wirren der portugiesischen Revolution, dem Umbruch von der Militärdiktatur zur Demokratie, konnten zwei noch beim dortigen Verkehrsbetrieb STCP revidierte und bereits mit Neuanstrich in rot/weiss für Yakima versehene Triebwagen in die USA verschifft werden. Als Besonderheit wurden die 1928/29 in Porto von STCP gebauten Triebwagen auf zugekauften Untergestellen von Brill in Philadelphia gebaut und haben mit den einst in Yakima verkehrenden Triebwagen aus der Zeit tatsächlich eine sehr grosse Ähnlichkeit.

Die noch 1974 ohne Beschriftungen in Yakima eingetroffenen Triebwagen erhielten vor Ort als Wagennummern die für die USA bedeutsamen Jahreszahlen 1776 und 1976 und waren sogleich einsatzbereit. An den Seitenwänden oberhalb der Fensterreihe erhielten die Wagen die Beschriftungen der finanzierenden Organe, Wagen 1776 "City of Yakima" und Wagen 1976 "County of Yakima". Die ursprünglich durch Feuerwehrleute von Yakima ausgeführten Fahrten auf dem noch in Betrieb stehenden Überlandnetz der YVT Co. waren ein grosser Erfolg, wenig überraschend auch über das Jubiläumsjahr 1976 hinaus. Dies führte 1983 zur Gründung des Vereins Yakima Interurban Trolley Lines (YITL) welcher danach für den Betrieb mit den beiden Triebwagen zuständig war. 

Bald brachen aber die wohl dramatischsten Jahre in der Geschichte des wiederbelebten Museumsbetriebes an. 1985 wurde die YVT Co. von Union Pacific stillgelegt, wenige Jahre danach vereinbarte UP mit BN (heute BNSF) "Trackage Rights", so konnte UP auch ihre eigene in Yakima endende Eisenbahnlinie nach Pasco stilllegen. Sich des besonderen Wertes der aus der Zeit gefallenen elektrischen Überlandlinien bewusst, verschenkte UP die gesamte vorhandene Infrastruktur mit der zuletzt da im Einsatz gestandenen Güterlokomotive 298 und einem antiken Fahrleitungs-Diensttriebwagen der Stadt Yakima. Auf den Glücksfall 1985 folgte aber leider bald die Katastrophe von 1987. Ein im Obstgeschäft tätiger Konzern konnte nur mit UP vereinbarten Durchfahrtsrechten juristisch den Abbruch der beiden Überlandlinien nach Henrybro und Wiley City erwirken. Dazu führten Eigeninteressen von Selah auch da zum weitgehenden Abbruch der Geleise auf deren Gemeindegebiet. Nur mit Glück gelang es die verkürzte Line durch die Selah Schlucht zu halten, gab es da doch in diesem unwegsamen Gebiet keinen kommerziellen Nutzen an den Grundstücken. Beim Besuch von Yakima gerade im Herbst dieses bewegten Jahres 1987 war die emotionale Belastung den stets freundlichen Mitgliedern von YITL anzumerken. So hatten wir die Ehre zum letzten Mal in Selah das Streckenstück von der damals noch im Zentrum gelegenen Endhaltestelle, die 4-spurige Hauptstrasse querend, ins anschliessende Industriegebiet zu befahren. Wenig später musste dann auch die in der Mitte Selah's gelegene Abfahrtsstelle an den Stadtrand verlegt werden. Niemand konnte 1987 voraussagen, ob der am Abgrund stehende Museumsbetrieb überleben wird.

Auch wenn noch weitere Turbulenzen und Tiefschläge folgten, ist die Geschichte aber auch Dank des Engagements der Stadt Yakima glücklicherweise weitergegangen. Eine Umorganisation mit Auflösung der bisherigen YITL und einer Neugründung als YVT (Yakima Valley Trolleys) fand im Jahre 2001 statt. Neben der verkürzten "Interurban" Linie wenig über den Stadtrand von Selah hinaus, kann heute auch ein kurzes reaktiviertes Teilstück der ehemals westlichen Überlandlinien auf Stadtgebiet von Yakima befahren werden. Eine Verlängerung dieser kurzen Strecke zu einem nahen Museum einerseits und ins Stadtzentrum von Yakima anderseits wurde in den 5-Jahres Investitionsplan der Stadt Yakima aufgenommen. Könnten diese Pläne trotz der zur Zeit angespannten Situation vor allem in den Städten der Westküste tatsächlich umgesetzt werden, besässe Yakima neben der Überlandlinie eine städtische Tramlinie als attraktives, historisches Ensemble. Nicht mit Blick auf Historie, aber dazu passend laufen Bemühungen via der BNSF-Linie wieder reguläre Personenzüge mit Halt in Yakima einzurichten.

 

 

Originalbild anzeigen BEB


Übersichtsskizze der einstigen zur Union Pacific Railroad gehörenden Yakima Valley Transportation Company (YVT Co.) mit den städtischen Tramlinien (stillgelegt 1947) und den drei Überlandlinien nach Speyers-Selah, Wiley City und Henrybro (stillgelegt Personenverkehr 1935, Güterverkehr 1985). 1985 wurden die drei Überlandlinien von UP zur musealen Erhaltung der Stadt Yakima geschenkt. Seit 1974 Museumsverkehr mit 2 Triebwagen ex.Porto auf allen drei Überlandlinien, nach 1983 organisiert durch Yakima Interurban Trolley Lines (YITL). Nach verlorenem Rechtsstreit 1987 Abbruch der Überlandlinien nach Wiley City und Henrybro sowie der meisten Geleise in Selah. Seit 2001 Betrieb auf der verkürzten Überlandlinie nach Selah durch Yakima Valley Trolleys (YVT) sowie auf einem kurzen Reststück der ehemals westlichen Überlandlinien als "städtische LInie". Letztere soll Richtung Downtown sowie zum Yakima Valley Museum verlängert werden.      

 

 

Alle Bilder vom Schicksalsjahr 1987 als klar war, dass die beiden westlichen Überlandlinien als Folge eines verlorenen Rechtsstreites abgebrochen werden und die Durchfahrt in Selah auch nicht zu halten ist. So stand die ganze Zukunft des restlichen Museumsbetriebes damals auf der Kippe und es war nicht klar, ob unser Besuch ein Abschied für immer war. Nach einer Neuorganisation 2001 (Yakima Valley Trolleys), Glück und Durchhaltewillen gelang trotz weiteren Tiefschlägen wie der Diebstahl der ganzen Fahrleitung nach Selah nach der Jahrtausendwende auf den übriggebliebenen Gleisen in Yakima und bis knapp über die Stadtgrenze von Selah den Museumsbetrieb in eine stabile, gesicherte Zukunft zu führen. So erhielt YVT mittlerweile auch den Schutzstatus als "National Historic Landmark".

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine St/South 5th Ave,
YITL (Yakima Interurban Trolley Lines) 1976 "County of Yakima" ex. Porto 254 Bj.1928 STCP

 

Triebwagen 1776 und 1976 ex. Porto (Portugal):

 
Betrieb 1908-1985: Yakima Valley Transportation Company (YVT Co)
(Tochtergesellschaft von Union Pacific, UP)

Triebwagen 1776/1976:
Museumsfahrten ab 1974 parallel zum regulären YVT Co Güterverkehr
Ab 1974: Betrieb durch Feuerwehrleute/Stadt Yakima   
Ab 1983: Betrieb durch Verein Yakima Interurban Trolley Lines (YITL)
Ab 2001: Betrieb durch Verein Yakima Valley Trolleys (YVT)
Spurweite 1435mm
Nummer  1776 "City of Yakima": ex. Porto 260 *)
1976 "County of Yakima": ex. Porto 254
*) seit 2001 im original gelben Anstrich mit Beschriftung der YVT Co
Bauserie Porto (Portugal): 250-261
Baujahr 1928/29
1974: revidiert durch STCP Porto für Export nach Yakima.
Hersteller Untergestell: Brill Philadelphia Typ 21E, Achsabstand 2,36m
Wagen: STCP (Serviços de Transportes Colectivos do Porto)
El.Ausrüstung Motoren 2x GE 68PS, Kontroller GE B54E
Gewicht 13t
Bemerkungen Für die Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der USA (1776-1976) beschaffte 1974 die Stadt und das County Yakima 2 Triebwagen aus Porto, um auf den damals noch fast vollständig erhaltenen, für Güterverkehr von YVT CO betriebenen Überlandlinien, historische Fahrten anzubieten. Die Triebwagen erhielten als Wagennummer die für die USA bedeutsamen Jahreszahlen 1776 und 1976.
Der Triebwagen 1976 wurde von 2000 bis 2002 an die Stadt Issaquah für einen Trolley-Testbetrieb auf einem Abschnitt einer alten Eisenbahnstrecke ausgeliehen. Der Betrieb erfolgte da zusammen mit einem Generatorwagen. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine St/South 6th Ave 
Der Triebwagen 1976 biegt auf die Überlandlinie nach Selah ein. Links das Gleis zu den beiden Überlandlinien nach Henrybro und Wiley City, welche im Jahr der Aufnahme, obwohl von Union Pacific an die Stadt Yakima geschenkt, als Folge einer juristischen Auseinandersetzung mit dem Plantagenbetreiber "Congdon Orchard" bezüglich Durchfahrtsrechte stillgelegt werden mussten. Nur ein sehr kurzes Stück davon in der Pine Street bis zur South 11th Avenue auf Stadtgebiet von Yakima konnte als museale "städtische Linie" erhalten werden. Eine Verlängerung zum im Franklin Park eröffneten Yakima Valley Museum ist aktuell geplant. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima
Sonderfahrt mit dem Triebwagen 1776 "City of Yakima" ex. Porto 260. Das gediegene rundliche Interieur ist typisch für die beiden aus Portugal stammenden, vom dortigen Strassenbahnbetrieb STCP (Serviços de Transportes Colectivos do Porto) im Jahre 1928/29 auf von Brill in Philadelphia gelieferten Untergestellen (Brill 21E) gebauten Triebwagen.

 

 

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Yakima County/Selah, Southern Ave/South 1st St
Die gerade querende Southern Avenue bildet die Grenze zwischen dem Yakima County und der Kleinstadt Selah. Blick Richtung Selah.
Die beiden aus Porto in Portugal gekauften Triebwagen wurden vor dem Export vom dortigen, damals im Niedergang befindlichen Strassenbahnbetrieb STCP revidiert und mit dem von Yakima gewünschten roten Anstrich versehen. Die Verschiffung in Porto im Jahre 1974 konnte trotz der Wirren der gerade ausgebrochenen Nelkenrevolution, dem Übergang von der Militärdiktatur zur Demokratie, unbeschadet stattfinden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima County/Selah, Southern Ave/South 1st St
In der heute entfernten Ausweichstelle zu Beginn von Selah wartet der als Sonderfahrt ausgeschilderte Triebwagen 1776 (ex. Porto 260) auf die Durchfahrt vom damals regulär verkehrenden Triebwagen 1976. Die anlässlich der Feierlichkeiten des 200-jährigen Bestehens der USA (1776-1976) beschafften Fahrzeuge wurden von der Stadt wie auch dem County Yakima finanziert. So war damals auch die Beschriftung oberhalb der Fenster im roten Zierstreifen unterschiedlich. 1776: "City of Yakima", 1976: "County of Yakima". Der Triebwagen 1776 bekam 2001 den ursprünglich bei YVT Co. verwendeten hellgelb/weissen Anstrich mit dazugehöriger historischer Beschriftung. Die Beschriftung oberhalb der Fenster "City of Yakima" entfiel. 
Im Land der Haftungsklagen und Anwälte schien es dem Betreiber ratsam, den Triebwagen für die Sonderfahrt mit diversen Halten auf freier Strecke, besonders im Strassenbereich, zusätzlich mit 4 Baustellenleuchten "zu sichern". Damals für Europäer exotisch, hat uns das Fehlen jeglicher Eigenverantwortung mittlerweile ja auch auf dem "alten Kontinent" eingeholt.     

 

 



 
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Yakima County/Ortsausgang von Selah, Blickrichtung "Selah Gap",
Die "Selah Gap" ist eine durch den Yakima River geformte Schlucht (Klus) durch den Ahtanum Ridge, eine tektonische Faltung, welche die Stadt Yakima von der Kleinstadt Selah trennt. 

 

 



 
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Yakima County, Selah Gap
Fahrt von Selah in die "Selah Gap" Richtung Yakima. Rechts das "Selah Ridge" als Teil vom Ahtanum Ridge.

 

 

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Yakima County/Selah Gap, Blickrichtung Selah 
Durch die Schlucht führen rechts auch die Geleise der Burlington Northern (ex. Northern Pacific) von Yakima nach Seattle. Wie in den USA üblich sind Eisenbahngesellschaften private Unternehmen und so zwängen sich auch aus Konkurrenzgründen oft mehrere Geleise durch dieselben Engstellen, sofern keine "Trackage Rights" vereinbart wurden. So gehörten die elektrisch betriebenen "Interurban" Linien der YVT Co (Yakima Valley Transportation Company) als Tochtergesellschaft der konkurrierenden "Union Pacific". 1935 wurde auf den Überlandlinien der Personenverkehr eingestellt, für den bis 1985 weiter betriebenen Güterverkehr kamen die elektrischen YVT Co Lokomotiven zum Einsatz. 1947 erfolgte die Einstellung und der Abbruch der städtischen Tramlinien, sofern die Geleise nicht Teil der ehemaligen, noch im Güterverkehr betriebenen Überlandlinien waren. 1983 formierte sich die YITL (Yakima Interurban Lines Association) welche sich für den Betrieb mit den beiden Museumstriebwagen verantwortlich zeigte. Deren Schild ist oberhalb des linken Stirnfrontfenster sichtbar. 

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima County/Selah Gap, Blickrichtung Yakima
Triebwagen 1776 ex. Porto 260 (Serie 250-261) Bj.1928/29 STCP (Serviços de Transportes Colectivos do Porto). 
Die Infrastruktur der einstigen "Interurban Trolley" Linien verblieben bis zur Betriebseinstellung im Jahre 1985 weitgehend im Originalzustand (Eröffnung der Selah-Linie 1913). So geben auch die aus Porto beschafften, auf Untergestellen von Brill aus Philadelphia aufgebauten Triebwagen ein äusserst authentisches Bild einer amerikanischen Strassenbahn. In der Tat besassen die ersten 1908 für Yakima gelieferten Triebwagen von Danville ebenfalls Brill Untergestelle vom selben Typ 21E. Die Sonderfahrt ermöglichte einige Fotohalte an nur schwer zugänglichen Orten, allerdings wurde von den hier verbreiteten Klapperschlangen gewarnt. Die durch den Yakima River geformte Klus durchschneidet das Ahtanum Ridge eine Faltung, welche östlich in die Rattlesnake Hills übergeht. Links unten die Geleise der konkurrierenden Burlington Northern Railroad (BN), heute fusioniert zur BNSF (Burlington Northern Santa Fe), der zweitgrössten Bahngesellschaft der USA. Nr.1 in den USA ist weiterhin die Union Pacific Railroad (UP) zu der einst als Tochtergesellschaft auch die Yakima Valley Transportation Company (YVT Co) mit ihren Tram- und Interurban- Linien gehörte.   

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima County/Selah Gap, Blickrichtung Selah
Links oben Fundamentüberreste einer ehemaligen Verladeanlage für Schotter des hier einst betriebenen Steinbruchs. Der Güterverkehr auf der elektrischen "Interurban" erfolgte mit normalen Eisenbahngüterwagen, welche in Yakima von der Union Pacific Railroad (UP) übernommen wurden. Im Gegensatz zu Europa erlaubte die zu Eisenbahnen identische Gleisgeometrie der Strassenbahnstrecken (grosse Schienenrillenbreite) auch den Einsatz von normalen Drehgestell-Eisenbahngüterwagen. Bedingt durch die im Stadtbereich engen Kurvenradien waren aber auf den ins Tramnetz übergehenden Interurban Linien wie in Yakima eigene (elektrische) Drehgestell-Güterlokomotiven im Einsatz.  

 

 



 
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Yakima County/Selah Gap, Blickrichtung Selah
Fotohalt in der Selah Schlucht, ein Highlight der Selah-Linie und auch deren Glücksfall, dass das Trassee für die Gesellschaften von Obstplantagen hier wertlos war. Die beiden anderen Überlandlinien nach Henrybro und Wiley City vielen nach der Schenkung der UP an die Stadt Yakima einem widerlichen Rechtsstreit der hier allmächtigen Plantagenfirma "Congdon Orchard" zum Opfer. Für Fotoaufnahmen manövrierte hier der Triebwagen mehrfach an dieser Stelle. Für Perfektionisten etwas störend erlaubte der mit einem Trolleyrädchen ausgerüstete Trolleystromabnehmer dabei aber problemlos auch langsame Fahrten "rückwärts stossend" gegen die Fahrtrichtung. Bei einigen Betrieben wurde diese Möglichkeit an Endhaltestellen aber regulär zum automatischen Umdrehen der Trolleystange via einem Fahrleitungsdreieck genutzt (Reverser).

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima/Yakima County, Brücke über den Naches River, Blickrichtung Selah 
Der Naches River bildet die Grenze zwischen dem Stadtgebiet von Yakima und dem Yakima County. Diese 1913 für die Selah Linie gebaute Stahlbrücke ist ebenfalls ein Highlight der Interurban Linie, wurden doch in den USA Brücken nicht selten nur als Holzkonstruktionen (Trestles) gebaut. Notwendige Unterhaltsarbeiten für die Weiterführung des Museumsbetriebs führten aber später noch zu einem jahrelangen Unterbruch der einzig übriggebliebenen Überlandstrecke. Glücklicherweise haben sich diese Turbulenzen und Finanzierungsprobleme heute weitgehend gelegt und die übriggebliebene ca. 8km lange Museumsstrecke durch die Selah Gap hat heute den offiziellen Status eines technischen Kulturgutes "National Historic Landmark".

 

 

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Yakima/Yakima County, Brücke über den Naches River, Blickrichtung Selah
Auf Wunsch der Fotografen gab auch ein paar spezielle Fahrten über die Brücke, dazu wurde jeweils auch die Trolleystange in ihre korrekte Betriebsstellung nach hinten gedreht. Die Leute von YITL waren alle sehr freundlich und wirklich bemüht fast jeden Wunsch der Besuchergruppe aus Europa zu erfüllen. Leider mussten sie gerade zur selben Zeit erfahren, dass sie ein widerliches Gerichtsverfahren um Durchfahrtsrechte verloren und die beiden Überlandlinien nach Henrybro und Wiley City abgebrochen werden. Aber auch die Linie nach Selah stand damals auf der Kippe und konnte für Jahre nicht mehr befahren werden. Nur mit viel Unterstützung von der Stadt und dem County Yakima gelang es, die Linie bis heute wenigstens bis zum Stadtrand der eigenständigen Kleinstadt Selah zu halten. Selah selbst hatte an einem musealen Erhalt der Linie kein Interesse und entfernte die Geleise bis auf ein paar wenige Meter auf ihrem Gebiet. Selbst heute, mit dem offiziellen Schutzstatus als "National Historic Landmark" fehlt auf der Homepage von Selah jeglicher Hinweis auf dieses technische Juwel.     

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima/Yakima County, Brücke über den Naches River, Blickrichtung Selah
Leider lässt sich die Brücke heute so nicht mehr fotografieren, wurde doch links entlang der Brückenzufahrt ein hoher Gitterzaun mit einem die Brücke abschliessbaren Tor über das Gleis gebaut. Dazu ist vieles hier mit Schmierereien verunstaltet. 2006 wurde von hier bis Selah der gesamte Fahrleitungsdraht aus Kupfer gestohlen. Seit dem wird nach Selah nur noch mit einem angehängten Generatorwagen gefahren.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima/Yakima County, Brücke über den Naches River, Blickrichtung Selah
Rechts die Brücke/Geleise der "Burlington Northern" (BN) heute "Burlington Northern Santa Fe" (BNSF) in Richtung Seattle. Die "Yakima Valley Transportation Company" (YVT Co) war eine Tochtergesellschaft der "Union Pacific Railroad" (UP). Die UP besass nur eine Stichlinie von Hinkle(Pasco) nach Yakima, für den Güterverkehr mit Verbindung zur YVT Co. Die BN Strecke hingegen führt von Seattle via Yakima nach Chicago. Mit der Stilllegung der YVT Co durch UP wurde auch die UP Stichlinie abgebrochen. Der UP Güterverkehr nach Yakima wird heute mittels "Trackage Rights" via der BN bzw. BNSF abgewickelt.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima County/Selah Gap, Fahrtrichtung Selah
Nach den Aufnahmen rund um die Brücke über den Naches River an der Grenze zu Yakima fuhr der Triebwagen 1776 wieder zurück nach Selah, um die Strecke für den regulär als Museumsfahrt verkehrenden Triebwagen 1976 freizumachen.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South Wenas Avenue/Durchgang zwischen East 1st Avenue und East Naches Avenue.
Triebwagen 1776 ex. Porto 260 (Serie 250-261) Bj.1928/29 STCP (Serviços de Transportes Colectivos do Porto). 
Als Sonderfahrt wurde zum letzten Mal die damals für reguläre Fahrten noch in der Mitte von Selah befindliche Endhaltestelle so weit als möglich auf dem ehemaligen Industrie-Anschlussgleis befahren. Die Fahrleitung vom hier (hinter dem Triebwagen links) befindlichen Abstellgleis hing schon tief herunter und war nicht mehr benutzbar. Heute ist sowohl die damals noch zentral gelegene Endhaltestelle in Selah Geschichte wie alle darüber hinausführenden Anschlussgeleise. Da die Kleinstadt keinerlei Interesse an der musealen Erhaltung der Bahn zeigte, endet heute die historische Interurban Linie nur wenige Meter nach der Stadtgrenze von Selah.

Standort auf Karte: letztmals Endhalt:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South Wenas Avenue/Durchgang zwischen East 1st Avenue und East Naches Avenue
Damals die äusserste noch zu erreichende Stelle auf dem Industrie-Anschlussgleis von Selah. Im Hintergrund als Blickfang ein Grubenwagen der Selah Mining Co. vom thematisch damit verbundenen Restaurant. Für jeden Tourismusexperten ein Traum hätten sich doch beide Einrichtungen mit historischem Bezug ideal ergänzt. Das Restaurant hinter dem Triebwagen gibt es da noch heute, jedoch ohne Bezug zum Bergbau, so ist auch der abgestellte Grubenwagen verschwunden.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/Durchgang zwischen East 1st Avenue und East Naches Avenue
Schon durch reichlich Grünzeug entlang eines bis heute namenlosen Weges hat der Triebwagen wieder die 4-spurige Haupstrasse von Selah erreicht, die es nun nur handgesichert zu überqueren gilt.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/Durchgang zwischen East 1st Avenue und East Naches Avenue
Schon ziemlich abenteuerlich war die Querung der 4-spurigen South 1st Street. Der YITL Mitarbeiter hat soeben den Verkehr mit der roten Fahne angehalten und steigt nun bei langsamer Fahrt wieder in den Triebwagen ein. Der einzig mit einem Andreaskreuz signalisierte Bahnübergang über diese Hauptstrasse wurde hier bis 1985 von regulären Güterzügen der YVT Co, eine Tochtergesellschaft der in den USA grössten Eisenbahngesellschaft Union Pacific, auf diese Weise benutzt. Bei rein privat, gewinnorientierten Unternehmen wurde/wird oft am Unterhalt der Infrastruktur gespart und auf Verschleiss gefahren. Nur für eine spätere museale Erhaltung vielleicht optimal, verblieb die gesamte Infrastruktur (incl. Unterwerke und Gleichrichterstation) tatsächlich auf dem Stand der Eröffnung von 1907 bzw. 1912 für die Selah-Linie.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/West Park Avenue
Der Sonderfahrt-Triebwagen wartet vom Industrieanschluss kommend, kurz vor der damaligen Endhaltestelle in einem hübschen Blumenbeet die Ankunft des regulär verkehrenden Triebwagens aus Yakima ab. Eine Ausweichstelle gab es mitten in Selah nicht.

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/West Park Avenue
Triebwagen 1776 ex. Porto 260 (Serie 250-261) Bj.1928/29 STCP (Serviços de Transportes Colectivos do Porto).  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/West Park Avenue
Das "Kings Row Drive-in" gibt es noch heute an der Stelle, jedoch ohne die hübsche Blumeninsel und auch ohne die Museums-Strassenbahn, dessen reguläre Fahrten einst hier mitten in Selah endeten.    

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/West Park Avenue
Eine klassisch amerikanische Kleinstadt mit allerlei Schilder, Bingohalle, Drive-in, aber auch noch mit einem Telefonhäuschen. Letzteres wie auch die Strassenbahn wird hier jedoch bald nur noch Geschichte sein. Die Endstation für die regulären Fahrten im Museumsbetrieb befanden sich mitten in Selah hier beim Gemeindezentrum, so wartet auch der Triebwagen der Sonderfahrt etwas weiter hinten im Blumenarrangement des dortigen Drive-in. Ein völlig unnötig (oder bewusst?) zur Strasse verschobener Neubau des Gemeindezentrums unterbrach hier bald die Geleise endgültig. Die Gemeinde zeigte kein Interesse am musealen Betrieb und verbannte das Gleisende an den Stadtrand. Auch heute noch fehlt auf der offiziellen Homepage von Selah, im Gegensatz zu Yakima, jeglicher Hinweis auf diese touristische Attraktion. 

Standort auf Karte: ex.Endstelle Selah:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

 

 



 
Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/West Park Avenue
Die beiden damals für den Personenverkehr zur Verfügung stehenden Triebwagen wurden 1974 aus Porto beschafft und anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der USA mit den Wagennummern der historischen Jahreszahlen 1776 und 1976 versehen. Was sich erstmal gut etabliert hatte, geriet ab 1987 mit der juristisch bedingten Stilllegung der beiden Überlandlinien nach Gromore und Wiley City und dem Desinteresse in Selah bis um die Jahrtausendwende in grosse Bedrängnis. Erst mit einer Umorganisation gelang vor einigen Jahren eine dauerhafte Bestandssicherung auf dem heutigen, ca. 8km langen Rest der Selah-Linie. Als grossen Erfolg konnten mittlerweile sogar originale Triebwagen aus Yakima zurückgeholt und teilweise bereits wieder fahrtüchtig rekonstruiert werden. (siehe Link zur YVT Webseite am Ende des Berichts). 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Selah, South 1st Street/Selah Avenue
Der Triebwagen 1976 der regulären Fahrt "Public Rides" hat gerade die damalige Endstation im Zentrum von Selah Richtung Yakima verlassen und macht das Gleis frei für den dahinter wartenden Triebwagen 1776 der Sonderfahrt. Da mit dem regulär fahrenden Triebwagen keine ungewöhnlichen Fotohalte unterwegs gemacht wurden, konnte man auf Baustellenlampen am Triebwagen als Warnung für verblüffte Automobilisten verzichten.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, North 6th Avenue/River Road
Während die am Fusse der vulkanischen Cascade Range (Mt. St Helens/Mt.Rainier) liegenden vom Yakima River durchflossenen Täler noch sehr fruchtbaren Boden haben, ist der von Osten vorstossende Ahtanum Ridge (Gebirgsfaltung) bereits von Wüsten geprägt. Westlich von Yakima geht dieser Hügelzug in die Rattlesnake Hills über. 
An der Stelle ist aber die im Hintergrund sichtbare Obstplantage heute einem riesigen Logistikzentrum/Lagerplatz der "Washington Fruit & Produce Co" gewichen, deren Transportkisten sich gelegentlich als haushohe Wand entlang der Strecke stapeln.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, North 6th Avenue/West Madison Avenue
Die hier kreuzende Güterlinie nach Fruitvale wird heute von der Central Washington Railroad (CWRR) betrieben, welche die Strecke 2005 von BNSF (Burlington Northern Santa Fe) übernommen hatte. CWRR ist eine typische lokal verankerte "Short Line" welche im Yakima Valley ehemalige Anschlussstrecken der BNSF in Eigenregie weiter betreibt. CWRR ist wiederum Teil von Colombia Basin Railroad welche im Bundesstaat Washington noch weitere ehemalige Anschlusslinien der grossen Bahngesellschaften UP und BNSF betreibt. Auf der ca. 5km langen Anschlussstrecke nach Fruitvale verkehren heute vor allem noch Kesselwagenzüge mit Flüssigpropan. Selbst bei der sich hier kreuzenden Eisenbahn mit einer Strassenbahn reicht in den USA auf Nebenlinien ein ordinäres Strassenschild als Signalisation, auch nur eine signaltechnische Absicherungen betrachtet man erstaunlicherweise als überflüssig. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/South 5th Avenue/Lions Park
YITL 1776 "City of Yakima": ex. Porto 260 und 1976 "County of Yakima": ex. Porto 254, Bj.1928/29 
Mit den beiden Triebwagen wurden ab 1974 auf der zur Union Pacific gehörenden, damals noch aktiven YVT Co auf allen drei Überlandlinien historische Fahrten ausgeführt. Der reguläre Personenverkehr auf den Überlandlinien endete 1935, 1947 auch auf den städtischen Linien. Nach der offiziellen Stilllegung der YVT Co im Jahre 1985 schenkte die UP die Gleis-Infrastruktur der Stadt Yakima. Für zwei Jahre bis 1987 waren danach die beiden Triebwagen die einzigen in Betrieb stehenden Fahrzeuge auf dem noch komplett vorhandenen Netz von Interurban-Linien. Zum Zeitpunkt der Aufnahme im August 1987 war jedoch bereits klar, dass die beiden westlichen Überlandlinien als Folge eines Rechtsstreits mit einem Plantagenbesitzer verloren sind und auch in Selah mindestens eine Kürzung der Linie ansteht. So war bei diesem Besuch nicht klar, wie und ob der seit 1974 erfolgreich angelaufene Museumsverkehr noch weitergehen kann. Eine fast 2 Jahrzehnte dauernde Zeit grosser Ungewissheit und Tiefschlägen stand bevor. Im Jahre 2000 wurde der Triebwagen 1976 sogar für zwei Jahre nach Issaquah verliehen. Das Blatt begann sich erst ab etwa 2007 auf der einzig noch erhaltenen, wieder betriebsfähig hergerichteten, aber verkürzten Linie nach Selah zu wenden. Mittlerweile besitzt die YVT (Yakima Valley Trolley), die Nachfolgeorganisation der YITL (Yakima Interurban Trolley Lines) einen offiziellen Schutzstatus als "National Historic Landmark". 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/YVT Co. Carbarn (Depot)
Als besonders Highlight für die Gäste aus Europa und für längere Zeit letztmalig wurde die bis 1985 im Güterverkehr im Einsatz stehende "Steeple Cab" Lokomotive 298 im Anstrich der Union Pacifc für einen Fototermin aus dem Depot gefahren. 

 

Elektrolokomotive 298:

 
Betrieb 1922-1985: Yakima Valley Transportation Company (YVT Co)
(Tochtergesellschaft von Union Pacific, UP)
Ab 2001: Verein Yakima Valley Trolleys (YVT)
Spurweite 1435mm
Nummer  298
Bauserie 1 Typ "Steeple Cab"
Baujahr 1922 (fabrikneu an YVT Co)
Hersteller Alco (American Locomotive Company) (mechanischer Teil)
General Electric (Fabriknr. 8788) (elektrische Ausrüstung)
El.Ausrüstung Motoren 4x GE 207-2, Kontroller MC 90A
Gewicht 50t
Bemerkungen Seit 1972 von YVT Co im Anstrich der Muttergesellschaft Union Pacific gelb mit roten Absetzlinien, davor schwarz. Aktuell (2023) eingeschränkt betriebsfähig, für eine Revision eines Motors werden Spenden gesammelt.  

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/YVT Co. Carbarn (Depot)
Die 1922 gebaute "Steeple Cab" Lokomotive wurde vor allem für nordamerikanische "Interurban" und elektrisch betriebene Industriebahnen in grosser Stückzahl produziert und prägte das Bild vieler Betriebe für Jahrzehnte. Mit den Lokomotiven konnten Güterzüge mit normalen Eisenbahn-Güterwagen mit Drehgestellen auch durch enge Kurven gezogen werden. Im Gegensatz zu Europa wurden in Nordamerika Strassenbahnstrecken mit breiten Schienen-Spurrillen nach den Normalien von Eisenbahnfahrzeugen gebaut. Die breiten Spurkranzrillen, oft auch mit zwei nebeneinander befestigten gewöhnlichen Schienen gebaut, waren/sind für Pferdefuhrwerke und Velofahrer heikel, aber beide Fahrzeugarten waren/sind in den Staaten eh kein grosses Thema.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/YVT Co. Carbarn (Depot)
YVT Co 298 Bj.1922 Alco/GE im regulären Einsatz bis 1985. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/YVT Co. Carbarn (Depot)
YVT Co 298 Bj.1922 Alco/GE im regulären Einsatz bis 1985
YITL (ab 2001 YVT) 1776 "City of Yakima": ex. Porto 260 Bj.1928/29 STCP
YITL (ab 2001 YVT) 1976 "County of Yakima": ex. Porto 254 Bj.1928/29 STCP 

Standort auf Karte: YVT Depot:  Verkehrskarte (Bahnen) von openstreetmap.org

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/YVT Co. Carbarn (Depot)
YVT Co 298 Bj.1922 Alco/GE im regulären Einsatz bis 1985
YITL (ab 2001 YVT) 1776 "City of Yakima": ex. Porto 260 Bj.1928/29 STCP 
Nach hinten führten die Geleise weiter zur Übergabe der Güterwagen an die Züge der Union Pacific (UP). Ein Verbindungsgleis zur Burlington Northern (BN) war vorhanden. Nach der Stilllegung der UP Strecke nach Yakima besitzt die UP "Trackage Rights" über die BN Linie, heute Burlington Northern Santa Fe (BNSF). Wie vielerorts in Nordamerika wurden für die Strassenbenutzung nur zwei nebeneinander montierte "gewöhnliche" Eisenbahnschienen (Typ Vignol) verwendet. Dies erlaubte auch, unter Berücksichtigung der kleinen Kurvenradien, die Befahrung durch Drehgestell-Eisenbahnfahrzeuge.

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/YVT Co. Carbarn (Depot)
Zusammen mit der "Steeple Cab" Lokomotive 298 wurde auch der Diensttriebwagen "A" im Jahre 1985 von Union Pacific zusammen mit der YVT Co Gleisinfrastruktur an die Stadt Yakima geschenkt. Zum Zeitpunkt des Besuchs waren dies die beiden einzigen originalen YVT Co Fahrzeuge in Yakima. 1989 konnten 2 ursprünglich in Yakima verkehrende Personentriebwagen von Brill zurückgeholt werden, 2017 kam noch ein weiterer Triebwagen aus derselben Serie dazu. 

 

Gütertriebwagen/Diensttriebwagen für Oberleitungen Nr. A:

 
Betrieb 1910-1985: Yakima Valley Transportation Company (YVT Co)
(Tochtergesellschaft von Union Pacific, UP)
Ab 2001: Verein Yakima Valley Trolleys (YVT)
Spurweite 1435mm
Nummer  A
Bauserie 1 Typ "Flatbed Locomotive"/"Line Car"
Baujahr 1910 (fabrikneu an YVT Co), 1922 Umbau für Oberleitungsunterhalt 
Hersteller Niles Car Company (mechanischer Teil)
General Electric (elektrische Ausrüstung)
Umbau YVT Co
El.Ausrüstung Motoren 4x GE 80-A, Kontroller K-28-F
Bemerkungen Geliefert als motorisierter Drehgestell Flachwagen mit Mittelführerstand für z.B. Schienentransport. Der mittige Führerstand entspricht noch der Ursprungsausführung, die beidseitigen Anbauten für den Unterhalt von Oberleitungen wurden 1922 ergänzt. 

 

 

Originalbild anzeigen BEB / 29.8.1987


Yakima, West Pine Street/YVT Co. Carbarn (Depot)
Oberleitungs-Diensttriebwagen "A" Bj.1910/1922 Niles/YVT Co.
Das YVT Co. Depot war 1985 nicht Teil der Schenkung von UP und wurde nur mietweise zur Nutzung an die Stadt Yakima überlassen. 2008 konnte die Stadt das gesamte Areal käuflich erwerben.

 

 


 

 

Informationsquellen und weiterführende Literatur:

Internet: 
Museumsorganisation und Betreiber von Yakima Valley Trolleys (YVT)
Externer Link:  https://www.yakimavalleytrolleys.org/

Literatur:
Apple Country Interurban - Kenneth G.Johnsen,
Verlag Golden West Books California USA, 1979, ISBN 0-87095-074-6 

 

 


 

 

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